„Blühendes Herbrechtingen“

Wie Hunderte Menschen aus Herbrechtingen ihre Gemeinde zum Blühen bringen

An zahlreichen Stellen im Herbrechtinger Stadtgebiet sind unter dem Motto „Blühendes Herbrechtingen“ nun Hunderte bunte Holzfiguren zu sehen. Gestaltet wurden sie von Kindergartenkindern, aber auch viele „Große“ haben fleißig mitgearbeitet.

Auch wenn sich das Wetter diese Woche zeitweise winterlich gebärdet hat, sind etliche städtische Grünflächen in Herbrechtingen, Bissingen und Bolheim in diesen Tagen erblüht. Der Auslöser ist allerdings nicht der anlaufende Frühling, sondern die Gemeinschaftsleistung von handwerklich begabten Menschen, vielen kreativen Kindern und von Anika Schneider.

Die Studentin für den gehobenen Verwaltungsdienst hatte Ende Januar gerade erst ihr Praktikum im Herbrechtinger Rathaus angetreten, da hatte Bürgermeister Daniel Vogt schon eine Aufgabe für sie. Stichwort: „Blühendes Herbrechtingen“.

Riesenspaß: Kinder haben 457 Figuren aus Holz bemalt

Die Idee war, dass alle Kindergärten der Gesamtstadt eine gewisse Anzahl von Holzrohlingen in Blüten-, Tulpen- und Bienenform bekommen sollten, die von den Kindern dann bemalt und auf den öffentlichen Grünflächen ausgestellt werden sollten. Schneider machte sich ans Werk, informierte sich über geeignetes Holz, witterungsbeständige Farben und stellte das Projekt in allen Kindertageseinrichtungen vor. Am Ende waren zehn Kindergärten und fünf Horte mit im Boot. Noch verblüffender war wohl die Summe der Bestellungen aus den Einrichtungen: Insgesamt 457 Rohlinge wurden geordert.

Daraus entstand die nächste Herausforderung: Irgendwer musste sich darum kümmern, die Blüten, Tulpen und Bienen aus den fast zwei Zentimeter dicken Sperrholzplatten auszusägen. Hier nahte Hilfe in Form der rührigen Männer der Senioren-Schreinergruppe um Helmut Bertz. Die Hobbyhandwerker griffen zu Stichsägen und Schleifpapier und fertigten rund 200 Rohlinge. Weitere gut 200 Stück entstanden in den Werkstätten der Eva in Heidenheim. Den Rest sägten Herbrechtinger Bauhofmitarbeiter aus. „Der Bauhof hat die Aktion ohnehin sehr unterstützt“, freut sich Anika Schneider. Ob beratend bei der Materialwahl, bei Transporten oder beim Anbringen der schützenden Klarlackschicht – das Team um Bauhofleiter Benjamin Schwarz habe vor der zusätzlichen Arbeit keineswegs gescheut.

Die Blüten, Tulpen und Bienen sollen Herbrechtingen auch 2025 wieder bunter machen

Ende März wurden die Holzrohlinge an die Kindergärten und Horte verteilt, danach hatten die Kinder drei Wochen Zeit für die kreative Umsetzung. Zuletzt wurden die bunten Formen noch mit anderthalb Meter langen Metallstäben versehen, die der Verankerung im Boden dienen und die Blumen und Bienen über das städtische Grün erheben sollen.

Auf rund einem Dutzend Flächen in Herbrechtingen und Bolheim werden die Bestandteile des „Blühenden Herbrechtingen“ in den kommenden Tag erscheinen. In Bissingen werden sie zusätzlich breit gestreut im Ort verteilt. Bei der Materialauswahl habe sie zwar auf Witterungsbeständigkeit geachtet, erzählt Schneider, dennoch sollen die Figuren vor dem nächsten Winter wieder eingesammelt und im Frühjahr 2025 erneut aufgestellt werden.

Bürgermeister Daniel Vogt und Projektleiterin Anika Schneider gehen davon aus, dass die farbenfrohen Objekte nicht nur hübsch aussehen, sondern auch starkes Identifikationspotenzial mit sich bringen, wenn die Eltern oder Großeltern der 457 jungen Künstlerinnen und Künstler schauen, wo „ihr“ Werk steht.

Vorlagen zum Herunterladen

Damit sich Bürgerinnen und Bürger beispielsweise auch für den heimischen Garten ihren ganz eigenen Beitrag zu „Blühendes Herbrechtingen“ basteln können, will die Stadtverwaltung Vorlagen für die unterschiedlichen Formen zum Herunterladen auf der städtischen Webseite anbieten.

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