Die Feuerwehr Sontheim hat im vergangenen Jahr einmal mehr bewiesen, dass auf sie Verlass ist. Rund 94 Feuerwehrleute stehen in Sontheim und Bergenweiler Tag und Nacht für den Notfall bereit. Personalmangel? Nicht in Sontheim. Auch sonst könnte es bei der Sontheimer Wehr nicht besser laufen. So erwarten die Feuerwehrleute im Mai ein neues Löschfahrzeug und der Spatenstich zum Neubau des so dringend benötigten Feuerwehrhauses nähert sich mit großen Schritten. Bei der Jahreshauptversammlung standen neben Zahlen-Daten-Fakten auch Wahlen der Kommandantur auf der Agenda.
„Alle Ampeln stehen auf Grün“. Mit diesem Satz sorgte Sontheims Bürgermeister Tobias Rief für Freude und Erleichterung bei den Mitgliedern der Feuerwehr Sontheim in der bis auf den letzten Platz besetzten Brenzer Turnhalle. Gemeint ist der Neubau des neuen Feuerwehrhauses, das das in die Jahre gekommene Domizil im Zentrum des Ortes ablösen soll. Das früher als Kino genutzte Gebäude wurde 1966 von der Feuerwehr bezogen. Weil die Anforderungen im Bereich Brandschutz und Sicherheitstechnik nicht mehr eingehalten werden konnten, musste seitens der Gemeinde gehandelt werden. Nach ersten Vorgesprächen und einer Machbarkeitsstudie im Jahr 2018 kann im Spätsommer der Spatenstich an der Osttangente erfolgen.
Heftiges Unwetter trieb Einsatzzahlen in Sontheim in die Höhe
Kommandant Jochen Schmid berichtete von einem arbeitsreichen Dienstjahr 2023. Neben zahlreichen Übungen, Fortbildungen und Aktivitäten verzeichnete die Feuerwehr nahezu eine Verdopplung der Einsatzzahlen. Wurden die Einsatzkräfte 2022 noch zu 46 Notfällen alarmiert, musste 2023 96 Mal ausgerückt werden, wobei drei Menschenleben gerettet werden konnten. Grund für den enormen Anstieg der Einsatzzahlen war ein Starkregenereignis im Juli, welches binnen kurzer Zeit etliche Wohnhäuser und ganze Straßenzüge unter Wasser setzte. Rund 50 Einsatzstellen mussten dabei innerhalb von 24 Stunden abgearbeitet werden. Benachbarte Feuerwehren kamen den Einsatzkräften zu Hilfe und unterstützten mit Mannschaft und Gerät.
Als „unerfreuliches Ereignis“ beschrieb Schmid einen Einsatz im Frühjahr 2023, bei dem es bei der Evakuierung eines Zugs zu Beleidigungen und Drohungen gegen die Einsatzkräfte kam. Nur durch ein Eingreifen der Bundespolizei konnte diese Situation entschärft werden. Der Fall endete im selben Jahr schließlich vor dem Amtsgericht in Heidenheim. Dies unterstreiche die zunehmenden Herausforderungen, so der Kommandant, denen sich Feuerwehren sowohl in urbanen als auch in ländlichen Gebieten gegenübersehen.
Erfreut zeigte sich Schmid über den Personalstand seiner Wehr. Dieser erfuhr seit der Hauptversammlung 2023 einen Zuwachs von sechs Mitgliedern auf 94 Feuerwehrleute. Einen wertvollen Beitrag für den Nachwuchs von morgen leiste hierbei auch Jugendfeuerwehrwart Christian Müller mit seinem Team.
Für 2024 stehen wichtige Aufgaben wie die Feinplanung für den Feuerwehrhaus-Neubau, Schulungen zum neuen LF 20 und die Einführung des Digitalfunks an, so Schmid.
Steffen Hornung übergibt an Florian Mayer
Genau 66 Wahlberechtigte waren an diesem Abend aufgerufen, eine Kommandantur zu wählen. Mit einer absoluten Mehrheit wurde Jochen Schmid in seinem Amt für weitere fünf Jahre bestätigt. Auf Steffen Hornung, der für das Amt des stellvertretenden Kommandanten nicht mehr zur Wahl stand, folgt nun Florian Mayer. Hornung, der weiterhin der Feuerwehr treu bleibt, wurde für seine Verdienste mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim geehrt. Zudem wurde er zum Oberbrandmeister befördert.
Kreisbrandmeister Michael Zimmermann und der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Thomas Joos, informierten über vergangene und künftige Projekte seitens des Landkreises und des Verbands. Neben Vorbereitungen für den Bevölkerungsschutz, werden derzeit Konzepte zum Thema Vegetationsbrände, Großtierrettungen und lebensbedrohliche Einsatzlagen erarbeitet. Beim Verband laufen momentan die Planungen zum Jubiläum anlässlich des 75-jährigen Bestehens, welches man dieses Jahr gebührend feiern möchte. Weitere Termine 2024 sind unter anderem die Abnahme der Leistungsübungen in Nattheim, das Zeltlager der Jugendfeuerwehren und der traditionelle Kreisfeuerwehrmarsch in Heidenheim.
Neueintritte, Beförderungen und Ehrungen
Neueintritte: Sontheim: Luis Gierl, Tobias Henseler, Marco Höld, Simon Mack, Finn Moser, Christopher Santamaria, Luca Thumm, Madlen Wiedenmann, Florian Brenner und Kai-Uwe Schlögl; Bergenweiler: Max Baur und Max Mühlberger.
Beförderungen: zum Feuerwehrmann: Lukas Diepold, Luca Dörner, Luis Gierl, Tobias Henseler, Marco Höld, Simon Mack, Finn Moser, Christopher Santamaria, Luca Thumm, Thomas Wykydal, Marwin Poidinger, Max Baur, Max Mühlberger, Theo Funk und Thomas Dick; zur Hauptfeuerwehrfrau: Franziska Baur; zum Löschmeister: Hannes Wirbeleit; Löschmeister ehrenhalber: Bernd Wimme und Tobias Maier; zum Oberlöschmeister: Marcus Fink und Dietmar Mühlberger; zum Hauptlöschmeister: Rolf Dörner, Christian Müller, Michael Schumacher und Jens Baur; zum Oberbrandmeister: Steffen Hornung.
Ehrungen: für 15 Jahre Feuerwehrdienst: Marius Baur und Markus Wykydal; für 25 Jahre: Christian Bendele; Ernennung zum Ehrenmitglied: Helmut Mäck und Hermann Gröner.
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