„Giengener Treppenwitz“

Sundgau-Center in Giengen bekommt langersehnten Aufzug

Erst fiel ein barrierefreier Zugang im Giengener Sundgau-Center einer Sparrunde zum Opfer, dann war die vermeintlich gute Lösung, einen Treppenlift anzubringen, eher ein Fehlschlag. Jetzt soll es endlich einen richtigen Aufzug geben.

Nachdem der erste Versuch etwas nach hinten losgegangen ist, soll es jetzt eine endgültige Lösung geben: Das Sundgau-Center in Giengen bekommt einen richtigen Aufzug.

Ein Blick zurück: Gute Nachrichten für die Menschen in Giengen gab es im Mai 2024. Der langersehnte Treppenlift am Sundgau-Center für einen barrierefreien Zugang zu den Geschäften sollte endlich angebracht werden. Bereits unmittelbar nach der Eröffnung des Centers im Herbst 2023 war ein Aufzug für eingeschränkt mobile Kundinnen und Kunden von Seiten der Bevölkerung vermisst worden. Als Grund für den fehlenden Aufzug nannte Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle damals eine Sparrunde, welcher der barrierefreie Zugang zum Opfer gefallen war.

Da die problemlose Erreichbarkeit der Geschäftsbereiche eigentlich zum Vertrag mit der Firma Lidl gehört habe, die das Sundgau-Center gebaut hat, sei die Anbringung eines Lifts von Seiten der Stadt direkt eingefordert worden, so der Oberbürgermeister.

Barrierefrei, ohne barrierefrei zu sein

Häufig kommen die Dinge jedoch anders als geplant. Der an der südöstlichen Ecke des Parkdecks angebrachte Treppenlift hat sich laut Henle eher als „Giengener Treppenwitz“ herausgestellt. Zwar ist der Investor den Forderungen nachgegangen, jedoch war die Lösung alles andere als ein problemloser Zugang zu den Geschäften.

Um den Treppenlift benutzen zu können, müssen Kundinnen und Kunden, die im Rollstuhl sitzen, mit einem Rollator unterwegs sind oder Eltern, die einen Kinderwagen dabei haben, zuerst in eins der Geschäfte, um den Schlüssel zu holen. Nur damit kann der Treppenlift, für den sich der Zugang auf Höhe der Robert-Bosch-Straße befindet, in Gang gebracht werden. Sinnvoll erschien das vielen Giengenern nicht. Das hat auch das Stadtoberhaupt erkannt.

Um den Treppenlift zu benutzen, müssen die Kundinnen und Kunden vorab einen Schlüssel in den Geschäften holen. Foto: Helen Bruch

„Es gab einen Ortstermin mit höheren Verantwortlichen der Firma Lidl. Dabei konnten sie sich ein Bild der Situation machen. Auch sie haben dann gemerkt, dass es so nicht funktioniert“, sagt Henle. Jetzt muss eine neue Lösung her. Dafür sollen laut Henle schon diverse Angebote vorliegen, es müsse nur noch die Entscheidung getroffen werden, wer den neuen Aufzug baut. Und diesmal soll es auch wirklich ein Aufzug werden: „Wir bleiben hartnäckig und werden nichts anderes genehmigen“, so der OB. Durch den Bau könne jedoch passieren, dass ein bereits vorhandener Stellplatz wegfallen werde.

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