Konstantin Wecker

Ein prominenter Gast in der Georg-Elser-Gedenkstätte

Liedermacher Konstantin Wecker besuchte die Königsbronner Georg-Elser-Gedenkstätte. Was ihn dorthin führte.

Ein prominenter Gast in der Georg-Elser-Gedenkstätte

Vor Kurzem begeisterte der Liedermacher-Star Konstantin Wecker bei seinem Open-Air-Konzert auf der Kapfenburg das Publikum. Tags darauf nahm er die Einladung der Georg-Elser-Gedenkstätte an und besuchte gemeinsam mit seinem Pianisten Jo Barnikel die Gemeinde Königsbronn.

Wecker ist einer der bekanntesten deutschen Liedermacher. Er ist Komponist, Lyriker, Schriftsteller und Schauspieler. Den Durchbruch erzielte er 1977 mit seiner Ballade „Willy“. Schon damals prangerte er die rechtsradikale Neonazi-Szene an. Später schrieb er die Filmmusik zu Helmut Dietls Filmen „Kir Royal“ und „Schtonk“. Nach der Wende erschien sein bewegendes Lied „Sage Nein“ – damals brannten erste Ausländerheime. Es ist ein Lied, dessen Text aktueller denn je ist und auch die Verbindung zum Königsbronner Widerstandskämpfer Georg Elser herstellt.

Nahezu drei Stunden nahmen sich Barnikel und Wecker Zeit zum intensiven Austausch mit Bürgermeister Jörg Weiler, dem ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gedenkstätte, Engelbert Frey, und mit Joachim Ziller.

Wecker selbst nennt sich einen bekennenden Anarcho, der von einer herrschaftsfreien Welt träumt. Gerade deshalb machen ihm die Kriegsgefahren und der Umgang mit den Waffen große Sorgen. Wichtig ist ihm auch, dass man über den Holocaust nachdenkt: „Ich fürchte, dass viele Jugendliche überhaupt keinen Bezug mehr haben zu dem Grauen, das damals passiert ist.“

Konstantin Wecker: beeindruckt von der Arbeit der Königsbronner Gedenkstätte

Frey, dessen Lied „Schorsch, was machsch“ enge Anbindungen zu „Sage Nein“ hat, und Ziller erläuterten den Gästen die Arbeit der Königsbronner Gedenkstätte. Wecker, der selbst viele Auszeichnungen für sein Engagement erhielt (u. a. 2006 den Deutschen Weltmusikpreis „Ruth” für das Bagdad-Kabul-Projekt, 2015 den Preis für Solidarität und Menschenwürde) war über die vielschichtige Arbeit der Gedenkstätte erstaunt und von den Bemühungen, gerade jungen Leuten die Werte der Menschenrechte und der Zivilcourage zu übermitteln, sehr beeindruckt. Er selbst bewunderte den Arbeiter Elser für seinen Mut, sich gegen den drohenden Krieg einzusetzen und sich nicht manipulieren zu lassen. Elser sagte im Gegensatz zu den Millionen Mitläufern im Sinne seines Songs „Nein“.

Begleitet wurde der prominente Besucher vom Pianisten, Keyboarder und Filmkomponisten Jo Barnikel, mit dem Wecker bereits seit 1993 zusammenarbeitet.