Kinderbetreuung

Das Kinderhaus Mittelrain in Heidenheim nimmt Formen an

Auf dem Mittelrain in Heidenheim entsteht ein neuer Kindergarten für sechs Gruppen. Wie die Bauarbeiten laufen, und was an dem Gebäude besonders ist.

Das Kinderhaus Mittelrain in Heidenheim nimmt Formen an

Hell und lichtdurchflutet wirkt er schon jetzt, der Neubau für das künftige Kinderhaus auf dem Mittelrain. Und das, obwohl die Bauarbeiten hier noch voll am Laufen sind, sich statt spielender Kinder die Handwerker die Klinke in die Hand geben. „Der Neubau des Kinderhauses ist eine der größten Baumaßnahmen der Stadt Heidenheim, und wir kommen gut voran“, sagt der Leiter des rathäuslichen Geschäftsbereichs Hochbau, Stefan Bubeck, bei einem Besuch vor Ort. Begonnen wurde mit dem Bau der Ganztageseinrichtung im Jahr 2021, und auch für die Planer im Rathaus ist diese Art des Bauens etwas Neues.

„Das Gebäude entsteht in Holz-Hybridbauweise. Das bedeutet, dass statisch relevante Teile aus Beton sind, ebenso wie Elemente, die für den Brandschutz wichtig sind. Alles andere wird aus Holz gebaut“, so Bubeck. Und die warme Atmosphäre, die die freiliegende Holzkonstruktion ausstrahlt, ist schon jetzt zu spüren.

Synergien können genutzt werden

Dadurch, dass der neue Kindergarten mit der Mittelrainschule verbunden wird, können gut Synergien genutzt werden. So sind einige Bereiche nicht nur für die Kindergartenkinder, sondern auch für die Grundschülerinnen und Grundschüler bestimmt. Auf diese Weise können die Räume ebenso gemeinsam genutzt werden wie die Turnhalle. „Es gibt drei Bauteile, die räumlich verbunden sind, sodass sie einzeln oder zusammen funktionieren“, erklärt Bubeck. Wichtig dafür sei auch, dass es unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten gibt. Die Außenbereiche sollen teils getrennt, teils auch gemeinsam genutzt werden können, wobei es für den Schulhof auch Bereiche gibt, die nicht einsehbar sind.

Von außen gesehen sind die Gebäude des Kinderhauses relativ breit, „aber es ist uns durch die Gestaltung der Fassade mit unterschiedlichen Oberflächen gelungen, dass das Ganze nicht wie ein wuchtiger Riegel wirkt.“ Wie vieles in den Gebäuden besteht auch die Fassade des Komplexes, die beinahe fertiggestellt ist, aus Holz.

Auch im Innern des Gebäudes dominiert der Baustoff Holz. Rudi Penk

Neues Zuhause für sechs Kindergartengruppen

In dem Gebäude werden insgesamt sechs Kindergartengruppen eine Heimat finden. Im Erdgeschoss befinden sich die Räume für zwei Kooperationsgruppen, die mit der Lebenshilfe geführt werden, und der Bereich der Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren. Auch eine Kinderküche wird es hier geben, in der sich die Mädchen und Jungen unter Anleitung der Betreuerinnen und Betreuer selbst am Kochen versuchen können. Während auf der Südseite die Gruppenräume untergebracht werden, entstehen auf der Nordseite die Nebenräume. Im ersten Stock des Gebäudes werden die Kinder in einer Ganztagsgruppe, einer Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten und einer altersgemischten Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten für 22 Kinder ihr Zuhause finden. Insgesamt entstehen im neuen Kinderhaus 101 Betreuungsplätze, die auch dringend benötigt werden. Bei der Gestaltung der Flure wurde darauf Wert gelegt, dass diese nicht zu eng, aber lang sind, um Sichtbeziehungen zu ermöglichen. Auffallend ist, dass einige der Räume höher als normal sind.

Im Verbindungstrakt zu Schule sind die Flure ungewöhnlich breit. „Somit schaffen wir einen großzügigen Lernraum, der neben den Klassenzimmern auch für den Unterricht genutzt werden kann“, erklärt Bubeck. Da durch die Neugestaltung der Verwaltungsbereich der Schule umziehen wird, werden im bestehenden Schulgebäude zudem Räume frei, die für naturwissenschaftlichen Unterricht und Differenzierung genutzt werden können. Der schon bestehende Schulbereich der Mittelrainschule erhält auch eine Mensa für die Ganztagesbetreuung und eine neue Eingangshalle sowie einen neuen Lehrerbereich. Die Mensa ist der zentrale Bereich und dient nach der Fertigstellung zugleich als Verbindungsglied zwischen Schule und Kindergarten. Ferner ist eine Anbindung der Mensa zur Turnhalle mit dem vorhandenen Mehrzweckraum vorgesehen.

Teile der Schule werden saniert

In der Schule erfolgt die Sanierung der Haustechnik sowie die Modernisierung der sanitären Einrichtungen. So müssen die Schülerinnen und Schüler künftig nicht mehr das Gebäude verlassen, wenn sie die Toiletten aufsuchen wollen. Außerdem laufen einige Arbeiten, um den Brandschutz anzupassen.

Der gesamte Komplex erhält im Zuge der Arbeiten ein neues Heizsystem, und die Turnhalle wird mit neuen Fenstern ausgestattet. Außerdem werden sowohl auf dem Schulanbau als auch auf dem Kinderhaus Photovoltaikanlagen installiert.

Aktuell rechnet Bubeck mit einer Fertigstellung des Kinderhauses im kommenden Jahr: „Wir sind gut im Zeitplan und hoffen, dass wir den auch weiter einhalten können.“ Insgesamt investiert die Stadt in den Neubau des Kinderhauses und die sonstigen Arbeiten mehr als 10,3 Millionen Euro, allein im laufenden Jahr werden knapp 4,2 Millionen Euro verbaut. Die Kosten für die Photovoltaikanlage liegen bei rund 200.000 Euro. Alles in allem rechnet man im Rathaus mit Fördermitteln in Höhe von 770.000 Euro.

Außenbereich wird erneuert

Im Zuge des Kinderhau-Neubaus und der Sanierungsarbeiten in der Grundschule wird auch der Außenbereich komplett neu gestartet. So erhält die Schule unter anderem einen neuen Bolzplatz und einen neu gestalteten Schulhof. Während der Außenbereich des Kinderhauses umzäunt wird, soll derjenige der Schule offen zugänglich sein, aber auch einen privaten Bereich haben.

Die Turnhalle erfährt wie die Schule eine Sanierung. Auf Vordermann gebracht werden der Sanitärbereich, die gesamte Technik und das Dach. Außerdem sollen verschiedene Maßnahmen den Energieverbrauch deutlich reduzieren.

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