Blick in Heidenheims Nachbarlandkreise

Aus für Umweltzone in Ulm, klimaneutraler Diesel in Ellwangen, neuer Cannabis-Laden in Dillingen

Die Umweltzone in Ulm fällt weg und die Parkplatzsuche soll erleichtert werden, klimaneutraler Diesel-Kraftstoff ist an einer Tankstelle in Ellwangen erhältlich, neuer Cannabis-Laden in Dillingen erlebt einen Ansturm. Ein Blick über die Landkreisgrenze zu Heidenheims Nachbarn.

Plakettenpflicht in Ulm fällt weg, Parkplatzsuche wird erleichtert

Die Luft in Ulm ist wieder sauber, deshalb dürften Pkw ohne grüne Plakette bald wieder in die Innenstadt, berichtet die „Südwestpresse“. Das Fahrverbot werde zum 4. Juni fallen. Nach Angaben von Experten und Expertinnen sei die Luft deutlich besser geworden, die Entscheidung habe das Regierungspräsidium Tübingen getroffen. Der geltende Grenzwert für Stickstoffdioxid im Jahresmittel werde weiterhin sicher eingehalten, so die Behörde. Die Werte von Stickstoffdioxid lägen deutlich unterhalb des aktuellen Grenzwertes für den Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die Feinstaub-Grenzwerte würden bereits seit 2014 eingehalten und die Stickoxidwerte seien auch schon länger im grünen Bereich, habe Ulrich Willmann, der Leiter der städtischen Abteilung Strategische Planung, im Umweltausschuss gesagt. Wichtig sei der Blick über die Donau: Ulm habe von Beginn an eine einheitliche Lösung mit der bayerischen Nachbarstadt Neu-Ulm angestrebt. Auch dort werde die Umweltzone im Juni aufgehoben.

Auch das künftige Parkleitsystem in Ulm verspreche einen Schritt nach vorn: Im Februar wurden die alten Hinweistafeln, die zeigten, wie viele Parkplätze in welchem Parkhaus gerade frei sind, abmontiert – Ende des Jahres sollen die ersten neuen Tafeln in Betrieb gehen. Bis dahin könnten sich die Autofahrerinnen und Autofahrer online auf der Webseite parken-in-ulm.de oder mit der kostenlosen App „ParkenUlm“ nahezu in Echtzeit über die freien Parkplätze informieren. Nachdem dies in den vergangenen zwei Monaten nicht funktioniert habe, seien die Fehler im System inzwischen behoben.

Klimaneutraler Diesel-Kraftstoff in Ellwangen erhältlich

In Ellwangen-Neunheim gibt es jetzt den neuen „Klima-Diesel“, berichtet die „Schwäbische Post“ Dabei gehe es ums sogenannte „HVO“ (Hydriertes Pflanzenöl), einen neuen Kraftstoff, der aus abfallbasierten Rohstoffen, etwa altem Pflanzenfett, aber ohne Palmöl hergestellt werde. Er könnte bald eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von CO₂-Emissionen spielen und ganz nebenbei den Verbrennermotor zukunftsfähig machen, heißt es weiter. Betreiber Tobias Kling habe eine beträchtliche Summe investiert, um die Tankstelle zu erweitern und auf neue Kraftstoffe auszurichten.

Die Vorteile seien gar nicht nur der um bis zu 90 Prozent reduzierte CO₂-Ausstoß, obwohl das natürlich für viele gewerbliche Kunden das entscheidende Argument ist. HVO verbrenne sauberer als herkömmlicher Diesel und stoße weniger Stickoxide und Feinstaub aus. Zudem sei HVO im Vergleich zu erdölbasierten Kraftstoffen einer reduzierten Wassergefährdungsklasse zugeordnet, was Transport und Lagerung erleichtere. HVO sei außerdem winterfest und deutlich länger lagerbar als herkömmlicher Diesel. HVO könne mit Diesel gemischt und in allen Dieselmotoren ohne vorherige Umrüstung verbrannt werden. Für Tobias Kling seien das die entscheidenden Argumente für den synthetischen Kraftstoff. HVO sei für Endverbraucher nicht teurer als herkömmlicher Diesel-Kraftstoff und unabhängig vom Rohölpreis.

Neues Geschäft für Cannabis-Anbau in Dillingen eröffnet

Mit der Teillegalisierung von Cannabis entstehen neue Geschäftsfelder. Einen großen Zulauf habe der neue Laden „Grow Love & Weed“ an der Dillinger Donaustraße erlebt, berichtet die „Donau-Zeitung“. Betreiber Richard Steppe biete dort Utensilien für die Cannabis-Zucht zu Hause an. Schon am ersten Tag habe es enormen Zulauf gegeben, die Kunden kamen von Augsburg bis Nördlingen angereist. Angesichts des Zuspruchs zeige sich Richard Steppe zufrieden. Gehofft habe er dies, die große Zahl der Besucher und Besucherinnen habe ihn aber dennoch überrascht.

In dem Geschäft gebe es Aufzucht-Zelte, Plastikwannen liegen auf dem Boden, LED-Leuchten sind zu sehen. Ebenso Hygrometer und Dünger, damit das Gras richtig wächst. Für die Legalisierung des Cannabis-Konsums sei es höchste Zeit geworden, zitiert das Blatt einen der Kunden. Dieser freue sich über eine „Entkriminalisierung“ der Marihuana-Raucher. Die seien früher wegen wenigen Gramm verklagt worden, während das Trinken großer Mengen Alkohol erlaubt sei. Dass Bayern gleich wieder dagegen zu Felde ziehe und das Kiffen etwa auf Volksfesten und in Biergärten verbiete, sei bedauerlich. Was Richard Steppe übrigens nicht verkaufen darf: das benötigte Saatgut. Denn: „Samen sind in Deutschland nicht frei verkäuflich“, erklärte der Ladenbetreiber bereits vor der Eröffnung. Die könne man aktuell legal nur im EU-Ausland kaufen, etwa in Spanien oder Österreich. Sobald aber Cannabis-Klubs eröffnen dürften, sollen sie, so Steppe, für die Produktion von Samen in Deutschland zuständig sein.

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