Angebot für Gemeinden ohne Kino

Warum das Kinomobil und die Stadt Giengen gut zusammenpassen

Zwischen März und November gab es in der Giengener Walter-Schmid-Halle fast jeden Monat Filme zu sehen. Möglich gemacht wurde das vom Kinomobil-Verein. Wie das diesjährige Angebot in Giengen genutzt wurde.

Warum das Kinomobil und die Stadt Giengen gut zusammenpassen

Kino bedeutet für verschiedene Menschen unterschiedliche Dinge. Für Kinder ist es vielleicht der spannende Ausflug am Wochenende, bei dem sie eine große Menge Popcorn essen dürfen. Für Jugendliche ist ein Kinobesuch eine weitere Gelegenheit, um Zeit mit der Freundesgruppe zu verbringen. Und Erwachsene freuen sich manchmal über eine Ablenkung vom stressigen Alltag.

Gut also, dass Menschen in Giengen in den vergangenen Monaten immer wieder die Gelegenheit hatten, auf der großen Leinwand Filme anzuschauen, sogar bis zu drei an einem Tag. Ermöglicht wurde das vom Kinomobil: Der gemeinnützige Verein „Kinomobil Baden-Württemberg“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinoerlebnisse dort anzubieten, wo es keine Kinos mehr vor Ort gibt.

Ein Kinotag pro Monat

Auch Giengen fällt in diese Kategorie, weshalb die Stadtverwaltung das Kinomobil 2022 zum ersten Mal in die Walter-Schmid-Halle holte. Nach positivem Feedback aus der Bevölkerung sollte auch 2023 wieder ein Kinoerlebnis geboten worden. Laut Kulturamtsleiter Andreas Salemi verliefen die Vorstellungen in diesem Jahr erfolgreich: "Wir hatten einen Tag, an dem zwischen 75 und 100 Menschen die Vorstellungen besucht haben." Auch an allen anderen Tagen seien immer genug Besucherinnen und Besucher gekommen, um den Aufwand zu rechtfertigen.

Insgesamt kam das Kinomobil an acht Tagen nach Giengen. Los ging es am 29. März mit den aufeinanderfolgenden Vorstellungen von "Der Räuber Hotzenplotz", "Die Schule der magischen Tiere 2" und "Ticket ins Paradies". Danach folgte jeden Monat ein Kinotag, nur im August gab es keinen. Die letzten Vorstellungen des Jahres fanden am 22. November statt, gezeigt wurden "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen", "Zoe und Sturm" sowie "Rehragout-Rendezvous".

Das nächste Jahr ist schon in Planung

An diesen Filmbeispielen wird ersichtlich, dass der Kinomobil-Verein ein Angebot für möglichst viele Altersgruppen schaffen will. Laut Salemi passt der Ansatz zu den Zielen der Stadtverwaltung: "Wir wollen etwas für die Kinder und für die Erwachsenen haben." Auch andere Ansätze des Kinomobils findet Salemi unterstützenswert, zum Beispiel die Preispolitik. "Uns ist es wichtig, ein möglichst niedrigschwelliges Angebot zu haben", so der Kulturamtsleiter. Für eine Kinomobil-Vorführung würden Kinder drei und Erwachsene fünf Euro zahlen, mit diesen Preisen könne man auch Menschen abholen, denen ein Kinobesuch normalerweise zu teuer sei.

Die Stadt Giengen würde das Kinomobil zwar finanziell unterstützen, so Salemi, allerdings nur, wenn es nicht genug Geld einnehme, um die Eigenkosten zu decken, die beim Verein für Personal, Technik und Transport entstehen. Für Giengen scheint das System zu funktionieren, weshalb Salemi auch von einer Weiterführung des Angebots ausgeht: "Für nächstes Jahr müssen wir noch Termine ausmachen, aber geplant ist die Rückkehr des Kinomobils bereits."