Der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Peter Steinbach, sagte einmal, dass es keine seriöse neue Veröffentlichung über Georg Elser gebe, die nicht auf die Forschungsergebnisse zurückgreift, die der Journalist und Buchautor Ulrich Renz in seinen 21 Bänden der Schriftenreihe der Georg-Elser-Gedenkstätte publiziert hat. Für seine großen Verdienste wurde er nicht nur 2004 mit der Ehrennadel der Gemeinde Königsbronn, sondern auch 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ulrich Renz starb am 11. November in seiner Wahlheimat Frankfurt am Main.
Ulrich Renz lernte und arbeitete bei der Heidenheimer Zeitung
Ulrich Renz, aufgewachsen in Giengen, volontierte bei der Heidenheimer Zeitung und arbeitete dort anschließend sechs Jahre als Redakteur. 1956 erlebte er die Recherche seines Chefs Erwin Roth über Georg Elser.
Renz wechselte von Heidenheim zum deutschsprachigen Dienst der Nachrichtenagentur United Press International nach Frankfurt und anschließend zur Nachrichtenagentur Associated Press, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1997 als Chefredakteur tätig war. Sein Schwerpunkt war die Gerichtsberichterstattung beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Außerdem berichtete Renz unter anderem über den Auschwitz-Prozess in Frankfurt.
Ein gebildeter und bescheidener Mensch
Georg Elser und das Dritte Reich – das waren die Lebensthemen von Ulrich Renz. Über Jahrzehnte forschte und recherchierte er und häufte ein Wissen darüber an wie wohl kein Zweiter. Die ersten Kontakte zur Georg-Elser-Gedenkstätte, die damals noch in der Planung war, wurden 1996 geknüpft. Als sie 1998 eröffnet wurde, arbeiteten Renz und der Gedenkstättenleiter Joachim Ziller ein Konzept aus. Ulrich Renz bekannte damals schon, dass ihn die Figur Georg Elser wohl bis zu seinem Tod nicht mehr loslassen würde.
Renz war ein höflicher, höchst angenehmer Mensch. Belesen, gebildet, aber immer bescheiden, selbstreflektiert und mit einem feinen Sinn für Humor.