„Oper! Awards“

Bestes Festival 2024: Internationaler Preis für die Heidenheimer Opernfestspiele

Bei der Verleihung der „Oper! Awards“ am heutigen Freitagabend in Brüssel wurden auch die Heidenheimer Opernfestspiele ausgezeichnet.

Heidenheims Opernfestspiele kommen aus den Schlagzeilen gar nicht mehr heraus. Und eine gute Nachricht übertrifft dabei die andere. Nachdem im Januar eine Studie der Dualen Hochschule Heidenheim zu dem Ergebnis gekommen war, dass das Festival durchaus auch als städtisches Wirtschaftsinvestitionsprogramm betrachtet werden könne, da es im Jahr 2023 3,3 Millionen Euro in die Kassen der lokalen Wirtschaft habe fließen lassen, mit denen ohne die Festspiele nicht zu rechnen gewesen wäre, brachte der Februar zunächst einen auf 425.000 Euro jährlich nahezu verdoppelten Landeszuschuss und nun auch noch einen großen internationalen Preis.

Heute Abend war deshalb Heidenheim sogar in Brüssel ein Thema. Denn dort, in La Monnaie, dem Opernhaus der belgischen Hauptstadt, wurden die „Oper! Awards“ vergeben. Und in der Kategorie „Festivals“ hieß der Gewinner tatsächlich Heidenheim. Damit ließen die Heidenheimer Opernfestspiele als bestes Festival des Jahres 2024 alle anderen nationalen und internationalen Opernfestivals hinter sich.

20 Kategorien

In Brüssel gefeiert wurde deshalb, weil, was einzig schon vorab bekanntgemacht wurde, La Monnaie der „Oper! Award“ für das beste Opernhaus 2024 zugedacht worden war. Und auf der Bühne dort wiederum nahm für Heidenheim Opernfestspielintendant Marcus Bosch die den Opernfestspielen zuerkannte Auszeichnung entgegen. Zur Heidenheimer Delegation in Brüssel gehörten unter anderem auch Oberbürgermeister Michael Salomo, Kulturamtsleiter Matthias Jochner und der Leiter des Festspielbetriebs, Oliver von Fürich.

Die „Oper! Awards“ sind Deutschlands einziger internationaler Opernpreis; verliehen wird er in 20 Kategorien an die weltweit besten Künstler und Akteure auf und hinter der Bühne. Wer ausgezeichnet wird, entscheidet eine Jury aus Musikjournalisten. Den Preis vergibt seit 2019 die in Berlin ansässige Fachzeitschrift „Oper!“

In illustrer Gesellschaft

Als bestes Festival reiht sich das Heidenheimer in die illustre Schar von Vorgängern ein, die in den Jahren zuvor mit dem „Oper! Award“ ausgezeichnet worden waren: das Donizetti-Festival Bergamo, das Festival d’Aix-en-Provence, die Salzburger Festspiele und das Festival „Bayreuth Baroque“. Für 2020 und 2021 war der Preis nicht vergeben worden, weil in dieser Zeit das internationale Musiktheaterleben wegen Corona weitgehend lahmgelegt worden war.

Ausgezeichnet als „Bestes Festival“ wurden die Heidenheimer Opernfestspiele für ihr stimmiges Gesamtprogramm mit Opernproduktionen im romantisch-monumentalen Rittersaal auf Schloss Hellenstein unter freiem Himmel und im eigenen Festspielhaus, Konzerten mit renommierten Solistinnen und Solisten, einem Education-Angebot und der herausragenden Qualität des 2011 gegründeten Orchesters Cappella Aquileia.

Was die Jury sagt

Besonders die Reihe der frühen Verdi-Opern hob die Jury in ihrer Begründung für die Wahl Heidenheims hervor: „Diese Stadt hat knapp 50.000 Einwohner, eine Fußballmannschaft in der ersten Bundesliga und sommerliche Opernfestspiele. Die haben sich, seit der von hier stammende Dirigent Marcus Bosch mit seinem eigens zusammengestellten Orchester Cappella Aquileia dafür verantwortlich ist, zu einem Zentrum für die Pflege eines ganz besonderen Repertoires entwickelt: Der frühe Verdi der ‚Galeeren-Jahre‘ wird hier klanglich furios und mit professionell gecasteten Sängern aufbereitet und medial verbreitet. Glückwunsch, Opernfestspiele Heidenheim!“

Hochstimmung herrschte selbstverständlich in den Reihen der Heidenheimer vor Ort. „Ich bin dankbar und überwältigt, dass die Opernfestspiele mit einem solch renommierten Preis ausgezeichnet werden. Das bestätigt mich und das gesamte Team in dem Weg, den wir in den vergangenen Jahren eingeschlagen haben. Es ist schön zu sehen, dass unsere Arbeit nicht nur international wahrgenommen, sondern auch hoch geschätzt wird“, bewertete Festspielintendant Marcus Bosch die Auszeichnung.

Heidenheimer Reaktionen

Kulturamtsleiter Matthias Jochner ergänzte: „Gerade erst hat das Land Baden-Württemberg uns sein Vertrauen ausgesprochen und den Zuschuss nahezu verdoppelt – wenige Tage später zeigt sich einmal mehr, welche große Bedeutung die Opernfestspiele auch überregional, ja sogar auf internationalem Parkett haben. Das ist eine enorme Anerkennung, für die wir überaus dankbar sind.“

Und Oberbürgermeister Michael Salomo frohlockte: „Kultur ist für Heidenheim und Baden-Württemberg ein großes Aushängeschild. Das Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft macht’s möglich!“

La Monnaie oder De Munt

Der Ort des Heidenheimer Opernfestspieltriumphs, das Théâtre Royale de la Monnaie beziehungsweise De Koninklijke Muntschouwburg in Brüssel, französisch kurz La Monnaie oder niederländisch De Munt gerufen, heißt so, weil im Jahr 1695 das erste Theatergebäude an dieser Stelle genau dort errichtet worden war, wo sich zuvor einmal die Münze befunden hatte.

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