So soll es bei der Grabenschule in Giengen weitergehen
Ein Supermarkt der Kunst: den gibt es noch bis Freitag, 4. August, in der Grabenschule. Eine feine Sache, doch eigentlich sind die Pläne für das Gebäude seit geraumer Zeit andere: Im Gebäude, in dem vor der Räumung das Stadtarchiv, die TSG-Geschäftsstelle und die Stadtbibliothek untergebracht waren, sollen Wohnungen entstehen.
Allerdings, so der Eindruck, passiert diesbezüglich nicht viel. “Da geht es durchaus voran, auch wenn man es von außen vielleicht nicht so direkt wahrnimmt”, klärt Oberbürgermeister Dieter Henle auf. Die Bauherren hätten zuletzt mehrere Gespräche über die Nutzung, vor allem im Erdgeschoss, geführt.
“Ich habe erst in der vorvergangenen Woche mit dem Architekten gesprochen: Wir werden jetzt die Unterlagen für den Bebauungsplan bekommen und können dann in der Sitzung des Gemeinderats im September bei Zustimmung den ersten Beschluss fassen”, so der Oberbürgermeister. Involviert seien bis dahin auch ein Ingenieurteam sowie das Stadtplanungsamt.
Architekten haben schon Plan entworfen
“Die Planung steht architektonisch schon. An der Stelle sollen ja Stadtwohnungen entstehen. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, weil es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt. Es ist zudem Stadt prägend. Es wird barrierefrei umgebaut”, so Henle.
Es gebe einen vorgegebenen Zeit-Horizont. Bis 2027 wolle die Stadt den Außenbereich, also die Parkplätze, neu ordnen. Sprich: aus dem Schotterparkplatz soll eine besser gestaltete Fläche werden.
Das Gebäude war im Juli 2019 an Eberhard Riedmüller und Volker Munk verkauft worden. Barfüßer-Chef Riedmüller, der hinter der Neubebauung des Lamm-Areals steht, ist an der Planiestraße weiter im Boot. An seiner Seite als Investor ist Architekt Lukas Blaha. Munk schied als Investor jedoch aus. Blaha sei, so Henle in einem früheren Gespräch, “ein ausgewiesener Spezialist für die Sanierung denkmalgeschützter Bauten”. Die durch denkmalgerechte Sanierung entstehenden Stadtwohnungen erhalten, werde vom Rathaus als Angebot gesehen, das Giengen weiter aufwerte.
Kostenaufwand für Unterbringung der Musikschule zu hoch
Ursprünglich war nach dem Verkauf durch die Stadt an die Investoren angedacht gewesen, nach einer Sanierung die städtische Musikschule im Gebäude unterzubringen. Eine Prüfung durch Planer und ergab allerdings, dass die erforderliche Raumakustik und die notwendige Ertüchtigung der Gebäudesubstanz im Blick auf den Schallschutz eine wirtschaftliche Sanierung nicht ermöglichen. Die Grabenschule bestehe in erster Linie aus Fachwerk und Holzbalkendecken, der Kostenaufwand hätte sich im Vergleich zum ursprünglichen Ansatz fast verdoppelt.
Gebäude bis zum Jahr 1980 als Schule genutzt
Die Grabenschule an der Planiestraße wurde in den Jahren 1864/65 im Stil des Spätbiedermeier erbaut. Ein Jahr zuvor hatte der Stiftungsrat beschlossen, einen Zeichnungssaal mit einschiebbarer Trennwand, eine Nähschule und vier Lehrerwohnungen einzurichten. Bis 1980 wurden Räume für Schulzwecke genutzt.