Naturtheater Heidenheim

Warum beim Heidenheimer Musical „Alfonsa di Monsa“ die Katzen singen

Katzenmusik steht auf dem Programm des Heidenheimer Naturtheaters, wenn am Samstag, 2. Dezember, das Wintermärchen „Alfonsa di Monsa“ Premiere hat. Und: Künftig findet das Wintermärchen nicht mehr im Konzerthaus oder in anderen Städten statt.

Warum beim Heidenheimer Musical „Alfonsa di Monsa“ die Katzen singen

Ob Katzenjammer oder Katzenmusik: Die Kombination Klänge und Felidae erfreut sich nicht gerade des besten Rufes. Nicht zuletzt Kult-Comic-Kater Garfields nächtliche Konzerte resultierten in einer strikten Regelmäßigkeit in von seinen Mitmenschen umhergeworfenen Blumentöpfen. Widersprechen würde dieser These – vehement! – Alfonsa di Monsa. Die Katzenprinzessin und ihre Samtpfoten-Eskorte singt für ihr Leben gern. Und man munkelt sogar: Sie singt gut. Überzeugen kann man sich davon ab Samstag, 2. Dezember, wenn das von der Heidenheimer Zeitung präsentierte Wintermärchen „Alfonsa di Monsa“ im Naturtheater Premiere feiert.

Man könnte das Stück als Vorbote für das bevorstehende Jahr im Naturtheater sehen, das zumindest in Teilen im Zeichen des Musicals steht. Tatsächlich spielte bei der Auswahl des Katzenmusicals jedoch vielmehr der Zufall eine keinesfalls unbedeutende Rolle.

Christine Frühe-Böhni führt Regie beim diesjährigen Wintermärchen im Naturtheater Heidenheim. Rudi Penk

Eines Tages im Herbst vergangenen Jahres fiel Regisseurin Christine Frühe-Böhni eine recht verstaubte CD mit Alfonsa-Liedern in die Hände. Vor ziemlich genau 20 Jahren durfte Frühe-Böhni gewissermaßen bei der Geburt dieser Lieder des Schweizer Komponisten Roman Riklin mitwirken, als sie mit dem Gründungsstück der COOP-Kindermusicals durch die Schweiz tourte. „Das Stück hat mich damals schon berührt und auch heute lässt es mich nicht mehr los“, erzählt Frühe-Böhni.

Ein treffender Vergleich, wo die Geschichte selbst kaum zeitloser sein könnte: Die Katzenprinzessin Alfonsa Di Monsa lebt mit ihrem Vater, dem alten König Riccardo, im Katzenland. Um ihr nach seinem Tod den Thron zu sichern, hat Riccardo für seine Tochter die Heirat mit dem verlausten Kater Zickzack von Zeck beschlossen. Alfonsa ist mit den Plänen ihres Vaters überhaupt nicht glücklich und macht sich selbst auf die Suche nach ihrem Prinzen. Sie trifft auf ein musikalisches Kater-Trio und wird schon bald mit der Frage konfrontiert: Könnte einer von den Dreien Alfonsas Traumprinz sein?

Christine Frühe-Böhni: Theaterpädagogin und Dramatherapeutin

Neun Kinder, sieben Erwachsene und ein Profi-Pianist bilden das „Alfonsa“-Ensemble. Ein Casting dafür gab es nicht. „Ich hatte die entsprechenden Leute direkt im Kopf“, so Frühe-Böhni. „Manche, wie zum Beispiel Max Barth, haben noch nie auf der Bühne gesungen. Er ist quasi tausend Tode gestorben“, erzählt die Regisseurin und lacht. Nicht wenige Ensemble-Mitglieder hat Christine Frühe-Böhni zudem in den Naturtheater-Workshops aufwachsen sehen.

Zusammen mit Marco Graša ist Frühe-Böhni im Naturtheater für den Bereich Theaterpädagogik zuständig. Die gebürtige Schweizerin hatte sich ursprünglich für eine Karriere als Lehrerin entschieden, ehe sie für viele Jahre bei der Schweizer Varieté-Theatergruppe Karl's kühne Gassenschau spielte. Ihre zwei Leidenschaften, Lehren und Mimen, vereinte Frühe-Böhni später in einem Studium der Theaterpädagogik, heute hat sie sich zudem der Dramatherapie verschrieben. Im Naturtheater stand sie zuletzt beim diesjährigen Kinderstück „Hui Buh – Das Schlossgespenst" auf der Bühne.

Die perfektionistische Schauspielerin und die pädagogische Lehrerin: Diese zwei Pole miteinander zu vereinbaren, falle ihr manchmal schwer. „Auch hier bei ,Alfonsa di Monsa' rappelt es hinter der Bühne immer mal wieder“, berichtet Frühe-Böhni mit Blick auf das junge Ensemble. „Trotzdem bin ich total froh, das machen zu dürfen.“ Das Wintermärchen zu inszenieren, ist ihre erste große Regiearbeit auf dem Schlossberg.

Wintermärchen nicht mehr im Konzerthaus

Schlossberg? Nicht Konzerthaus? Nein, tatsächlich finden sämtliche Vorstellungen des diesjährigen Wintermärchens ausschließlich im Theatersaal des Naturtheaters statt. Warum, erklärt Naturtheater-Pressesprecherin Silke von Fürich: „Eine Mini-Tournee, wie wir sie in der Vergangenheit immer an mehreren Standorten und in mehreren Städten veranstaltet hatten, war zwar immer sehr schön, auf der anderen Seite aber auch extrem belastend für die Ressorts.“ Soll heißen, dass etwa der Auf-, Ab- und Umbau des Bühnenbilds sowie das Instandsetzen der Technik oftmals mit Schwierigkeiten verbunden gewesen ist. Der Theatersaal soll künftig also Schauplatz des Wintermärchens sein. Premiere ist am Samstag um 15 Uhr. Mit viel Katzenmusik und hoffentlich ohne Katzenjammer.

Wenige Restkarten für „Alfonsa di Monsa“ verfügbar

Sieben Mal wird „Alfonsa di Monsa“ im Naturtheater aufgeführt: am 2., 3., 8., 9., 10., 16. und 17. Dezember. Das Wintermärchen ist größtenteils ausverkauft, für einige Vorstellungen sind noch Restkarten verfügbar. Tickets gibt es unter anderem im Pressehaus in Heidenheim sowie unter laendleevents.de.

Der Vorverkauf für die Sommerspielzeit 2024 im Naturtheater startet am kommenden Freitag, 1. Dezember, ab 9 Uhr. Auf dem Programm stehen unter anderem „Annie“, „Der Räuber Hotzenplotz“, „Dienstags bei Morrie“ und „Wilhelm – Tell Me Your Story“. Tickets können außerdem für die Reihe „Kultur im Café“ gebucht werden.

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