Polizeiliche Verkehrsstatistik

Zahl der Verkehrstoten im Landkreis Heidenheim ist im Jahr 2024 gestiegen

2024 sind bei Verkehrsunfällen im Landkreis Heidenheim mehr Menschen gestorben als in den Vorjahren. Das sind die aktuellen Zahlen der polizeilichen Verkehrsstatistik:

Vier Autoinsassen, ein Pedelec-Fahrer und der Fahrer eines motorisierten Zweirads sind 2024 auf den Straßen im Kreis Heidenheim gestorben. All diese tödlichen Unfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften, wie der jetzt vom Ulmer Polizeipräsidium veröffentlichten Verkehrsstatistik zu entnehmen ist. Zum Vergleich: 2021 waren drei Todesopfer zu beklagen gewesen, in den beiden darauffolgenden Jahren jeweils vier.

Auch wenn die aktuellen Zahlen absolut gesehen vergleichsweise gering sind, machen sie deutlich, dass der Weg zur „Vision Zero“, der sich auch die baden-württembergische Landesregierung verpflichtet hat, noch ein langer ist: Im Straßenverkehr soll es auf lange Sicht keine Todesopfer und auch keine Schwerverletzten mehr geben.

77 Personen wurden schwer verletzt

Bei den Unfällen mit Personenschaden weist die jüngste Entwicklung allerdings in die angepeilte Richtung: Ihre Anzahl ging um 60 auf 3031 zurück. Dabei erlitten 77 Personen schwere Verletzungen, nachdem es 2023 noch 95 gewesen waren. Hinzu kamen 334 Leichtverletzte (2023: 380).

Sowohl Fahrradfahrer (54) als auch Fußgänger (27) waren weniger häufig in Unfälle verwickelt. Am moderaten Anstieg bei den sogenannten Elektro-Kleinstfahrzeugen (von acht auf elf) lässt sich die wachsende Beliebtheit beispielsweise von Segways ablesen. Gleiches gilt für Pedelecs. Sie waren nach zuvor 44 jetzt an 50 Unfällen beteiligt. Häufigste Ursachen: Geschwindigkeit und Verkehrstüchtigkeit.

Eine deutliche Zunahme steht für die motorisierten Zweiräder zu Buche. Sie waren von 78 Unfällen betroffen - 2023 waren es 61 -, wobei auch hier nicht angepasstes Tempo die weitaus größte Rolle spielte. Wenig auffällig verlief das Geschehen bei Lastkraftwagen, wohingegen die Zahl der Unfälle mit Pkw deutlich sank – von 1169 auf 1030. Vier Personen überlebten diese nicht, gleichzeitig gab es aber weniger Verletzte.

Betrachtet man einzelne Altersgruppen genauer, stechen bei den Gesamtzahlen keine allzu großen Veränderungen ins Auge, wohl aber bei den Unfallursachen. So stehen bei den jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) mit weitem Abstand Vorfahrtverletzungen und Geschwindigkeitsverstöße an der Spitze, während es bei den über 65-Jährigen Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie bei der Vorfahrt sind.

Bei 67 Unfällen (plus elf) war Alkohol im Spiel, dabei wurden 31 Personen verletzt. Den Einfluss sonstiger Drogen stellte die Polizei bei lediglich einem Unfall fest. 2023 war das sieben Mal der Fall gewesen. Ein großes Ärgernis für die Betroffenen bleiben Unfallfluchten. Wiederum konnte nur ein Drittel geklärt werden, die seitens der Polizei registrierten Fälle gingen allerdings um 53 auf 637 zurück.

Mehr Unfälle im Präsidiumsbereich

Bezogen auf den gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm war 2024 im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle um 292 auf 23.682 zu verzeichnen. Mehr als die Hälfte davon waren sogenannte Aufnahmeblattunfälle, also Kleinstunfälle, denen eine lediglich geringfügige Ordnungswidrigkeit zugrunde liegt, und bei denen niemand verletzt wurde.

Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer sank von 46 auf 42. Betroffen waren 25 Pkw-Insassen, neun Personen auf Krafträdern, sieben Fußgänger und ein Pedelec-Fahrer. Gleichzeitig gab es 13 Schwerverletzte weniger (600) als im Vorjahr. Innerorts waren Vorfahrtverletzungen und Fehler beim Abbiegen die Hauptunfallursachen, außerorts nicht angepasste Geschwindigkeit.

Unfallschwerpunkte sollen entschärft werden

Die Polizei setzt auf verschiedene Maßnahmen, um die Zahl der Unfälle zu verringern und die Verkehrssicherheit zu verbessern. In der Erläuterung ihrer Verkehrsstatistik nennt sie Verkehrsüberwachung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Arbeit der Verkehrskommission: Hat die Polizei Stellen ermittelt, an denen sich gehäuft Unfälle ereignen, sucht sie gemeinsam mit der Straßenverkehrsbehörde und dem Baulastträger nach geeigneten Maßen, um die Situation zu entschärfen.

Mehr Unfälle auf der Autobahn

Getrennt von den Straßen in den Landkreisen Heidenheim, Alb-Donau, Biberach und Göppingen sowie in der Stadt Ulm wird das Geschehen auf den Abschnitten der Autobahnen 7 und 8 erfasst, für die das Polizeipräsidium Ulm verantwortlich ist. Drei Personen kamen dort im vergangenen Jahr ums Leben: zwei Mitfahrer in einem Pkw und ein Passant, der nach einem Unfall die Autobahn überquerte. 2023 waren es laut Polizeistatistik acht Getötete gewesen. Die Gesamtzahl der Unfälle stieg um 306 auf 1839. Häufigste Unfallursachen waren erneut nicht angepasste Geschwindigkeit und ein zu geringer Abstand.