Der Gründer der in Deutschland verbotenen Gruppierung United Tribuns geht nach Anwaltsangaben rechtlich gegen seine Untersuchungshaft in Bosnien-Herzegowina vor. Sein Anwalt Mirsad Crnovrsanin sagte der Deutschen Presse-Agentur in Sarajevo, man sei gegen die Untersuchungshaft in Berufung gegangen. Sein Mandant wolle sich zurzeit nicht zu den Vorwürfen äußern, da die Ermittlungen andauerten.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte vor gut zwei Jahren die rockerähnliche Gruppierung United Tribuns verboten, der in Deutschland damals knapp 100 Mitglieder zugerechnet wurden.
Wie die Staatsanwaltschaft Konstanz nun auf Anfrage mitteilte, ist der in U-Haft sitzende Armin Culum «nach hiesiger letzter Erkenntnis Gründer und World President der United Tribuns». Ihm werden demnach hierzulande Menschenhandel und Prostitution vorgeworfen. Details dazu wurden zunächst nicht bekannt.
In Bosnien-Herzegowina wurde bereits Ende vergangener Woche offiziell bestätigt, dass Culum zusammen mit fünf weiteren Männern wegen Verdachts auf Anstiftung zur Prostitution, Menschenhandel, Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung festgenommen wurde. Die Gruppe kam vorläufig für einen Monat in Untersuchungshaft.
Die Verdächtigen wurden in Ljubuski nahe der Stadt Mostar festgenommen. Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt grundsätzlich die Unschuldsvermutung. Es berichteten mehrere Medien über den Fall, auch in Deutschland.
Die Staatsanwaltschaft Konstanz ließ es zunächst offen, ob ein Auslieferungsersuchen gestellt wird. Das hänge vom Fortgang der Verfahren in Bosnien-Herzegowina ab, teilte ein Sprecher mit. Nach früheren Angaben des Bundesinnenministeriums war die Gruppierung 2004 in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) gegründet worden.
Die Spur der Tribuns führt auch nach Heidenheim
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