Der Landkreis Heidenheim sieht sich mit seiner Kombination aus Natur, Kultur und Geschichte gut aufgestellt, um Besucher anzuziehen. Beim Pressegespräch auf der Tourismusmesse CMT in Stuttgart sprachen Landrat Peter Polta und mehrere Bürgermeister am vergangenen Montag, 20. Januar, über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im regionalen Tourismus. Im Fokus standen dabei die enge Zusammenarbeit der Gemeinden, nachhaltige Projekte und die Förderung bestehender Attraktionen.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Landrat Peter Polta eröffnete das Pressegespräch mit einem Rückblick auf die Erfolge des Landkreises, auch im Rahmen der Heimattage auf dem Härtsfeld. Er hob hervor, dass der Zusammenhalt der Gemeinden entscheidend sei, um Besucher anzuziehen. Beispiele für Attraktionen seien die Höhlenerlebniswelt und das berühmte Steiff-Museum. Der Landkreis ist seit 2011 regelmäßig auf der CMT vertreten und erhält seit 2002 als sogenannte Leader-Region Fördermittel zur Stärkung des lokalen Tourismus.
Regionale Besonderheiten fördern
Bürgermeister Norbert Bereska aus Nattheim bezeichnete das Härtsfeld, dessen Zusammenarbeit er seit über vier Jahrzehnten aktiv mitgestalte, als „schwäbische Toskana“. Die hohe Luftqualität, die ausgedehnten Wälder und das Korallenmuseum seien besondere Merkmale der Region. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen Dirk Schabel aus Dischingen sieht er großes Potenzial im nachhaltigen Tourismus. Aktuell wird an der Entwicklung einer Mountainbike-Strecke gearbeitet, die ein breites Publikum ansprechen soll.
Auch Herbrechtingens Bürgermeister Daniel Vogt sieht den Landkreis auf einem guten Weg. Er hob die Bedeutung kostenloser Angebote hervor, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders wichtig seien. Zudem erwähnte er die neue gastronomische Ausrichtung im Kloster Herbrechtingen, wo ein Pächter nun schwäbische Küche anbietet. Für den Albschäferweg seien zudem zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten geplant, um den Wandertourismus zu fördern.
Bildung und sanfter Tourismus
Holger Weise, Bürgermeister von Steinheim, lenkte die Aufmerksamkeit auf das Kratermuseum in Sontheim im Stubental, das im Landesfamilienpass enthalten ist. Das Museum vermittle Kindern auf spielerische Weise Wissen über die Entstehung des Meteorkraters. Weise betonte, dass der Fokus in den kommenden Jahren auf „sanftem Tourismus“ liege. Geplant seien beispielsweise mehr Ruhebänke entlang der Wanderwege. Für 2025 sollen die Radwege weiter ausgebaut werden, um den Aktivtourismus zu stärken.
Qualität und Nachhaltigkeit bei Radwegen
Nicht nur die Radwege in Steinheim liegen im Fokus: Verschiedene Radwege des gesamten Landkreises wurden vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club bereits zum fünften Mal mit vier von fünf Sternen ausgezeichnet. Während die Zahl der Geschäftsreisen aufgrund von Homeoffice zurückgeht, sieht der Landrat Potenzial darin, Wochenendbesuche weiter zu fördern. „Die Zahlen entwickeln sich insgesamt positiv, aber wir müssen daran arbeiten, auch die Wochenenden stärker auszulasten“, so Polta.
Die Bürgermeister und der Landrat waren sich einig, dass der Landkreis Heidenheim durch seine Vielfalt für jede Zielgruppe etwas zu bieten hat. Das zeige sich auch an den Übernachtungszahlen, die in jeder Gemeinde im Landkreis gestiegen seien. In Zukunft soll weiterhin gezielt in die Zusammenarbeit der Gemeinden und die nachhaltige Entwicklung der touristischen Infrastruktur investiert werden.