Bu-bumm, bu-bumm, bu-bumm. Als Roswitha Emig eines Tages ihren Puls misst, stellt sie fest, dass ihr Herz ein wenig schneller schlägt als sonst. Ob es die Aufregung ist? Womöglich. So oder so beschließt die Itzelbergerin, diese körperliche Erscheinung auf Leinwand festzuhalten. Währenddessen beruhigt sich ihr Herzschlag. Das Malen, es entschleunigt Roswitha Emig. Ein Umstand, den auch der gemalte Pulsschlag widerspiegelt. Dieses Werk sowie zahlreiche weitere stellt Emig ab 28. März im Pressehaus der Heidenheimer Zeitung aus.
Es ist nicht die erste Ausstellung, die Emig mit ihrem Katalog bestreitet. Im November vergangenen Jahres bespielte sie zusammen mit den Künstlern Helfried Uhlig und Ulrich Kollwitz das Königsbronner Rathausfoyer. Eine Entwicklung, die ihren Anfang wie bei so vielen künstlerisch begabten Menschen in der Kindheit nahm, und doch eine Entwicklung, die Emig nie an eine Kunstschule führte.
„Eigentlich wollte ich Visagistin werden“, erzählt die 74-Jährige, die ihre Kindheit in Berlin verbracht hat, inzwischen aber seit über 50 Jahren auf der Schwäbischen Alb lebt. Da es diesen Beruf auf der Ostalb allerdings nicht zur Lehre gab, widmete sich Emig zunächst den Bereichen Friseur und Kosmetik, wurde später Stenokontoristin, dann selbstständige Kosmetikerin, zusätzlich noch Tennistrainerin.
„Mit der Malerei habe ich erst ab 2017 so richtig angefangen“, berichtet Emig. Ihre Enkelin habe für deren erste eigene Wohnung Wandbilder gebraucht. Malen sollte die natürlich nur die Großmutter. Einmal damit angefangen, hat Roswitha Emig seither kaum eine Verschnaufpause ein- oder Pinsel und Farbe wieder weggelegt.
Roswitha Emig aus Itzelberg: farbenfrohe Künstlerin
Emig malt Skylines und Bauten, Wälder und Seen, Blumenfelder und ihre Familie. „Am Anfang habe ich vor allem abstrakt gemalt, vor allem, um Übung mit den Farben zu bekommen.“ Heute greift Emig vor allem zu Acryl und Aquarell, von Ölfarben lässt sie die Finger – „die trocknen mir zu langsam“, sagt die Itzelbergerin und lacht. Dass Emig eine reine Autodidaktin ist, verheimlicht sie keinesfalls. Dass sie Farben jeglicher Art mag, ebenso wenig: „Ich bin ein farbenfroher Mensch.“ Überzeugen kann man sich davon schon bald in Person.
Gemälde von Roswitha Emig im HZ-Pressehaus
Die Ausstellung „Vielfalt in Farbe“ von Roswitha Emig ist ab Donnerstag, 28. März, im Pressehaus der Heidenheimer Zeitung zu sehen. Geöffnet ist das Pressehaus montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr.
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