Kinderkrankheiten

Ringelröteln in Heidenheimer Kitas: Was Schwangere beachten müssen

In Kindertageseinrichtungen im Landkreis Heidenheim gibt es gehäuft Fälle der Kinderkrankheit Ringelröteln. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu, die vor allem für Schwangere wichtig sind:


Derzeit geht eine Welle von Erkrankungen mit Ringelröteln durch Kindertageseinrichtungen im Landkreis Heidenheim. Die Fallzahlen, die das Gesundheitsamt hat, sind aber sehr niedrig. Wie kommt das?

„Ringelröteln sind keine meldepflichtige Erkrankung“, erläutert Christoph Bauer, Leiter des Heidenheimer Gesundheitsamts. Dennoch seien Kindertageseinrichtungen verpflichtet, Infektionskrankheiten zu melden, wenn gleichzeitig mindestens zwei Fälle auftreten. So komme es zu den vereinzelten Meldungen, die aber nichts über die tatsächlichen Krankheitsfälle aussagen, so Bauer.

Sind Ringelröteln dasselbe wie Röteln?

Nein, sagt Christoph Bauer. Röteln würden in Deutschland praktisch nicht mehr vorkommen. „Ich habe noch nie einen Röteln-Fall gesehen“, so der erfahrene Mediziner, denn die meisten Kinder seien durch die Dreifach-Impfung vor Masern, Mumps und Röteln geschützt. Trotzdem erhielt das Gesundheitsamt in dieser Wintersaison Meldungen über Röteln. „Diese haben sich aber nicht bestätigt, es waren immer Ringelröteln, die aufgetreten sind“, sagt Bauer.

Sind Ringelröteln für Schwangere genauso gefährlich wie Röteln?

Nicht ganz, das Risiko für schwere Schädigungen beim ungeborenen Kind ist bei Röteln deutlich höher als bei Ringelröteln. Aber auch eine Infektion mit Ringelröteln in der Schwangerschaft kann das ungeborene Kind schädigen oder zu Fehl- und Totgeburten führen.

Wie äußert sich die Infektionskrankheit Ringelröteln?

„Oft haben die Betroffenen gar keine Symptome“, sagt Christoph Bauer, oder der Verlauf sei sehr milde. Die Symptome ähneln einem leichten grippalen Infekt oder äußern sich durch Unwohlsein. Nur jeder fünfte bis sechste Erkrankte entwickelt den typischen Hautausschlag, der sich zunächst durch eine symmetrische Rötung beider Wangen zeigt. Später entwickeln sich girlanden- oder ringelförmige große rote Flecken auf den Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und dem Gesäß, die meistens weder jucken noch schmerzen.

Worin besteht das besondere Problem für Schwangere?

„Wenn der Ausschlag kommt, sind die Kinder gar nicht mehr ansteckend“, erläutert Christoph Bauer. Im Gegenteil ist die Ansteckungsgefahr am höchsten, kurz bevor der Hautausschlag auftritt, wenn er sich überhaupt zeigt. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Kindertageseinrichtungen Ringelrötel-Fälle erkennen und dies sofort an die Eltern weitergeben, um die Infektion schwangerer Mütter oder Erzieherinnen zu vermeiden. Wer einmal eine Ringelröteln-Infektion durchgemacht hat, ist gegen die Krankheit geschützt.