Fünf Gastronomen, die einander bewerten. Und am Ende räumt der Sieger 3000 Euro und einen Wandteller ab – sind da taktische Punktevergaben unausweichlich? „Nein, nein, alle gingen sehr fair und kollegial miteinander um“, sagt Jessica Wörle, die 2017 zusammen mit ihrem Ehemann Florian den Oggenhauser „König“ gepachtet und jetzt an der TV-Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal“ teilgenommen hat.
Ins Rennen ging das Paar mit einer Mischung aus Neugier und Selbstbewusstsein: „Wir sind auf dem Land, aber stehengeblieben sind wir nicht“, sagte Jessica Wörle in die Kamera blickend. Und was als moderne regionale Landhausküche angekündigt war, vermochte Mike Süsser durchaus zu begeistern. Anerkennend äußerte sich der Sternekoch – Hauptfigur und Oberjuror der seit 2013 laufenden Sendereihe auf Kabel1 – rein quantitativ betrachtet zu den „gigantischen Portionsgrößen“.
Aber auch in geschmacklicher Hinsicht erntete Florian Wörle viel Lob: „Er hat zu mir gesagt, der Lammrücken mit Pfifferlings-Fregola sei einer der besten gewesen, die er bisher bekommen hat“, sagt der Küchenchef stolz. Auch die Jus traf Süssers Geschmack, und so ließ er die Fernsehzuschauer beim Verlassen des Lokals gut gesättigt wissen: „Was für eine schöne Überraschung, ich habe sensationell gut gegessen.“
Vergessen waren zu diesem Zeitpunkt seine beiden Kritikpunkte: Mit der Blüten-Deko wollte er sich ebenso wenig anfreunden wie mit einem Glasteller. „Damit habe ich mein Problem“, so Süsser, „das erinnert mich an damals.“
Glasteller war schnell vom Tisch
Prompt korrigierte Wörle dieses Detail, und die vier Konkurrenten geizten trotz einiger kleiner Verbesserungsvorschläge denn auch nicht mit Punkten. Am Ende stand dank 40 von 50 möglichen Punkten (die Mitbewerber vergaben insgesamt 32, Sternekoch Mike Süsser weitere acht) der geteilte dritte Platz und damit der Sprung aufs Treppchen.
„Unser Ergebnis ist völlig in Ordnung, und wir sind mit unserer Leistung zufrieden“, sagt Florian Wörle rückblickend. Nach mehreren anstrengenden Drehtagen zieht auch Jessica Wörle ein positives Fazit: „Das Team der Produktionsfirma war super nett und hat uns richtig durch die Woche getragen.“ Zur wertschätzenden Stimmung unter den Gastronomen trug die gelernte Hotelfachfrau ihrerseits maßgeblich bei, indem sie die Leistungen der Konkurrenten mit durchweg hohen Wertungen würdigte.
Jessica Wörle geizte nicht mit Punkten
Eine große Herausforderung, so räumt sie ein, sei das ungewohnte Agieren vor Kameras gewesen. Zu beurteilen gab es schließlich nicht nur die Speisen, sondern auch das hinter den Betrieben stehende Konzept bis hin zur Tischdeko und zur Gestaltung der Speisekarte. „Man ist eigentlich immer auf der Suche nach Worten“, sagt Jessica Wörle. Hinzu kamen Besuche in der Küche und Interviews in separaten Räumen.
Unterm Strich gab es aufgrund des Votums der Beteiligten einen klaren Sieger: Rudolf vom „Singold“ in Schwabmünchen (46 Punkte). Es folgten Lukas vom „Virtshaus“ in Ulm (42), Jessica und Florian Wörle vom Oggenhauser „König“ und Massimiliano vom „Hasen“ in Laupheim (jeweils 40) sowie Stefan vom „Söflinger Wirtshaus“ (36).
Folgen im Internet zu sehen
Details zur Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal“ sowie zur Ausstrahlung der verschiedenen Folgen finden sich im Internet unter https://www.kabeleins.de/serien/mein-lokal-dein-lokal-der-profi-kommt.