Seit 2010 gibt’s Met-Kino in Heidenheim. Mit Richard Wagners „Rheingold“ wurde damals die erste Spielzeit eröffnet. Es wurde eine Erfolgsgeschichte, die mehr als oft den größten Saal des Heidenheimer Kino-Centers an seine Kapazitätsgrenzen brachte. Dann kam Corona, und davon hat sich auch das Met-Kino noch nicht wieder erholt. „Nicht alle unserer Stammkunden sind zurückgekehrt“, sagt Ralf-Christian Schweizer, der Geschäftsführer der Capitol und Kino-Center GmbH. „Aber in letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass wir neues, jüngeres Publikum dazubekommen.“
Die Saison 2024/25 war Anfang Oktober mit Jacques Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ eröffnet worden, wird aber eigentlich erst ab Ende November so richtig Fahrt aufnehmen und gleich eine ganze Handvoll richtiger Publikumslieblinge bereithalten.
Hitgewitter
Beginnen wird das Hitgewitter mit Giacomo Puccinis „Tosca“, die am Samstag, 23. November, ab 19 Uhr live aus New York ins Kino-Center nach Heidenheim übertragen werden wird. Man darf darauf nicht zuletzt auch deshalb gespannt sein, weil mit der Norwegerin Lise Davidsen die weltweit gefeierte neue Sopran-Superheldin die Titelpartie singt.
Die nächste Produktion wird schon im nächsten Jahr über die Bühne gehen und aus dem Orchestergraben heraus Chefsache sein, wenn am Samstag, 25. Januar, ab 18.30 Uhr Giuseppe Verdis „Aida“ verhandelt wird. Yannick Nézet-Séguin dirigiert, Angel Blue singt die Titelpartei, der polnische Star-Tenor Piotr Beczała wird als Radames erwartet. Die Inszenierung ist übrigens neu. Michael Meyer kümmert sich darum. Mal schauen, in welche Richtung der Nil diesmal in New York fließen wird.
Frauen-Power
Dann wird’s Zeit für Beethoven. Und das kann in Sachen Oper nur „Fidelio“ bedeuten. Ludwig van Beethovens einziger Beitrag für dieses musikalische Genre wird im Rahmen des Met-Kinos am Samstag, 15. März, ab 18 Uhr präsentiert. Erneut mit von der Partie, diesmal als Leonore, ist die derzeit wirklich überall auf der Welt viel beschäftigte Lise Davidsen.
Es folgt der nächste Bühnenrenner, wobei sich, was den Ort der Handlungsgeschichte anbelangt, übrigens rein gar nichts ändert. Denn ebenso wie Beethovens „Fidelio“, spielt Wolfgang Amadeus Mozarts „Le nozze di Figaro“ in Sevilla. In Heidenheim beginnen wird die Live-Übertragung dieser Oper aus New York am Samstag, 26. April, um 19 Uhr. Dirigieren wird diese Vorstellung die deutsche Überfliegerin Joana Mallwitz. Man darf gespannt sein.
Letzte Ausfahrt Sevilla
Dann wird’s blutig werden und um den Kopf des Jochanaan gehen. Womit auch schon verraten wäre, was das Publikum am Samstag, 17. Mai, ab 19 Uhr im Kino-Center in Heidenheim erwartet: „Salome“ von Richard Strauss, was man auch als Anlauf für die Heidenheimer Opernfestspielsaison 2025 mitnehmen könnte, wo im kommenden Sommer mit „Elektra“ (in Verbindung mit Puccinis Komödie „Gianni Schicchi“) bekanntlich auch eine sehr blutige Strauss-Oper im Mittelpunkt stehen wird.
Bliebe noch vom Kehraus der Met-Kino-Spielzeit zu berichten. Und für den geht’s zum dritten Mal nach Sevilla, wo, was schon im Titel des Werkes verraten wird, Gioachino Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ spielt, der, bei Lichte betrachtet, ja die Vorgeschichte zu Mozarts „Le nozze di Figaro“ erzählt. Insofern bringt es die New Yorker Saisonplanung gewissermaßen mit sich, dass man, noch ehe diese Vorstellung beginnt, schon wissen kann, wie das Ganze nach dem Ende dieser Geschichte weitergehen wird. Als Rosina wird am Samstag, 31. Mai, ab 19 Uhr übrigens Aigul Akhmetshina erwartet, die Met-Kino-Besucher bereits in der vorigen Saison als umwerfende Carmen kennenlernen konnten. Da ist man jetzt schon neugierig.
Hier kommt man an Eintrittskarten
Eintrittskarten für die neue Saison des Met-Kinos sind täglich ab 15 Uhr in Heidenheim an den Kinokassen im Kino-Center und im Capitol sowie per E-Mail an oper@kino-hdh.de oder vormittags von 8.30 bis 12.30 Uhr unter Tel. 07321.93540 erhältlich.