Einzigartig in Heidenheim

Was die Act-and-Sing-Klasse des Heidenheimer Schiller-Gymnasiums zu bieten hat

Die Act-und-Sing-Klasse des Heidenheimer Schiller-Gymnasiums ist auf ihre eigene Art und Weise einzigartig in Heidenheim. Angefangen als Projekt zweier Lehrerinnen, ist die Klasse nun fester Bestandteil des Lehrplans. Was den Schülerinnen und Schülern alles geboten wird und wie eine Probe der Act-and-Sing-Klasse abläuft:

„In meinem Traum bin ich ein Star“ – Das singt eine Schülerin im Rampenlicht, während der Chor abseits der Bühne auf seinen Einsatz wartet. Die einen ein wenig angespannt, die anderen blödeln herum. Für die große Aufführung am 5. Februar muss jedoch mehr oder weniger jede Feinheit sitzen. Die Act-and-Sing-Klasse des Schiller-Gymnasiums, ins Leben gerufen von Helen Döbelin und Ulrike Sommer, geht nun ins dritte Schuljahr – und ist einzigartig an den Schulen Heidenheims. Sie kombiniert das Theaterspielen mit dem Musikunterricht und hilft den Kindern der fünften Klasse, leichter soziale Kontakte zu knüpfen durch das gemeinsame Proben.

"Ein Schuss ins Blaue" war der Anfang der Klasse

Sommer und Döbelin, beides Lehrerinnen am SG, sind unglaublich stolz auf ihre Klasse. „Am Anfang war es schon ein Schuss ins Blaue“, sagt Döbelin: Das ganze Projekt „Act-and-Sing“ ist aus der Not heraus im Lockdown entstanden. „Das SG legt natürlich viel Wert auf Musik, das war in Zeiten von Corona nicht möglich, also suchten wir nach Möglichkeiten der Aufarbeitung nach der Corona-Zeit“, sagt Sommer. Sowohl die Musikklassen von Sommer als auch die Deutschklassen von Döbelin waren in Corona-Zeiten auf Theoriestunden angewiesen. So auch die von Döbelin betreute Theater-AG, die teilweise sogar ganz auf Eis gelegt war. So war die Idee für die Act-and-Sing-Klasse geboren.

Zweieinhalb Jahre später sind Sommer und Döbelin selbst überrascht, wie gut die Klasse bei Schülern und Eltern ankam. „Bei den neuen Fünfern sind ungefähr 60 der 80 Schülerinnen und Schüler Teil der Act-and-Sing-Klasse“, sagt Sommer voller Stolz. Und das komplett freiwillig: Bei Anmeldung der Schülerinnen und Schüler am SG können Eltern und Kinder selbst entscheiden, ob das Kind in die freiwillige Klasse kommt. Dort werden die Schwerpunkte Selbstkompetenz, soziale und kommunikative Kompetenzen und ästhetische Bildung vertieft. In insgesamt drei Schulstunden die Woche bereiten sich Schülerinnen und Schüler mit den beiden Lehrerinnen auf die große Aufführung des kurseigenen Stückes vor.

Ulrike Sommer (links) und Helen Döbelin (rechts) sind Initiatoren und Betreuer der Act-und-Sing-Klasse. Rudi Penk

Die Teilnahme an der Act-and-Sing-Klasse ist sowohl in der fünften als auch in der sechsten Klasse möglich. Ab der siebten Klasse können die Schülerinnen und Schüler der Theater-AG beitreten, in der achten Klasse dem Kammerchor. „Dadurch fördern wir effektiv die Kultur an unserer Schule“, sagt Döbelin. "Und die Kinder finden schneller Anschluss, was sonst auch schwerfällt beim Wechsel auf die weiterführende Schule", ergänzt Sommer.

Ein Kinderstück nah am Erwachsenenleben

Momentan werden bei den Proben schon die letzten Stellschrauben gedreht für die Aufführungen am 5. und 6. Februar. Die Kinder sind im Auftrittsgewand, die letzten Textfehler werden behoben und die beiden Lehrerinnen ändern noch ein paar Positionen auf der Bühne. Gespielt wird von den Sechstklässlern „Dreamgirls“ – eine Geschichte über eine Mädchengruppe, die vom großen Erfolg und einer eigenen Tournee träumt. Zudem porträtieren die Sechstklässler ziemlich realistisch den Familienalltag eines Mitglieds der „Dreamgirls“.

Zwischen den Szenen geben Sommer und Döbelin konstruktives Feedback: „Während das Publikum klatscht, noch nicht reden. Das geht total unter“, ermahnt Döbelin eine Schülerin auf der Bühne. Während den Szenen improvisiert Sommer das eine oder andere Mal. „Manches fällt eben erst während der Probe auf“, sagt die Lehrerin später. Das Stück ist ein bunter Mix aus Acting und Gesang: Im gleichmäßigen Wechsel spielen die Kinder kurz ihre Szene, bevor es zu einem kleinen passenden Lied kommt. Immer dabei: Ein fester Chor abseits der Bühne, der als Stimmunterstützung bei den Liedern hilft.

Die Act-and-Sing-Klasse ist einzigartig in Heidenheim

Ulrike Sommer, Lehrerin

Nach Ende der Probe packen die Kinder schnell ihre Sachen, um den Bus oder die Bahn zu erwischen. Sommer und Döbelin grübeln noch über einige Szenen, damit die Aufführung am 5. Februar gelingt. „Wir und die Kinder sind immer unglaublich stolz auf uns, wenn wir den Auftritt gemeistert haben“, sagt Döbelin. Schließlich waren die Auftritte in den letzten zwei Jahren volle Erfolge. Auf längere Sicht erhoffen sich Sommer und Döbelin, dass sich die Act-and-Sing-Klasse auch in den folgenden Klassenstufen etabliert. „Wir hoffen, der ganze Aufwand wird sich lohnen, immerhin ist die Klasse auch einzigartig in Heidenheim“, sagt Sommer.

Auftritte der Act-and-Sing-Klasse

Das Stück "Dreamgirls" wird am 5. Februar um 18 und 19.30 Uhr im Treff 9 in Heidenheim aufgeführt. Ein weiteres Stück, "Das Fußballwunder", am 6. Februar um 18 und 19 Uhr im Glasbau des Schiller-Gymnasiums. "Das Fußballwunder" ist ein Stück der Fünftklässler des SG.

Der Eintritt ist frei. Karten können per E-Mail an act-and-sing@sg-hdh.de reserviert werden.

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