Der Skandal um die Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen weitet sich aus. Nach Vorwürfen von Häftlingen gegen Bedienstete des Gefängnisses ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch gegen die vorläufig vom Dienst freigestellte Leiterin der JVA. Insgesamt liege die Zahl der Beschuldigten inzwischen schon bei 17, teilte die Staatsanwaltschaft Augsburg mit.
Gegen die frühere Leiterin laufe ein «Ermittlungsverfahren insbesondere wegen des Tatvorwurfs der Körperverletzung im Amt ein», hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft.
Durchsuchungsbeschlüsse seien erwirkt und zusammen mit der Kriminalpolizeiinspektion Augsburg auch durchgeführt worden. Dabei wurden nach Angaben der Ermittlungsbehörde Unterlagen und Datenträger sichergestellt.
Bis zu einem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.
Klagen über Missstände in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen machen seit Wochen Schlagzeilen. Dort soll es über längeren Zeitraum zu erheblichen Misshandlungen von Gefangenen bis hin zur Folter gekommen sein. Die Beschwerden kommen sowohl von Häftlingen als auch von Personal, etwa einer Gefängnisärztin. Auch das bayerische Justizministerium geriet in die Kritik.