Bibris-Schulzentrum

Wann der Abriss der Herbrechtinger Grundschule beginnt und wie es anschließend weitergeht

Herbrechtingens Mega-Bauprojekt – der Buigen-Campus – nimmt Fahrt auf: Mit den jüngsten Entscheidungen des Gemeinderats rückt der geplante Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule in greifbare Nähe. Jetzt steht fest, wann der Schulbetrieb in Containern stattfindet und wann der Abriss startet.

In seiner jüngsten Sitzung hat der Herbrechtinger Gemeinderat entscheidende Schritte zur Sanierung und Erweiterung des Bibris-Schulzentrums eingeleitet. Einstimmig wurde beschlossen, die Verwaltung mit dem Vergabeverfahren für ein Schüler-Ausweichquartier zu beauftragen, das während der Bauarbeiten genutzt werden soll. Gleichzeitig wird nach Beschluss des Rats nun auch der Abbruch der alten Grundschule vorbereitet, um Platz für den geplanten Neubau zu schaffen. Stadtbaumeister Dieter Frank informierte die Rätinnen und Räte sowie die anwesenden Bürger über den aktuellen Stand der Planungen.

Ein Überblick über die kommenden Schritte

Der Bibris-Campus steht vor einem umfangreichen Wandel. Die Sanierung und der Neubau der Schulgebäude betreffen nicht nur die baulichen Strukturen, sondern auch den Schulalltag selbst. Umso wichtiger war es für Stadtbaumeister Frank, in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine klare Perspektive zu vermitteln. Punkt für Punkt erläuterte er die bevorstehenden Schritte – von der Errichtung eines Ausweichquartiers über den Abriss des alten Grundschulgebäudes bis hin zum detaillierten Zeitplan des laufenden Vergabeverfahrens für den Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule.

Dabei wurde klar: Die Arbeiten am Bibris-Schulzentrum sind eine logistische Herausforderung. Frank betonte, dass der Schulbetrieb während der gesamten Bauphase aufrechterhalten werden müsse, was eine sorgfältige Planung erfordere. Eine Schlüsselrolle spiele dabei das geplante Ausweichquartier.

Container als Übergangslösung: ein Blick auf die Details

Ab Juni 2025 beginnt die heiße Phase: Die Schüler der alten Grundschule müssen in ein Ausweichquartier umziehen, damit das bestehende Gebäude abgerissen werden kann. „Wir sind aktuell in Gesprächen mit der Gemeinschafts- und Grundschule, um zu entscheiden, welche Klassen umziehen“, so Frank. Fest stehe: Sechs Klassenzimmer in Modulbauweise – also Container – sollen bis zum 9. Juni 2025 im nördlichen Bereich des Schulgeländes fertiggestellt sein. In der Zeit vom 9. bis 20. Juni 2025 sollen die Schüler in die neuen Räume umziehen, damit der Unterricht ab dem 23. Juni 2025 dort stattfinden kann.

Dem Stadtbaumeister zufolge könnten die Container nach Abschluss des Grundschulneubaus ab 2026 auch für die Sanierung des Gymnasiums weitergenutzt werden. Diese flexible Planung soll sicherstellen, dass die Stadt auch bei Verzögerungen des Bauprozesses handlungsfähig bleibt.

Parallel zum Umzug der Schüler beginnt der Rückbau der alten Grundschule. Zwischen dem 23. Juni und dem 15. August 2025 sollen das Schulgebäude, der WC-Trakt und das ehemalige Hausmeisterhaus abgerissen werden. Die Abrissarbeiten wurden bereits geplant: Ein Fachbüro wurde mit der Untersuchung der Bausubstanz auf Schadstoffe beauftragt und ein entsprechendes Entsorgungskonzept liegt vor. Die Kosten für den Rückbau werden auf etwa 250.000 Euro geschätzt.

Fortschritt Neubau Grund- und Gemeinschaftsschule: Vergabeverfahren und Zeitplan

Wie den Ausführungen des Stadtbaumeisters in der Sitzung zu entnehmen war, schreitet auch das Großprojekt des Neubaus der Grund- und Gemeinschaftsschule voran. Derzeit läuft ein zweistufiges EU-weites Vergabeverfahren, bei dem sich laut Frank bis September sieben Firmen beworben haben. Vier von ihnen seien nun aufgefordert worden, ein Angebot abzugeben. Diese Angebote müssen bis Ende November 2024 vorliegen. Anschließend werden Verhandlungsgespräche geführt, um technische und inhaltliche Details zu klären. Frank: „Im Januar wollen wir das Angebot eröffnen, prüfen und werten, und es dem Gemeinderat dann spätestens im Februar zur Vergabe vorlegen.“

Baubeginn ist für Mitte September 2025 geplant.

Die finale Vergabe des Bauauftrags soll im März 2025 an den wirtschaftlichsten Bieter erfolgen. Geplanter Baubeginn ist Mitte September 2025. Ziel ist, dass der Schulbetrieb im neuen Gebäude zum Schuljahr 2026/2027 starten kann. Der straffe Zeitplan sieht vor, dass bereits im Sommer 2025 mit den Vorbereitungen für die Pfahlgründung und der Verlegung von Versorgungsleitungen begonnen wird.

Mit dem Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule und der späteren Sanierung des Gymnasiums investiert Herbrechtingen massiv in die Bildungsinfrastruktur. Stadtbaumeister Frank zeigte sich zuversichtlich, dass der enge Zeitplan eingehalten werden kann, betonte jedoch, dass es einige Herausforderungen zu bewältigen geben wird.

Verschiedene Ratsmitglieder erkundigten sich etwa nach der Möglichkeit zur Nutzung der Pausenhöfe während der Bauphase durch die Schülerinnen und Schüler. Frank entgegnete: Erst- und Zweitklässler können weiterhin den bestehenden Schulhof nutzen, jedoch in etwas eingeschränkter Weise. Inwiefern, müsse mit den Schulen noch abgeklärt werden. „Aber“, gab Frank zu, „Während dieser Zeit müssen alle etwas zusammenrücken. Und vermutlich auch noch die nächsten sieben Jahre.“ Dennoch: Als Stadtrat Hermann Mader (FWV) sagte: „Klasse, dass sich was bewegt“ sprach er das aus, was auch andere Ratsmitglieder, so oder ähnlich, äußerten.

Finanzrahmen und Ausblick

Für den Abbruch und das Ausweichquartier sind im Budget 500.000 Euro vorgesehen. Eine erste Kostenschätzung für den Abbruch beträgt 250.000 Euro. Somit stehen weitere Mittel in
Höhe von 250.000 Euro für das Ausweichquartier zur Verfügung. Bei einem jährlichen Mietpreis von
ca. 70.000 Euro pro Jahr (laut Preisabfrage) sei das Budget ausreichend, um sowohl die Zeit des
Neubaus als auch der Sanierung des Gymnasiums abdecken zu können, so Frank. Allerdings sind diese Maßnahmen nicht förderfähig, was die Stadt bei der Finanzierung vorerst selbst in die Verantwortung nimmt.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar