Sonnenstrom am Atomkraftwerk, sicheres Radeln in Hüttlingen, zweite Chance für Altkleider in Wertingen
Hüttlingen will das Radfahren sicher machen
Radfahrerinnen und Radfahrer sollen sich in Hüttlingen sicher fühlen. Das habe sich die Gemeinde der "Schwäbischen Post" zufolge zum Ziel gesetzt und ein umfassendes Radverkehrskonzept auf den Weg gebracht. Um den Radverkehr attraktiver zu gestalten und gleichzeitig zu stärken, solle ein Netz erstellt werden, das dem Radverkehr sichere Verbindungen zu allen Zielen in der Gemeinde selbst und umliegenden Zielen biete und gleichzeitig touristische Zwecke erfülle, heißt es.
In einem ersten Schritt solle die Verkehrssituation in der Bachstraße und der Lindenstraße geändert werden. Ersten Planungen zu Folge könnten Piktogramme auf den Fahrradverkehr hinweisen. Diese sollen dazu dienen, dass Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden.
Landwirtschaftsschule gegen Kultur des Wegwerfens
Durchschnittlich 60 neue Kleidungsstücke legt sich jeder Dillinger Landkreisbürger jährlich zu und ebenso viele Kleidungsstücke entsorgt er auch wieder, berichtet die „Donau-Zeitung“. Hochgerechnet seien dies in der Region etwa sechs Millionen. In den Textilien steckten Erdöl, Wasser, Chemikalien, Kohlendioxid und die Arbeitsleistung vieler Menschen.
Wie das Blatt weiter berichtet, zeigen nun angehende Hauswirtschafterinnen an der staatlichen Landwirtschaftsschule in Wertingen Alternativen auf, mit denen einer Wiederverwertung der Vorzug vor dem Mülleimer gegeben wird. „Damit lässt sich auch der weihnachtliche Konsumrausch in nachhaltigere Bahnen lenken“, sagte Cornelia Stadlmayr vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Nördlingen-Wertingen. In Deutschland würden jährlich rund 70 Milliarden Euro für Kleidung ausgegeben – das entspricht rund 820 Euro pro Person. Die günstigen Preise trügen dazu bei, dass sich fast jeder in Deutschland diese Kleidung leisten könne und mehr kaufe, als er tragen kann. „Damit entsteht eine Kultur des Wegwerfens.“
Nun entwickelt die Schule Alternativen zum Wegwerfen, auch im Bereich der Textilien. Wenn Kleidungsstücke kaputtgegangen sind, nicht gefallen, nicht mehr in Mode sind oder einfach nur zu viel Platz im Kleiderschrank wegnehmen, könne man diese ändern. Und weil nicht jeder mit der Nähmaschine aus alten Stoffen neue Textilien nähen kann oder möchte, gebe es noch andere Alternativen zum Wegwerfen: Damit meint die Hauswirtschaftsoberrätin beispielsweise den Verkauf von Kleidung auf dem Kleiderflohmarkt oder die Weitergabe an ein Sozial- oder Second-Hand-Kaufhaus.
Bürger können von Solarpark beim Atomkraftwerk profitieren
Sichere, bezahlbare Stromversorgung aus der Region – das ist das Versprechen, das der Energiekonzern RWE laut „Donau-Zeitung“ in Lauingen gibt. Das Unternehmen will einen Solarpark nahe Helmeringen zwischen Lauingen und Gundremmingen errichten. Und die Bürgerinnen und Bürger sollen auf verschiedene Weise davon profitieren. Sie können in den Park investieren – und auf Rendite hoffen. Die Anlage solle auf einer Fläche von 51,3 Hektar an der Gundremminger Straße entstehen, gleich südlich der bereits bestehenden Solarparks nahe Gut Helmeringen. Der Park würde damit sowohl auf Lauinger als auch Gundremminger Flur stehen.
Der Park solle in der Spitze 56 Megawatt Strom liefern, von 62 Millionen Kilowattstunden im Jahr ist die Rede. Dies solle für 19.000 Haushalte reichen. Zum Vergleich: In Lauingen gibt es knapp 7.000 Haushalte. Die Bürgermeister von Gundremmingen und Lauingen, Tobias Bühler und Katja Müller, sagten, dass man die Bürger frühzeitig habe mitnehmen wollen. Laut RWE sollen noch in diesem Jahr die Aufstellungsbeschlüsse bei den Kommunen beantragt werden. Der Baustart sei für Anfang 2026 geplant. Anfang 2027 solle dann Energie erzeugt werden. Vorteil des Standorts: Die bestehende Infrastruktur des Atomkraftwerks, Hochspannungsleitungen und die Schaltanlage, sollen mitgenutzt werden.
Elektrobusse in Neu-Ulm machen den ÖPNV nicht emissionsfrei
Eigentlich sollen ab 2027 in Neu-Ulm nur noch E-Busse oder Fahrzeuge mit emissionsfreien Antrieben fahren, schreibt die „Südwestpresse“. Daraus zu folgern, es werde dann einen emissionsfreien ÖPNV in Neu-Ulm geben, sei aber falsch, denn durch die Stadt führen auch 2027 nach wie vor Busse, die vom Landkreis bestellt worden seien. In einer Stellungnahme, die der Fachbereich „Zukunft und Innovation“ übermittelt habe, heiße es: Grundsätzlich würden die Verkehrsunternehmen entscheiden, welche Fahrzeuge sie anschaffen. Es sei denn, es wird in einem Vergabeverfahren dazu etwas konkret vorgegeben oder es ist im Nahverkehrsplan festgelegt. Beides sei im Landkreis Neu-Ulm bisher allerdings nicht der Fall.
Der Landkreis plane zum derzeitigen Stand nicht, die verbleibenden Landkreis-Linien auf E-Busse oder andere alternative Antriebsarten umzustellen, heißt es weiter. Vertraglich sei er dazu ohne Einwilligung der Verkehrsunternehmen auch gar nicht in der Lage. In diesem Zusammenhang sei „die angespannte Haushaltslage“ des Kreises zu beachten. Der Kreis habe dafür kein Geld – und nach Informationen des Fachbereiches gelte das auch in Zukunft. Derzeit, heißt es weiter, sei der Einsatz von E-Bussen noch teurer als der von Dieselbussen. Es sei jedoch denkbar, dass sich die Verkehrsunternehmen selbst entschließen, auf E-Busse umzustellen, „wenn es wirtschaftlich attraktiver ist“.