Einen rührenden Abschied bereiteten die Hermaringer am Sonntag ihrem Gemeindepfarrer Steffen Hägele, der in den vergangenen rund 13 Jahren als Seelsorger an der evangelischen Marienkirche viele Akzente gesetzt hat und wegen seiner kommunikativen Art hochgeschätzt wurde.
Am 10. März ist Investitur in Niederstotzingen
Pfarrer Steffen Hägele zieht weiter, ohne mit seiner Frau Melanie und den fünf Kindern aus dem Dorf wegzuziehen. Am Sonntag, 10. März, ist feierliche Investitur in Niederstotzingen, wo Hägele nicht nur Stadtpfarrer, sondern auch der geschäftsführende Pfarrer in der Großgemeinde Sontheim–Brenz–Bergenweiler–Niederstotzingen-Hermaringen sein wird.
Der Chor „Offenes Singen“ und die Kinder aus dem Kindergarten „Konfetti“ wirkten bei diesem Abschiedsgottesdienst mit, bei dem Dekan Gerd Häußler, Bürgermeister Jürgen Mailänder und Philipp Borsdorf als Vorsitzender des Kirchengemeinderats das Wort ergriffen. Letzterer rühmte die Kreativität und Flexibilität Hägeles und erinnerte an den vom Traktor aus gefeierten Heiligabend-Gottesdienst.
Hermaringen hat nach 700 Jahren keinen eigenen Pfarrer mehr
Dekan Häußler lobte die Hermaringer dafür, dass sie den Weg zur Gesamtkirchengemeinde Unteres Brenztal im Vorgriff auf den Pfarrplan 2030 möglich gemacht haben. Das sehr enge wie so vorteilhafte Verhältnis zwischen Kirchengemeinde und bürgerlicher Gemeinde unterstrich Jürgen Mailänder. Er und die Bürgerschaft schmerze es sehr, dass Hermaringen nach rund 700 Jahren nun keinen eigenen Pfarrer mehr habe. Das sei eine Zäsur in der Geschichte des Dorfes, so Mailänder.
Am Ende des Gottesdienstes gab es eine besondere Überraschung: Landwirt Reiner Gansloser ließ Steffen Hägele auf dem Esel Winnetou aufsitzen. „Einmal soll er auf Jesu Pferdle geritten sein“, meinte Gansloser augenzwinkernd unter Anspielung auf den von der Bibel überlieferten Einzug Jesu in Jerusalem. Hägeles Kinder nahmen auf dem anderen Esel Platz. Bei einem anschließenden Empfang im Gemeindehaus nutzten die Hermaringer die Gelegenheit, um sich teils mit Geschenken vom beliebten Geistlichen zu verabschieden.
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