Früherer Standort der Ostalbhalle: Kommt ein neues Heim für Musiker und Fußballer?
Vor einem Jahr liefen noch die Abrissarbeiten, doch seitdem ist das Areal, auf dem früher die Ostalbhalle stand, leer. Nichts erinnert mehr an die frühere Sport- und Festhalle bei der Königsbronner Realschule. Lediglich die Bodenplatte ist noch erhalten, denn die wurde aus gutem Grund nicht entfernt, um für eine künftige Bebauung eine Grundlage zu haben.
Doch wie soll diese aussehen? Detaillierte Planungen gibt es noch nicht, doch könnte es ein konkreter Vorschlag schaffen, umgesetzt zu werden. „Wir können uns hier eine Art Dorf-Gemeinschaftshaus vorstellen, das sowohl vom Musikverein als auch vom SVH genutzt wird, sagt Bürgermeister Jörg Weiler. Mit entsprechenden Vorschlägen seien die beiden Vereine bereits vor einiger Zeit an die Verwaltung herangetreten.
Fußballer und Musiker brauchen dringend Räume
Grund ist, dass beide Vereine dringend Räumlichkeiten brauchen. Die Fußballer des SVH nämlich benötigen schon seit Jahren Umkleide- und Duschmöglichkeiten sowie sanitäre Anlagen, die sie und ihre Gäste bei Heimspielen nutzen könnten. Das Areal der ehemaligen Ostalbhalle würde sich hierfür anbieten, weil es ganz in der Nähe des Sportplatzes liegt.
Der Musikverein wiederum ist schon seit etlichen Jahren auf der Suche nach einem neuen Domizil. Das derzeitige Musikerheim ist in die Jahre gekommen und entspricht keinerlei Standards mehr. Außerdem ist geplant, das Gebäude an der Brenz, in dem die Musiker seit vielen Jahren proben, abzureißen. Es soll der geplanten Bebauung mit Wohnungen weichen.
Entwurf liegt schon vor
Beide Vereine stehen also dementsprechend auch unter Zeitdruck, Lösungen für die Zukunft zu finden. „Es gibt schon einen Entwurf für ein Gebäude, in dem beide Vereine die Räumlichkeiten finden könnten, die sie benötigen“, sagt Königsbronns Ortsbaumeister Jörg Bielke. „Wir haben zwei, drei Möglichkeiten, wie wir das Areal überplanen könnten“, so Weiler.
Eine dieser Möglichkeiten ist dem Bürgermeister zufolge ein Neubau, in dem die Musiker einen Saal und weitere benötigte Räume finden, und in dem für die Fußballer weitere Räume für Umkleidekabinen und sanitäre Anlagen geschaffen werden. Eine andere Möglichkeit ist laut Weiler ein Anbau an die bestehende Herwartsteinhalle. Die muss ohnehin dringend saniert werden und könnte in diesem Zug auch erweitert werden. Das Problem bei der Sache: Bisher ist es der Gemeinde nicht gelungen, Fördergelder für die Sanierung zu bekommen und allein kann die Kommune den Millionenbetrag kaum stemmen. Doch ob und wann die Halle in ein Förderprogramm aufgenommen wird, ist derzeit noch völlig offen.
Gespräche mit beiden Vereinen geplant
Würde ein separater Neubau für die Musiker und die Fußballer errichtet, müssten die beiden Vereine diesen selbst finanzieren. Wobei der Sportverein Fördergelder beim Landessportbund beantragen könnte, „der Musikverein müsste das selbst finanzieren“, so Weiler. Noch stehen die Überlegungen jedoch ganz am Anfang, auch wenn insbesondere für den Musikverein die Zeit drängt. „Ich verstehe das und wir versuchen, so schnell wie möglich eine praktikable Lösung zu finden“, so Weiler. Deshalb soll nach der Sommerpause ein gemeinsames Gespräch mit Vertretern der beiden Vereine stattfinden.
Dabei geht es kaum um den Standort, den auch der Bürgermeister für geeignet hält. Er kann sich sogar vorstellen, in einem Bereich zwischen einem Neubau und der Brenz eine Art Dorf- und Festplatz zu schaffen, auf dem Veranstaltungen stattfinden können, der aber auch das ganze Jahr über ein attraktiver Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger sein könnte.
Die Ostalbhalle
Im vergangenen Somme wurde die Ostalbhalle abgerissen. Eingeweiht worden war sie im Februar 1969. Doch zuletzt war sie baulich in so schlechtem Zustand, dass sie 2019 gesperrt wurde, weil sie statisch nicht mehr sicher war. Die letzte Veranstaltung, die hier stattfand, war das Schlachtfest des Musikvereins. Der Abriss kostete die Gemeinde 98.500 Euro.