Nach 1:1 in Hoffenheim

Darüber ärgert sich FCH-Trainer Frank Schmidt nach dem Auswärtsspiel gegen Hoffenheim

Aufsteiger 1. FC Heidenheim bleibt durch das 1:1 auswärts im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen. Dennoch gab es für Frank Schmidt einige Aufreger, die er deutlich ansprach:

Nach der Anfangsphase, in der der 1. FC Heidenheim „ein bisschen Probleme“ mit der taktischen Ausrichtung der TSG Hoffenheim gehabt habe, habe sich seine Mannschaft gut gefangen, sagte Frank Schmidt, der den Führungstreffer durch Eren Dinkci in der 29. Minute lobte. „Wir machen ein blitzsauberes 1:0. Besser kann man nach einer Balleroberung so ein Tor nicht schießen“, so der FCH-Trainer. Dinkci setzte sich im Mittelfeld gegen zwei Gegenspieler durch und traf nach einem Doppelpass mit Jan Schöppner. „Es war ein schöner Ball hinter die (Abwehr-)Kette, das war unsere Idee heute“, so Schmidt.

Schiedsrichter Tobias Welz schaut sich die Elfmeterszene noch einmal an. Foto: Eibner/Sascha Walther

Vor dem Pausenpfiff mussten die Gäste allerdings den Ausgleich hinnehmen. Schmidt ärgerte sich über zwei Dinge: Zum einen waren drei Minuten Nachspielzeit angezeigt worden, die Situation, in der Benedikt Gimber den Ball im eigenen Strafraum an den Ellenbogen bekam, ereignete sich aber in der vierten Minute der Nachspielzeit. Der folgende Elfmeter (nachdem Schiedsrichter Tobias Welz sich mit dem Video-Assistenten beraten hatte) wurde schließlich von Andrej Kramaric in der siebten Minute der Nachspielzeit verwandelt.

Für mich war es nie im Leben ein Freistoß.

Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, zum Freistoß, der zur Elfmetersituation geführt hatte

Die Situation, die zum Elfmeter geführt hat, habe er nicht gesehen, so Schmidt. Der Heidenheimer Coach kritisierte die Szene, die sich direkt im Vorfeld ereignet hatte. Den Freistoß, den die TSG Hoffenheim erhalten hatte, der zur Elfmetersituation geführt hatte. „Für mich war es nie im Leben ein Freistoß“, so Schmidt.

Der 50-Jährige bemängelte allerdings auch, wie sein Team nach dem Seitenwechsel zunächst auftrat. „Mit dieser Situation umzugehen, das haben wir nicht geschafft“, sagte Schmidt im Hinblick auf die hochkarätigen Torchancen der Gastgeber in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit. „Wir haben das in der Pause leider nicht geordnet bekommen.“

Freude beim 1. FC Heidenheim über das 1:0 von Eren Dinkci (rechts). Foto: Eibner/Sascha Walther

Der FCH habe Glück gehabt – und einen stark haltenden Torhüter Kevin Müller gehabt, dass es in dieser Phase beim 1:1 geblieben ist. „Uns hat die Ruhe und das Passspiel gefehlt, um die offensive Grundordnung besser zu bespielen. Das finale Flügelspiel war auch nicht so gut“, so Schmidt. Mit den ersten zehn Minuten nach der Pause sei er enttäuscht gewesen. Am Ende habe seine Mannschaft den Punkt aber verdient, „weil wir nicht klein beigegeben und uns gewehrt haben“.

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo fasste in der Pressekonferenz die „Essenz des Spiels“ aus seiner Sicht wie folgt zusammen: „Leider war das notwendige Spielglück nicht auf unserer Seite. Wir müssen unser Spielglück selbst zu erarbeiten. Wenn man kein Spielglück hat, muss man mehr tun, mehr investieren.“

Frank Schmidt kontert Pellegrino Matarazzo

Dies wiederum wollte Frank Schmidt so nicht stehen lassen. Den FCH-Coach störte der Begriff Spielglück auf Hoffenheimer Seite. „Aus unserer Sicht ist es kein Spielglück, dass du den Elfmeter bekommst, es ist kein Spielglück, dass du den Elfmeter selbst nicht bekommst, als der Ball an die Hand geht“, sagte Schmidt. Hoffenheims Wout Weghorst hatte in der 86. Minute den Ball im eigenen Strafraum ebenfalls an den Arm bekommen. Diese Szene wurde allerdings nicht überprüft. Und Schmidt deutete Fouls an: „Es ist kein Spielglück, wenn man den Fuß von Jan Schöppner anschaut.“ Er schloss ab: „Ich fordere gar nichts: Aber das gehört heute für uns auch dazu, dass wir in diesen Phasen auch kein Spielglück gehabt haben.“

Hoffenheim habe mehr Ballbesitz, eine höhere Passquote und ein Chancenplus gehabt, sagte Schmidt deutlich, fügte aber an: „Wir haben den Punkt durch unsere Haltung, unsere Stabilität, die Art und Weise, wie wir dieses Spiel angenommen haben, einfach auch verdient.“

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