Klimaneutrale Wärme

Wie viel die kommunale Wärmeplanung die Gemeinde Sontheim kostet

Der Sontheimer Gemeinderat stimmt der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans im Rahmen des Konvoi-Verfahrens mit Herbrechtingen und Niederstotzingen einstimmig zu. So äußerten sich Räte zu den Angeboten.

Wie zukünftig klimaneutral heizen? Die Gemeinde Sontheim hat für die Lösung dieses Problems Ende 2023 zusammen mit den Nachbarkommunen Herbrechtingen und Niederstotzingen einen sogenannten Konvoi gebildet. So ein Zusammenschluss hat für kleinere Gemeinden den Vorteil, dass man sich die Kosten der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans nach der Anzahl der Einwohner gestaffelt teilt. Nach Berücksichtigung der Fördermittel beträgt Sontheims Anteil 17.300 Euro.

Im Rahmen des Vergabeverfahrens hatte die Stadt Herbrechtingen als Konvoiführer drei Planungsbüros aufgefordert, Angebote abzugeben. Das günstigste Angebot mit Kosten in Höhe von 163.000 Euro ging vom „Zweckverband zur Gasversorgung des Brenztals“ (ZGB) ein. Der Zweckverband ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Giengen, der Technischen Werke Herbrechtingen und der Gemeindewerke Hermaringen. Der Zuschlag an den ZGB wurde in Herbrechtingen bereits entschieden, in Sontheim hatten die Räte zuvor in einer Sitzung der Vergabe zugestimmt und sich zur Sache geäußert.

„Allein vom Namen her sehe ich da irgendwo einen Interessenkonflikt“

Armin Schweigardt, Gemeinderat

SPD-Gemeinderat Armin Schweigardt fand es durchaus pikant, dass ausgerechnet ein Gasversorger ein Gutachten im Zusammenhang mit der Umstellung auf erneuerbare Energien erstellt: „Allein vom Namen her sehe ich da irgendwo einen Interessenkonflikt.“ Dieter Frank, Fachbereichsleiter Bau der Stadt Herbrechtingen, versicherte aber, dass es keinen Interessenkonflikt gäbe, da der Zweckverband lediglich die Projektsteuerung übernähme. Den eigentlichen Wärmeplan erstelle ein Stuttgarter Ingenieurbüro.

Jonas Pürckhauer, Fraktionschef der Freien Wählergemeinschaft, sah keine Gefahr bezüglich eines Interessenkonflikts, zumal es klare rechtliche Vorgaben gäbe, wie so ein Wärmeplan auszusehen habe. Er fand es lobenswert, dass man drei Angebote eingeholt habe. Andere Kommunen hätten genau damit so ihre Probleme. Diesbezüglich habe sich der Konvoi als „Erfolgsmodell“ herausgestellt. „Auch der Preis ist aus meiner Sicht absolut in Ordnung“, sagte Pürckhauer und fügte an: „Fernwärme wird bei uns keine Lösung sein.“

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