Solarpark Küpfendorf

Ende August soll alles fertig sein

Im Mai haben die Bauarbeiten für den großen Solarpark bei Küpfendorf begonnen. Wann der Strom ins Netz eingespeist werden kann und was bis dahin noch alles zu tun ist: ein Besuch auf der Baustelle.

Ende August soll alles fertig sein

Die Sicherheitsunterweisung vor Betreten des eingezäunten Geländes macht deutlich, dass es sich hier nicht um eine normale Baustelle handelt: Bitte nichts anfassen, Sicherheitsschuhe tragen, aufpassen, wohin man tritt und sollte es donnern, das Gelände bitte schleunigst verlassen. Bei Küpfendorf wird eben kein einfaches Einfamilienhaus gebaut, sondern ein 20 Hektar großer Solarpark, der am Ende einmal pi mal Daumen Strom für mehr als 8000 Haushalte liefern kann.

Solarpark Küpfendorf: früher Baubeginn wäre besser gewesen

Während sich die Dimension der Baustelle also klar von anderen unterscheidet, tun es die Probleme, die auftreten können nicht: Hier und da, sagt Joachim Finkel, Geschäftsführer der Vento Ludens GmbH, habe man Lieferprobleme gehabt. “Allerdings nichts Gravierendes. Wir sind im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit dem Verlauf.” Freilich hätte man gerne früher angefangen zu bauen, gemessen an den gestiegenen Zinsen und Energiepreisen, die sich wiederum auf die Materialkosten ausgewirkt haben.

40.000 Solarmodule werden derzeit im Solarpark Küpfendorf installiert. Die meisten stehen bereits. Markus Brandhuber

Ganz zu Beginn verzögert hatte sich das Vorhaben durch den Bürgerentscheid, den einige Gegnerinnen und Gegner des Solarparks durchgesetzt, am Ende aber verloren hatten. Nach allen notwendigen Bauleitplanverfahren hätte es dann bereits im Herbst 2022 losgehen sollen. Das Unternehmen entschloss sich allerdings, noch Baugrunduntersuchungen vorzunehmen, um für den Bauablauf bestmöglich vorbereitet zu sein und Überraschungen zu vermeiden. Wie der Baugrund wiederum beschaffen ist, lässt sich auf der Baustelle auf den ersten Blick erkennen: Überall haufenweisen Steine und Felsstücke. Normalerweise, erklärt Finkel, können die Trägerpfosten für die Modultische in den Boden gerammt werden. In Küpfendorf sei das aber an den meisten Stellen nicht möglich gewesen: “Der Boden ist so fest und steinig, dass wir rund 11.000 Löcher vorbohren und mit Kies wieder auffüllen mussten.” Erst in die so vorbereiteten Bohrlöcher konnten die Pfosten platziert werden.

Vento Ludens: dankbar für die Geduld der Anwohner

Der Solarpark Küpfendorf ist mit seinen 24,5 Megawatt-Peak die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage, die das Unternehmen in Deutschland bislang gebaut hat. Finkel ist bewusst, dass die Baustelle in den vergangenen Wochen auch für die Anwohnerinnen und Anwohner mit all dem Baustellenverkehr eine Belastung gewesen sein muss und ist dankbar für die Geduld und das Verständnis. Der Baustellenverkehr wird nun nach und nach weniger werden. Sind die Module erst einmal alle aufgebaut (immerhin 40.000 Stück insgesamt) und die Trafo-Stationen fertig, sind die notwendigen Anschlüsse dran. “Ob wir dann auch Ende August tatsächlich einspeisen können, wird sich zeigen”, sagt Finkel. “Da müsste schon alles perfekt laufen. Wir rechnen eher mit Mitte September.”

Joachim Finkel ist Geschäftsführer des Unternehmens Vento Ludens, das den Solarpark betreiben wird. Markus Brandhuber

Von Küpfendorf aus wird der Strom über eine neun Kilometer lange Leitung zur Einspeisung ins Umspannwerk nach Küpfendorf transportiert. Vento Ludens investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in den Solarpark.

Solarpark Küpfendorf in Zahlen:

20 Hektar: So groß ist die Fläche, auf der die große Freiflächen-Photovoltaikanlage entsteht.

8000+: So viele Haushalte können zu Spitzenzeiten mit dem im Solarpark produzierten Strom rechnerisch versorgt werden.

9 Kilometer: So lang ist die Leitung, durch die der Strom von Küpfendorf zum Umspannwerk in Herbrechtingen transportiert wird.

40 Kilogramm: So viel wiegt eines der 40.000 Solarmodule.

570 Watt: So viel Leistung bringt eins der Solarmodule.

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