Was Touristen in den Landkreis Heidenheim lockt
Die Region hat nicht erst seit dem Aufstieg Heidenheims in die Fußballbundesliga etwas zu bieten, denn im Landkreis gibt es viele touristische Angebote, die für die meisten Ortsansässigen schon gang und gäbe sind. Schließlich kennt jeder den beliebten Brenzpark, der nicht nur der Erholung dient, sondern auch ein gern genutzter Ort für Veranstaltungen ist. Auch das Naturtheater und das Schloss Hellenstein sind Highlights für Touristen. Doch der Kreis Heidenheim hat noch vieles mehr zu bieten, denn von Bademöglichkeiten über Museen bis hin zu Höhlenabenteuern gibt es ein großes Spektrum an Attraktionen in der Region. Manche Urlauber wollen jedoch nicht die klassischen Angebote wahrnehmen, sondern lieber Außergewöhnliches erleben.
Auf den Spuren der Ritter und Burgen
Leben wie die alten Ritter: Eine Nacht verbringt Familie Weiß auf Burg Katzenstein. Ihr Sohn ist durch einen Flyer auf die Kinderführung in der Burg aufmerksam geworden, schließlich ist er ein großer Ritter- und Burgenfan. Aus diesem Grund beschloss die Familie aus Fremdingen für die Kinderführung in der Burg über Nacht zu bleiben. Als das Wetter nicht wie erhofft war, unternahmen sie außerdem einen Ausflug in die Aquarena. Ihr Plan ist, nochmals nach Katzenstein zu kommen, unter anderem auch, um an den Staufertagen teilzunehmen.
Die Burg Katzenstein bei Dischingen bietet ihren Besuchern einen Alltag wie im Mittelalter. Die Urlauber übernachten, essen und leben in der Burg. So können sie selbst erleben, wie es zu damaligen Zeiten war. Besonders Familien mit Kindern, die eine Begeisterung für Ritter, Burgen und dergleichen haben, aber auch Paare mit einem Interesse an den Bauten und der Lebensweise finden ihren Weg nach Katzenstein, erzählt Burgherrin Roswitha Walter. Dabei kommen auch viele internationale Gäste auf die Burg. „Aus Neuseeland, Amerika, Kanada, Großbritannien, den Niederlanden, aber auch aus Schweden, der Schweiz und Norwegen kommen Leute“, so Walter.
Die Natur im Mittelpunkt
Hannelore Gebhardt und Jutta Leidel, sind durch eine befreundete Schäferin auf den Albschäferweg aufmerksam geworden. Mit dem Zug fuhren die Beiden von ihren Heimatorten - Gebhardt von Gunzenhausen, Leidel von Nürnberg - nach Heidenheim. Dort wurde die Heidenheimer Innenstadt angeschaut, geplant war auch ein Besuch im Brenzpark. „Leider haben wir den Eingang zum Park nicht gefunden“, sagt Gebhardt. Generell begeisterten Gebhardt und Leidel vor allem die Landschaft und Natur, die sie auf dem Weg sahen. Auch das Kloster in Neresheim wurde angeschaut. „Ein erneuter Besuch ist nicht ausgeschlossen, da Heidenheim und die Region sehr sehenswert sind“, fährt Gebhardt fort.
Der Albschäferweg erstreckt sich über nahezu 160 Kilometer zwischen Giengen, Gerstetten, Heidenheim und Neresheim. Dabei liegen einige Sehenswürdigkeiten auf der Route, wie beispielsweise das Eselsburger Tal in Herbrechtingen, das Wental mit angrenzendem Meteorkrater in Steinheim sowie der Albuch, das Lonetal und das Härtsfeld.
Geologie und Paläontologie
Durch eine Hochzeitseinladung gelangte Wilfried Konrad in die Nähe Steinheims, genauer gesagt nach Bartholomä, und hat dies mit einem fünftägigen Urlaub dort verbunden. Da er als Geologe an der Universität Tübingen als Privatdozent arbeitet, war sein Interesse auch in Tagen der Auszeit an diesem Gebiet orientiert. So hat er das Steinheimer Becken, also den Meteorkrater, das Aushängeschild Steinheims, mit seinem geologisch-paläontologischen Interesse angeschaut.
Auch das Meteorkratermuseum in Sontheim im Stubental wurde von ihm besucht. „Es ist absolut interessant und sehenswert – auch für Nicht-Geologen“, sagt Konrad. Dabei hat er besonders die Entwicklung des Kratersees nach dem Einschlag des Meteors und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Tiere ins Auge gefasst. Der Schnecke wird dabei eine große Bühne gegeben, da sie entwicklungsgeschichtlich bedeutsam ist. Auch die Stadt Nördlingen wurde bei einem Tagesausflug besichtigt.
Zwischenstation: Hürben
Direkt am Jakobswegle, eingebettet in die Natur, umgeben von Wiesen, dem Fluss Hürbe und der Erlebnishöhlenwelt Giengen-Hürben gibt es seit über 20 Jahren einen Wohnmobilstellplatz. Über einen schmalen Schotterweg und eine kleine Holzbrücke gelangt man vom Parkplatz des Höhlenhauses zum Wohnmobilstellplatz. Der Platz ist, laut der ersten Vorsitzenden des Vereins, Ulrike Brender-Nothnick, abends immer voll. Mittlerweile sei die Anlage besser ausgebaut und verfüge über 14 Stellplätze, zehn Stromanschlüsse sowie einer Wasserentsorgung und -versorgung. Das Camping-Paar Schwarz aus dem Saarland genießt vor allem die ruhige Lage und die schöne Natur, die sie umgibt. Ein Paar aus Ostfriesland ist bereits zum dritten Mal auf dem Stellplatz und nutzt diesen, so wie die meisten anderen, als Zwischenstation auf ihrer Reise mit dem mobilen Zuhause. Auf Nachfrage, warum sie ihre Route erneut nach Hürben geführt hat, antworten sie: „Ganz einfach, weil es hier so schön ist.“
Lieber Sightseeing statt Abenteuer
Eigentlich erwartet man von Urlaubern, dass sie auf der faulen Haut liegen und in einem Hotel oder einer Ferienwohnung übernachten, doch nicht alle sind so. Mae und Amy Hobenshield und Hailey Black aus Vancouver machen das anders. Sie schlafen bei ihrer Oma in Steinheim und unternehmen viele Ausflüge im Landkreis. Besonders erlebnisreich war ein Ausflug auf den Schlossberg. Dort gab es nicht nur das Naturtheater, sondern auch das Schloss mit einem „wunderschönen Ausblick“. Allerdings war auch der Stadtbummel ein tolles Erlebnis für sie. Besonders gut gefallen hat ihnen der Badespaß im Freibad sowie der Aquarena und der Abstecher in den Brenzpark, bei dem sie viele Blumen bewundern konnten.