Es war nur ein Satz von Martin Müller am Ende der jüngsten Gemeinderatssitzung: „Ich trete als Vorsitzender der Freien-Wähler-Fraktion zurück, Matthias Sturm wurde von der Fraktion als Nachfolger gewählt.“ Bürgermeister Daniel Vogt konnte Müller gerade noch für die geleistete Arbeit danken, da brach das Gremium schon auf zur traditionellen Weihnachtsfeier.
Tags darauf am Telefon holt der frühere Stadtförster Müller etwas weiter aus und bekennt, die Bekanntgabe dieses Schritts sei ihm dann doch unerwartet schwergefallen. Daher die knappe Form. Seinem Rücktritt seien viele Gespräche innerhalb der Fraktion vorangegangen, die Entscheidung sei auch „im engen Einvernehmen“ mit der Fraktion gefallen.
Die Freien Wähler in Herbrechtingen hoffen auf jüngere Kandidaten
„Wir wollen die Vergreisung der Fraktion stoppen und mit neuen Gesichtern die Verjüngung einleiten“, erklärt Müller seine Beweggründe. Er und sein Fraktionskollege Hermann Mader seien immerhin die ältesten Ratsmitglieder. Sie wollten beide zwar erneut bei der Kommunalwahl im kommenden Frühjahr kandidieren, um aber auch jüngere Kandidatinnen und Kandidaten auf die Liste zu bekommen, entschieden sich die Freien Wähler schon jetzt für den Wechsel. „Es soll jetzt ein neues Gesicht nach vorne“, so Müller.
Sein Nachfolger Matthias Sturm übernimmt den Fraktionsvorsitz mit sofortiger Wirkung und wird auch bereits die kommende Haushaltsrede für die Freien Wähler halten. Müller hatte den Vorsitz rund zweieinhalb Amtsperioden inne. Die Freien Wähler stellen aktuell mit 13 Ratsmitgliedern die größte Fraktion im Herbrechtinger Gemeinderat.