Videoverleih war gestern: Was das Kreismedienzentrum inzwischen zu bieten hat
Weg von der Lehrfilmverleihstelle, hin zur Dienstleistungsagentur: So beschrieb Landrat Peter Polta im Kreistag, welchen Wandel das Kreismedienzentrum gemacht hat. Zentral in Räumen der Stadtbibliothek Heidenheim gelegen, unterstützt es nicht nur Lehrer und Schüler, sondern steht auch der Bevölkerung mit Materialverleih offen.
Jan von der Osten, Leiter des Medienzentrums, stellte dem Kreistag das Zukunftskonzept für das Medienzentrum vor. Allein schon das neue Logo zeige den Wandel. Früher sah man eine CD, heute kommen farbige Kreislinien deutlich moderner daher. Auf der Internetseite stechen Bilder von augmented Reality, Tablets, Roboter, Kameras und Schaltpulte ins Auge.
Campus-Programm für Schulen im Landkreis Heidenheim
Aufgrund der wachsenden Anforderungen durch die Digitalisierung, sei eine Weiterentwicklung des Zentrums notwendig, geht es aus dem Zukunftskonzept hervor. Was ist geplant: Es soll dort ein neues Beratungssystem entstehen, wobei IT-Experten des Medienzentrums Schulen bei technischen Fragen Antworten geben. Dafür hat der Kreistag bereits 100.000 Euro bewilligt. Von diesem Betrag werde vor allem das nötige Personal finanziert, so van der Osten. In Zukunft solle zudem ein „Campus-Programm“ entstehen, in welchem das Medienzentrum den Schulen neue Hardware vermittelt und empfiehlt. Aktuell verwaltet das Medienzentrum über 3900 Tablets, die an verschiedenen Schulen genutzt werden.
Laut Jan von der Osten sei das Kreismedienzentrum früher vor allem eine Lehrfilm-Verleihstelle gewesen, nun habe es sich zu einem Berater und Dienstleister im Bereich Bildungsmedien entwickelt. Es verwalte zentral die Tablets, welche von einer Vielzahl der Schulen im Landkreis genutzt werden, und kümmere sich um die Verwaltung von Lizenzen und Nutzern. Denn statt einen Film zu verleihen, geht es heute um die Bereitstellung von Lizenzen, um kurze Filmschnipsel in den Unterricht mit einzubauen.
Gerade aufgrund des Lockdowns in der Corona-Pandemie sei die Digitalisierung an den Schulen deutlich vorangeschritten und die Kompetenzen des Medienzentrums somit noch wichtiger geworden, sagt van der Osten. Er rechnet fest damit, dass die Aufgaben des Medienzentrums zunehmen und in Zukunft öfters benötigt werden.
Das bietet das Medienzentrum
Das Zentrum verleiht viele verschiedene Hilfsmittel, die Pädagogen in ihren Unterricht integrieren können. Da gibt es zum Beispiel kleine Bausätze, Roboter und Technik-Puzzle, mit denen auch jüngeren Kindern spielend logisches Denken vermittelt werden kann.
Aber auch außerhalb der Schule gibt es verschiedene Angebote für Kinder. So hat beispielsweise an Schultagen mittwochs von 14 bis 17 Uhr der so genannte Makersroom geöffnet. Dort können Kinder mit Leseausweis unter anderem am Computer Modelle erstellen und diese dann mit einem 3D-Drucker in die reale Welt bringen.
Zudem bietet das Medienzentrum in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek die Computer-Spiel-Schule an, in welcher Kinder den richtigen Umgang mit Videospielen lernen und sich in ihnen kreativ ausleben können. Doch man muss kein Schüler oder Lehrer sein.
Wer darf ausleihen?
Medien und auch technische Geräte kann jeder ausleihen. Vor der ersten Ausleihe müssen Interessierte im Medienzentrum vorbei kommen, um ein Benutzerkonto anzulegen. Wer im Namen einer Schule, Organisation oder Firma entleiht, benötigt eine Bescheinigung der Einrichtung, dass man für diese ausleihberechtigt ist. Für Privatpersonen gibt es einen Gebührenkatalog.
Was wird verliehen? Zum einen gibt es eine große Online-Mediathek, in der man sich einloggen kann. Aber es stehen auch diverse technische Geräte bereit, wie zum Beispiel Mischpulte, Mikrofone, Headsets, Verstärkeranlagen, Beamer, Kameras, Nebelmaschinen, Stative oder Scheinwerfer.