Die Berufsorientierungsveranstaltung am 30. April im Ausbildungszentrum der Firma Voith unterschied sich deutlich von einer herkömmlichen Ausbildungsmesse. Die ausstellenden Unternehmen haben mit konkreten Beispielen die Berufe erlebbar und so die Vorteile einer Berufsausbildung für die Schüler sicht- und greifbar werden lassen. An der zweiten Auflage der interaktiven Veranstaltung haben rund 100 Schülerinnen und Schüler sowie sieben große Arbeitgeber aus der Region Heidenheim teilgenommen. Möglich war der Besuch durch die Kooperation zwischen der Gemeinschaftsschule am Brenzpark und dem Kulturverein „Living Together“.
Politiker als Impulsgeber
Ein wichtiger Baustein der Berufsorientierungsveranstaltung bestand neben dem praktischen Erleben der Berufe in den Impulsvorträgen erfolgreicher Persönlichkeiten. Diese sollen den Schülern positive Beispiele aufzeigen, wie sich der eigene Lebensweg trotz persönlicher Herausforderungen erfolgreich meistern lässt. Neben Bernd Elsenhans war es dem Kulturverein wichtig, Pascal Kober, Mitglied des Bundestages und Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales, für die zweite Veranstaltung einzuladen. Kober konnte den Schülern sehr anschaulich das Thema Politik näherbringen und verständlich über seine Arbeit im Bundestagsausschuss berichten. Daneben ist der FDP-Politiker seit Langem ein Verfechter von Lebenschancen unabhängig vom Elternhaus. Seiner Meinung nach brauchen Kinder Menschen, die sie an die Hand nehmen und durch Erfolg und Misserfolg begleiten, was auch der Philosophie des Kulturvereins „Living Together“ entspricht.
Auswahl aus 50 verschiedenen Ausbildungsberufen
Nach dem Zuhören ging es dann für die Jungs und Mädchen ans Zupacken: Beispielsweise konnten sie bei der Firma Lohse den Schweißsimulator ausprobieren. An der Station bei Voith konnten die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man technische Zeichnungen liest und damit die Bauteile einer Ausbildungszwischenprüfung zusammenbaut.
Am Stand der Firma Osram haben sie erfahren, wie Installationsschaltungen für Beleuchtung aufgebaut werden, und konnten sich bei Edelmann zeigen lassen, wie Verpackungsmaterial für verschiedene High-End-Produkte hergestellt wird. Auch Vertreter der Paul Hartmann AG waren vor Ort, von deren Produktvielfalt und den Produktionsprozessen sich die Schülerinnen und Schüler beeindrucken ließen.
Weniger technisch, aber auch interessant war der Ausbildungsberuf zum Bankkaufmann/zur Bankkauffrau oder Kauffrau/-mann für Digitalisierungsmanagement. Um praktische Berufe wie die des Verwaltungsangestellten oder des Straßenwärters ging es beim Stand der Stadt Heidenheim.
Zum zweiten Mal stellte der Kulturverein die Berufsorientierung auf die Beine
Dies ist bereits die zweite Veranstaltung, die der Verein für die Schüler durchführt. Ziel ist es, diese Veranstaltung als festes Event im Kalender zu etablieren. Um dies nachhaltig zu erreichen, suchen wir noch nach weiteren Unterstützern, die den Verein entweder finanziell oder durch aktive Mitarbeit unterstützen.
Alle menschlichen Potenziale in unsere Gesellschaft müssen miteinbezogen und Chancengleichheit für alle Kinder müsse ermöglicht werden, heißt es vonseiten des Vereins. Dabei sollen der soziale Status oder der schulische Weg keine Rolle spielen.
Die Berufsorientierungsveranstaltung im Voith-Training-Center war nicht nur informativ, sondern auch inspirierend und praxisnah. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung der Schüler auf ihre zukünftige Karriere und zeigt, dass sich die Schule, die Gemeinde und die ansässigen Unternehmen aktiv für die berufliche Entwicklung der Schüler einsetzen.