Rüdiger Benz strahlt, quasi mit der Sonne um die Wette: „So ein Wetter hatten wir seit 2003 nicht mehr“, freut er sich. Das Drachenfest auf dem Gelände des Gerstettter Flugsportvereins (FSV) hat Rekordbesucherzahlen, auch wenn diese sich nicht ganz exakt beziffern lassen. „Es ist ja ein Kommen und Gehen, aber der Parkplatz war so voll wie ich es selten gesehen habe“, sagt Benz, der als Veranstaltungsleiter fungiert. Er kann diese Aussage treffen, weil er bei jedem der 27 Drachenfeste, die der FSV seit 1996 veranstaltet hat, mit dabei war.
Kooperation von Fliegern und Drachensportlern
Die Anregung fürs Drachenfest kam von den Albflyern, der Gerstetter Drachensportgruppe unter Martin Haug, der auch beim 27. Drachenfest als Sprecher dabei ist. „Beim ersten Mal konnten wir uns gar nicht so richtig vorstellen, was da passieren wird“, sagt Rüdiger Benz. So eine Art Flugplatzfest hatte man im Kopf, mit einem Drachenprogramm, für das die Albflyer sorgen. „Wir wurden vom Publikum überrannt“, erzählt er lachend.
In ersten Jahren der Veranstaltung habe der FSV nach und nach die Infrastruktur aufgebaut, die so eine Großveranstaltung braucht. Mittlerweile läuft alles nahezu perfekt: Zwischen 80 und 100 Helferinnen und Helfer sind dabei, die vom Getränkeausschank bis zum Kuchenbacken alles stemmen. Es wird gegrillt, und an beiden Veranstaltungstagen bereitet das Team Kartoffelsalat selbst zu – aus jeweils 100 Kilogramm Kartoffeln, die in der Gulaschkanone gegart werden.
Zwischen 6000 und 8000 Menschen allein am Samstag, so schätzt Rüdiger Benz, haben das Gelände zwischen Gerstetten und Rüblingen besucht. Viele Familien waren dabei, Kinder und Erwachsene mit eigenem Drachen, aber wie immer auch Drachensportler, die das Bauen und Steigenlassen der Fluggeräte intensiv als Hobby betreiben. Diese kommen aus ganz Deutschland nach Gerstetten, rund 80 Übernachtungsgäste hatte das Drachenfest. Den Campern bietet der FSV seine Infrastruktur mit Strom, Wasser und Entsorgungsmöglichkeiten für Campingtoiletten an.
Nächtliches Lichterspektakel beim Gerstetter Drachenfest
Eine sternklare und milde Nacht an einem Samstagabend Ende September bekommt man selten geschenkt. Die Albflyer konnten dieses Geschenk nutzen, der Ballonsportclub Hellenstein ließ seine Heißluftballone zur Musik glühen, es stiegen beleuchtete Lampions und Drachen auf, an den Ständen funkelten Lichter in verschiedenen Farben. Einziges Manko des wundervollen Herbstwochenendes: Der Wind, der wenige Tage zuvor noch wehte, hat sich komplett gelegt, nur die ganz leichten Drachen können aufsteigen.
„Es ist alles sehr rund gelaufen“, sagt Rüdiger Benz, die Stimmung sei toll gewesen. Und wenn einmal ein technisches Problem auftrat, was im Lauf einer Veranstaltung immer wieder passieren kann, sei auch immer jemand da gewesen, der es lösen konnte. Der Veranstaltungsleiter strahlt an diesem Septembersamstagabend immer noch, auch wenn die Sonne sich längst zur Ruhe begeben hat.
Auch am Sonntag noch Programm
Das Gerstetter Drachenfest bietet auch am Sonntag noch Programm für Groß und Klein. hier die Übersicht: