Waldarbeiter im Einsatz

Brennholz ausverkauft: So läuft die Holzernte im Landkreis Heidenheim

Seit dem Herbst sind die Waldarbeiter in den Wäldern des Landkreises mit Motorsägen und Erntemaschinen unterwegs. Das Brennholz, das sie derzeit noch ernten, ist bereits ausverkauft. Wer bislang nicht zum Zuge kam, könnte im Frühjahr noch mal eine Chance haben.

Wer derzeit in den Wäldern unterwegs ist, hört immer wieder das im Winter recht vertraute Geräusch der Motorsägen. Hin und wieder sind Waldwege wegen der Holzerntemaßnahmen gesperrt. Wie läuft die diesjährige Saison und ab wann können Privatkunden mit der Bereitstellung ihres Brennholzes rechnen? Ein paar Fragen und Antworten aus dem Bezirk Östliche Alb der Forst BW:

Wie viel Holz wird in dieser Saison im Forstbezirk Östliche Alb eingeschlagen?

130.000 Festmeter. Das klingt nach viel, ist aber laut Bezirksleiter Hans Untheim nur 88 Prozent der üblichen Einschlagsmenge. „In anderen Forst-BW-Forstbezirken, beispielsweise im Oberland, gab es größere Sturm- und Käferschäden“, erklärt er. Deshalb sei der planmäßige Einschlag im Nadelholz gekürzt worden, um die Schadhölzer andernorts sicher und schnell vermarkten zu können.

Wie viel von dieser Einschlagsmenge ist Brennholz?

Die eingeschlagene Brennholzmenge entspricht mit 20.000 Festmetern etwa den Vorjahresmengen. Davon gehen 7500 Festmeter direkt an Kleinkunden.

Wie hoch war in diesem Jahr die Bestellmenge durch Privatkunden?

Die Bestellmenge beträgt etwa 7500 Festmeter. Im Durchschnitt bestellen die Kunden acht bis zehn Festmeter. Das heißt, dass zwischen 750 und 950 Kundinnen und Kunden in diesem Jahr Brennholz bei der Forst BW bestellt haben. Aufgrund der enormen Nachfrage im vorangegangenen Jahr war die maximale Bestellmenge dieses Mal auf zehn anstatt 15 Festmeter pro Person begrenzt worden.

Gibt es noch freie Kontingente?

Nein, derzeit gibt es laut Bezirksleiter Hans Untheim keine weitere Bestellmöglichkeit, und zwar in keinem der Reviere. Aber: „Dies wird eventuell am Ende der Saison, das heißt im April oder Mai, wieder möglich sein.“

Durch den ein oder anderen Sturm und durch den sehr nassen, schweren Schnee im Dezember ist auch einiges an Sturm- und Bruchholz angefallen. Foto: Carolin Wöhrle

Wann wird die planmäßige Holzernte im Bezirk voraussichtlich abgeschlossen?

„Wir hatten mit dem planmäßigen Einschlag erst im Oktober und somit später als sonst begonnen“, so Untheim. Der Einschlag solle aber aufgrund der aktuellen Holzmarktbedingungen früher, das heißt im Laufe des März, beendet werden. „Einzelne Hiebe werden aber auch danach noch fortgeführt werden.“ Der recht milde und verregnete Winter habe zu einer starken Verschmutzung der Wege bei der Holzernte und der Holzabfuhr geführt. Untheim betont deshalb: „Wir werden die Waldwege nach Abschluss der Holzabfuhr wieder in einen guten Zustand bringen, sodass sich die Waldbesucher wieder im Wald erholen können.“

Ab wann werden die Polter an die Privatkunden freigegeben?

Das geerntete Brennholz wird laufend freigegeben, sobald die Bereitstellung am Waldweg abgeschlossen ist. Die Bestellung der Brennholz-Polter war im Herbst bei der Forst BW über ein neues Online-System möglich. Die Benachrichtigung erfolgt per E-Mail. Sobald die Rechnung beglichen worden ist, kann das bestellte Brennholz an der angegebenen Stelle aufgearbeitet werden.

Wie viel Sturmholz ist in diesem Winter bislang angefallen?

Die Forst BW rechnet derzeit mit circa 5000 Festmetern Sturmholz. Außerdem seien aufgrund des enorm nassen Schnees im Dezember dieses Mal etwa 1500 Festmeter Bruchholz zusammengekommen. „Das Ende der Frühjahrsstürme ist aber noch abzuwarten: Erst Anfang April ist üblicherweise die Sturmsaison beendet“, so Untheim.

Eine App für den Notfall

Beim Aufarbeiten von Brennholz im Wald kann auch das ein oder andere schiefgehen. Deshalb ist eine Sicherheitsausrüstung mit Helm, Handschuhen und Schnittschutzkleidung Pflicht. Zudem sollte man nie alleine im Wald mit der Motorsäge hantieren.

Ist dennoch mal ein Hilferuf notwendig, bietet mittlerweile eine App Unterstützung: „Hilfe im Wald“ heißt sie und ist sowohl für Android- als auch IOS-Geräte verfügbar. Die App ermittelt den eigenen Standort auch in abgelegenem Gelände und zeigt den passenden Längen- und Breitengrad an. Zudem sind die nächstgelegenen sogenannten Rettungspunkte ersichtlich, deren Nummer bei einer Alarmierung von Rettungskräften durchgegeben werden kann. Auch die 112 kann direkt aus der App heraus angerufen werden.

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