Ein Wald ist es nicht, auch noch kein Wäldle. Aber Mini-Bäume gibt es schon reichlich im Dreieck zwischen Hasenloch und Autobahn.
Im Jahr 2022 fiel der Startschuss für das Bürgerwäldle und für die ersten Bestellungen der Bäume. Auf einer Fläche von insgesamt etwa 20.600 Quadratmetern wurde mit der Bepflanzung des Giengener Bürgerwäldles begonnen. Hinter der Aktion steht die Idee, der negativen Entwicklung der Wälder und damit auch des Klimas entgegenzuwirken.
Baumpatenschaften der Bürgerinnen und Bürger bilden den einen Teil des Waldes, die Stadt indes pflanzt je einen Baum für jeden Neubürger und jedes neu geborene Kind in Giengen. Etwa 300 Bäume wurden im ersten Abschnitt gepflanzt. In der Startphase mussten beim Wäldle allerdings Rückschläge hingenommen werden. 71 der zunächst gepflanzten Bäume mussten ersetzt werden – aus zwei Gründen. Einerseits war die Zeit des Anpflanzens im Frühjahr 2022 offenbar nicht optimal, andererseits wurden nach Ansicht der Stadtverwaltung auch mangelhafte Pflanzen geliefert.
Jetzt geht die zweite Pflanz-Periode zu Ende. "Mittlerweile gibt es mehr als 600 Bäumchen", so Bürgermeister Alexander Fuchs. Geplant ist, dass das Wäldchen final über nahezu 2500 Bäume verfügen soll. „Wir haben noch Platz für etwa zehn Jahre, aber auch eine Erweiterungsfläche im Auge“, so der Bürgermeister.
Sorten sollen dem Klimawandel standhalten
„Die Bäume sollen mit dem Klimawandel zurechtkommen. Deswegen wählen wir Sorten aus, die das können“, so Revierförster Günther Taub. Ausgewählt werden deshalb unter anderem die Elsbeere, die Hainbuche oder der Baumhasel. Hoch im Kurs steht derzeit auch die Edelkastanie.
Von den 611 gepflanzten Bäumen sind nach Auskunft der Stadtverwaltung bereits 436 vergeben oder gespendet worden. Drei Exemplare im Bürgerwäldle steuert pro Jahr die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bei. Wie der stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Heidenheim, Steinheims Bürgermeister Holger Weise, bei einer Pflanzaktion vor wenigen Tagen sagte, leiste das Giengener Bürgerwäldle einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt des Waldes.
Dem Wald geht es an den Kragen
Holger Weise, Bürgermeister und Vertreter der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
„Dem Wald geht es an den Kragen. Nicht nur im Amazonas. Auch hier bei uns wird Waldfläche durch Wohngebiete, durch Straßenbau und den Klimawandel bedroht“, so Weise. Es sei schön, dass man durch die Spende von Bäumen einen kleinen Beitrag leisten könne, um gegenzusteuern.
Eine der ältesten Umweltorganisationen
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ist als eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen in einem Bundesverband sowie selbstständigen Landes- und Kreisverbänden organisiert. Für den Landesverband Baden-Württemberg steht neben seinen Tätigkeiten als anerkannter Naturschutzverband (er ist auch Mitglied im Landesnaturschutzverband) und Pflanzungen die Waldpädagogik im Vordergrund seiner Arbeit.
Mit der Trägerschaft zusammen mit dem Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg sowie Waldjugendspielen, Klassenzimmern unter Bäumen, Erlebnispfaden bis zu Pirschgängen in weiteren waldpädagogischen Einrichtungen und Landkreisen möchte die SDW die Lebensgemeinschaft Wald ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Die SDW hat 18 Kreisgruppen, eine davon im Landkreis Heidenheim.
Jetzt neu: Die HZ auf WhatsApp kostenlos abonnieren – hier klicken und alle News aufs Handy bekommen.