Probieren erwünscht

Pop-Up-Lädle Heidenheim: Wie der regionale Bio-Hotspot bei den Menschen ankommt

Ob Käse, Nudeln, Hanfbier oder gar Aroniasaft: Die Laufkundschaft zeigt großes Interesse an den heimischen Bio-Produkten, die noch bis Monatsende im Pop-Up-Eckladen im Untergeschoss der Heidenheimer Volksbank an der Karlstraße verkauft werden.

Pop-Up-Lädle Heidenheim: Wie der regionale Bio-Hotspot bei den Menschen ankommt

Wollte man all diese Lebensmittel kaufen wollen, müsste man eine Rundfahrt durch den Landkreis Heidenheim machen, von einem Hofladen zum nächsten. Nun jedoch gibt es bis zum Monatsende ein so genanntes Pop-Up-Lädle, also einen zeitlich befristeten Laden, in dem heimischen Bio-Erzeugnisse in ihrer Vielfalt angeboten werden.

Gespräche mit den Bio-Erzeugern aus dem Landkreis Heidenheim

Den Menschen scheint es zu gefallen: Allein am Eröffnungstag waren schon 150 zahlende Kundinnen und Kunden im Laden, berichtet Antonia Kotsche, die im Duo mit Sarah Hausler Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Heidenheim plus ist. Darüber hinaus waren viele Interessierte im Laden, um sich einfach mal umzuschauen. „Das Gute ist, dass wir mit Menschen ins Gespräch kommen, die mit Bio sonst eigentlich nicht viel am Hut haben.“ Denen könne man erklären, was hinter Bio steckt und auch mit manchen Vorurteilen aufräumen. Groß sei das Interesse auch an den Verkostungen, bei denen die Verbraucher direkt mit den Erzeugern ins Gespräch kommen. „Viele probieren erst und kaufen sich dann das Produkt“.

Heidenheims Landrat Peter Polta steht hinter den Zielen der Bio-Musterregion, die ökologische Landwirtschaft und die Wertschöpfungsketten zu stärken. Bei seinem Besuch zur Eröffnung unterstrich er dies erneut. Ziel des Ladens sei es, neue Absatzmärkte zu generieren, ohne dabei Konkurrenz für Wochenmärkte oder Lebensmittelgeschäfte zu sein. Die Menschen hätten hier die Möglichkeit, einen Überblick darüber zu bekommen, was im Landkreis alles an Bio-Waren produziert werden.

Im Landkreis habe die ökologische Landwirtschaft eine lange Tradition, sagte Polta. Heute gebe es 63 Bio-Betreiber, was einem Anteil von 11,5 bis 12 Prozent entspreche. „Aber auch die konventionelle Landwirtschaft hat ihren Platz“, betonte Polta mit dem Hinweis, dass die Regionalität ebenso wichtig sei.

Heidenheims Landrat Peter Polta hofft auf Verlängerung

Die Bio-Musterregion wurde bislang vom Land mit einer halben Million Euro gefördert und würde eigentlich im Jahr 2024 auslaufen. Doch Landrat Polta hofft auf eine Verlängerung für weitere drei Jahre. Er selbst werde bei der erneuten Präsentation im Oktober in Stuttgart dabei sein. „Landesweit haben andere von uns abgeguckt, ich bin stolz darauf, was wir erreicht haben.“ Er sei zuversichtlich, dass auch der Kreistag hinter einer Fortsetzung stehen wird.

Ist das Pop-Up-Lädle der Anfang eines Bio-Regionalmarktes? „Wünschenswert wäre es schon, wenn aus dem Lädle etwas entstünde und es die Erzeuger zusammenbringt“, meint die Regionalmanagerin Antonia Kotschi. Für den Erfolg des Lädles sind schon einmal viele Akteure am Werk, die auch bei der Eröffnung zugegen waren. Polta lobte den Lions-Club für den Anstoß, die Bio-Produkte einem breiteren Publikum sichtbar zu machen. Ebenso werken mit die Kornkreis Erzeugergemeinschaft, das Forum Ernährung Heidenheim, die Härtsfelder Familienbrauerei Hald mit der Einrichtung sowie die Heidenheimer Volksbank, die den Laden zur Verfügung stelle.

Vorträge und Verkostungen

Wie schmecken die Produkte unserer Bio-Erzeuger? Probieren kann man diese bei täglichen Verkostungen, bei denen die jeweiligen Erzeuger vor Ort sind. Begleitend stehen einige Vorträge auf dem Programm, Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr. Geöffnet ist das Lädle noch bis 30. September mittwochs bis freitags von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr.

Los-Aktion des Lions-Clubs

„Aus der Region für die Region“ lautet da Motto, unter dem der Lions-Club gleich zweifach wirkt. Denn die Mitglieder unterstützen nicht nur das Bio-Lädle, sondern haben auch eine Los-Aktion zugunsten des Hospiz Barbara initiiert, die sie nun auch im Lädle verkaufen. Insgesamt seien bereits 1.400 Lose verkauft worden, erzählt Präsident Wolfram Jacob. Ziel sei es, das Hospiz Barbara mit mindestens 10.000 Euro zu unterstützen. Die Hauptpreise, unter anderem Businessclubkarten für ein Bundesligaspiel des 1. FC Heidenheim, eine Familien-Gartenparty ausgerichtet von der Privatbrauerei Schlumberger, Karten für das Sommerstück des Naturtheaters, Premierenkarten für die Opernfestspiele, eine Übernachtung im Widmann’s Albstyle Bauwagen und mehr, werden am 24. Oktober öffentlich in den Räumen der Heidenheimer Zeitung gezogen.