Von Soldatenschicksalen und Familiendramen in Schnaitheim
Bespannte Artillerie im Manöver vor der Eckschule in Schnaitheim im Jahr 1913. Foto: Stadtarchiv Heidenheim
Die Orts- und Heimatfreunden Schnaitheim, zeigen ab Samstag, 26. August, ab 14 Uhr eine Ausstellung im Schnaitheimer Jagdschlössle. Es werden die Zeiten im Ersten Weltkrieg zu Soldatenschicksalen gezeigt, die immer auch Familiendramen waren. Der Schnaitheimer Martin Wiedmann hat aufwändig seinem Urgroßvater nachgespürt, in Staatsarchiven recherchiert und zu der Familie im Ort geforscht. Die Argonnenfront hat er direkt vor Ort in vielen Reisen nach Spuren der württembergischen Soldaten abgesucht und viele Funde dazu mitgebracht. Unterlegt werden diese Hinterlassenschaften durch eine nachgebaute Feld-Stellung, durch Plakate zur Geschichte des Ulmer Pioniers und durch zeitgenössische jährliche Frontberichte des schwäbischen Militärhistorikers Otto von Moser, der die Not der eingezogenen Soldaten verstand.
Besucher können damalige Feldpost entziffern
Wie die Verhältnisse in Schnaitheim waren kann man in Gemeinderatsprotokollen und Zeitungsberichten von 1914 bis 1919 ausschnittsweise nachlesen. Besucher können auch selbst damalige Feldpost anhand der vorliegenden Briefe und Karten des Ehepaares Müllers entziffern – eine dreijährige hinreißende Liebesgeschichte, die mit dem Tod des Unteroffiziers Georg Müller endete. Auch militärische Miniaturen des Schnaitheimer Kriegskinds Rudi Bahlinger sind zu sehen, die er als Heranwachsender geschnitzt hat. Sie wurden bereits auf Betreiben der US-Verwaltung Heidenheims vor circa 70 Jahren in Aalen und im Stuttgarter Landesgewerbeamt ausgestellt.
Sonderführungen in der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg
Die Ausstellung ist kostenlos und bis zum 10. September mittwochs, samstags, sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, Sonderführungen können unter Tel. 07321/63628 oder 07321/961796 vereinbart werden.