Führungswechsel

Batterie- und Automotive-Manager Michael Ostermann wird neuer Chef der Varta AG

Vom Aufsichtsrat des Batterieherstellers mit Sitz in Ellwangen und einem Werk auch in Dischingen wurde der Batterie- und Automotive-Manager Michael Ostermann zum neuen Vorstandsmitglied der Varta AG bestellt. Darüber hinaus wird er auch Vorstandsvorsitzender und damit Nachfolger von Varta-Chef Dr. Markus Hackstein.

In der Sitzung am 6. Mai hat der Aufsichtsrat der Varta AG mit Sitz in Ellwangen Michael Ostermann zum Mitglied des Vorstands bestellt. Ostermann wird auch neuer Vorstandsvorsitzender (CEO) bei Varta, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Sein Amtsvorgänger Dr. Markus Hackstein soll für eine Übergangsphase Vorstandsmitglied des sich in einer Krise befindenden Batterieherstellers, der auch ein Werk in Dischingen hat, bleiben.

Wie seitens Varta mitgeteilt wird, verfüge der 58-jährige Ostermann „über langjährige Management-Erfahrung im Automotive-Sektor und in der Batterieindustrie“. Unter seiner Führung sei beim französischen Batteriehersteller Exide Technologies unter anderem eine erfolgreiche Strategie für Lithium-Ionen-Batterien und Energiespeicher entwickelt worden. In beiden Sektoren habe Ostermann auch erfolgreich mehrere Restrukturierungen umgesetzt – eine Aufgabe, die auch bei Varta derzeit ansteht, da das Unternehmen erst kürzlich mitteilte, dass die 2023 bei Varta beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen nicht weit genug gehen. Zusammen mit Marc Hundsdorf, Rainer Hald und Michael Giesswein bildet Michael Ostermann künftig den Varta-Vorstand.

Bei Varta sieht Michael Ostermann Herausforderungen und Potenzial

Dr. Dr. Michael Tojner, Aufsichtsratsvorsitzender der Varta AG, sagte zur Berufung des neuen Varta-Chefs: „Wir freuen uns, mit Michael Ostermann einen erfahrenen Kandidaten für die Position des CEO der Varta AG gefunden zu haben. Er bringt Erfahrung und Kenntnisse mit, die wichtige Impulse leisten werden, um die vor dem Unternehmen liegenden Herausforderungen zu meistern. Herr Ostermann hat sich bereits seit vielen Monaten mit der Varta AG auseinandergesetzt.“ Michael Ostermann erklärte: „Ich habe mich für diese Position entschieden, weil ich an die Chancen des Unternehmens glaube. Ich sehe die Herausforderungen. Ich sehe aber vor allem das Potenzial.“

Vorgänger Markus Hackstein werde sich später wieder Projekten innerhalb der Montana Tech Components-Gruppe widmen, die der Mutterkonzern der Varta AG ist. Hackstein war im August 2022 in den Varta-Vorstand bestellt worden und wurde im Oktober 2022 Sprecher des Vorstands.

Mitte April hatte das Ellwanger Unternehmen mitgeteilt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Varta weiter verschlechtert hätten. Die Restrukturierung müsse daher nach einem neuen Sanierungsgutachten fortgesetzt werden. Dieses Gutachten werde voraussichtlich für Mitte des Jahres 2024 erwartet, so Varta-Pressesprecher Dr. Christian Kucznierz am Dienstag auf Nachfrage. Erst dann könne über weitere Maßnahmen entschieden werden. Zusätzliche Schwierigkeiten hatte der Cyberangriff auf die Varta AG Mitte Februar unter anderem durch Produktionsstillstand mit sich gebracht.

Varta nicht mehr im Aktienindex SDAX vertreten

Kucznierz bestätigte auch Medienberichte, dass die Varta AG aus dem deutschen Aktienindex SDAX herausgefallen ist. Grund dafür ist die Verschiebung der Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2023, was wiederum mit auf die Cyber-Attacke zurückzuführen ist. Der Aktienkurs des börsennotierten Unternehmens hatte 2024 kräftige Einbußen erlitten, sich jüngst aber wieder etwas vom Tiefststand erholt.

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