„Willkommen in meinem Garten, in meinem Paradies.“ Mit diesen Worten empfing Dr. Bettina Bass aus Sontheim den Naturgartenzertifizierer des Landesverbands der Gartenfreunde, Wolfgang Dewein aus Heidenheim. Für ihren ökologisch wertvollen Garten erhielt Bass fast die volle Punktzahl. Dafür ist sie als erste Besitzerin eines Privatgartens im Landkreis Heidenheim mit Urkunde und Medaille ausgezeichnet worden.
Seit der Zertifizierung des ersten Kleingartens im Landkreis Heidenheim im November 2023 haben mehrere Menschen aus dem Kreis Kontakt mit dem Landesverband der Gartenfreunde aufgenommen, der die Initiative „Natur im Garten“ vertritt. Ziel der Initiative ist, dass Gärten – egal ob private Hausgärten oder Kleingartenparzellen – im Einklang mit der Natur gestaltet und gepflegt werden und somit einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten.
Vielzahl von Kriterien zu erfüllen
Um eine Zertifizierung zu erhalten, sollte ein Naturgarten eine Vielzahl von Kriterien erfüllen. Etwa der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger, Pflanzenschutzmittel und Torf. Zu einem Naturgarten gehören einheimische oder zumindest „tierfreundliche“ Bäume und Sträucher, ökologisch wertvolle Stauden und eine Wildblumenwiese, sodass Tiere das ganze Jahr über Nahrung und Unterschlupf finden. Zusätzliche Anstrengungen belohnt „Natur im Garten“ mit Bonuspunkten. Honoriert werden versickerungsoffene Beläge statt versiegelter Flächen sowie der Verzicht auf Kunststoff im Garten und auf Solarlampen, die für unnötige Lichtverschmutzung sorgen.
Bettina Bass kann einen großen, weitläufigen Naturgarten ihr Eigen nennen. Auf einem verschlungen gemähten Weg durch eine Wildblumenwiese wandelt der Besucher an den Staudenbeeten entlang zu den Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen. Ein anderer Weg führt durch einen torbogenförmig freigeschnittenen Gang durch die Hecken zu einer Oase der Ruhe. Dort laden eine Sitzgruppe und ein Liegestuhl zum Verweilen ein. In mehreren Bereichen können Igel, Siebenschläfer und andere Tiere ungestört ihre Jungen aufziehen. Für den erwünschten Wildwuchs sorgen Vögel und die Samen der Pflanzen selber.
Mithilfe eines großen Komposthaufens erzeugt die Gärtnerin wertvollen Humus für ihre Beete, Sträucher und Stauden. Das grobe Schnittgut wird unter den Hecken entsorgt und bietet zusammen mit Nistkästen wertvolle Nützlingsunterkünfte. Der Rasenschnitt wird zum Mulchen der Baumscheiben und Beete verwendet. Mit gesammeltem Regenwasser zu gießen, ist für die Sontheimerin eine Selbstverständlichkeit. Überschüssiges Wasser lässt sie in den Wiesen rund ums Haus versickern. So können sich die Wiesenkräuter bei Trockenheit mit ihren tiefen Wurzeln selber versorgen.
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