Bei FCH-Trainer Frank Schmidt wecken Spiele gegen Borussia Mönchengladbach ganz unterschiedliche Erinnerungen. Eine ganz spezielle war sein erstes Aufeinandertreffen im Trikot von Alemannia Aachen im Gladbacher Bökelbergstadion. „Beim Derby in der 2. Liga stand ich auf dem Platz, das waren besondere Momente“, blickt Schmidt auf die Partie vor 25 Jahren zurück. „Wir konnten 2:1 gegen Gladbach mit Toni Polster im Sturm gewinnen“, sagt der damalige Torschütze, der prompt einen Zeitsprung macht. Das sei lange her, und jetzt trainiere er in Heidenheim, so Schmidt. Und mit seinem Heimatverein trifft er an diesem Samstag, 19. Oktober, erneut auf die Borussia und seinen ehemaligen Schützling Tim Kleindienst.
Frank Schmidt will Tim Kleindienst wenige Torgelegenheiten gewähren
„Wir kennen ihn gut und wissen, was wir gegen ihn tun müssen“, wirft der 50-Jährige einen Blick voraus. Sein Team müsse dafür sorgen, dass er möglichst wenige Zuspiele bekommt. „Er ist auch in Gladbach torgefährlich“, mahnt der FCH-Trainer und erwartet, dass sowohl Tim Kleindienst als auch seine Spieler die gemeinsame Vergangenheit ausblenden werden. Auf dem Platz werde „sich gefetzt“, so Schmidt. „Wir wollen ihn nicht zur Entfaltung kommen lassen, und er will Tore gegen uns schießen“, fügt er an.
Das hat er sich verdient, mit seinem Ehrgeiz und seiner Einstellung.
Frank Schmidt über die Premiere von Tim Kleindienst im DFB-Dress.
Vor dem Wiedersehen hegt Schmidt auch keinerlei Groll, dass der 29-Jährige den FCH im Sommer Richtung Gladbach verlassen hat. „Es bleibt die Dankbarkeit für das gemeinsam Erreichte“, sagt er deutlich. Zu der Dankbarkeit gesellt sich in diesen Tagen auch eine große Portion Stolz über die ersten beiden Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft. „Das hat er sich verdient, mit seinem Ehrgeiz und seiner Einstellung“, so Schmidt, „Ich bin total stolz, das habe ich ihm auch geschrieben.“
Einsatz von Paul Wanner gegen Borussia Mönchengladbach steht auf der Kippe
Die Heidenheimer werden auf jeden Fall mit frischen Beinen den Rasen im Borussia-Park betreten. „Für uns kam die Pause sehr gelegen, weil wir eine Phase hatten mit vielen Spielen“, sagt Schmidt, der seinen Spielern auch einige freie Tage gewährt hatte. „Da konnten sie wieder Kräfte tanken“, so der FCH-Trainer, der am Niederrhein auf Thomas Keller, Maximilian Breunig (beide muskuläre Probleme) und Luka Janes (Schulterprobleme) verzichten muss. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Paul Wanner, der angeschlagen von seiner Länderspielreise der U-21-Auswahl zurückgekehrt war. „Da müssen wir heute sehen, ob es geht oder nicht“, so der Heidenheimer Trainer. Sicher fehlen wird noch der rotgesperrte Niklas Dorsch.
Der Elf, die um 15.30 Uhr einlaufen wird, wird Frank Schmidt noch einige mahnende Worte mitgeben. Denn obwohl die Borussia aktuell nur 14. ist, sieht der FCH-Trainer viel Qualität im Kader der Gastgeber. „Sie hatten bisher mit dem VfB, Leverkusen und Frankfurt drei starke Gegner in ihren Heimspielen“, blickt er zurück. Und im vergangenen Jahr gab es im Borussia-Park innerhalb von vier Tagen zwei Niederlagen – in Liga und DFB-Pokal. „Da haben wir frühe Gegentore bekommen, das wollen wir jetzt verhindern und selbst in Führung gehen“, so Schmidt, der selbst weiß, wie man früh im Spiel in Mönchengladbach trifft. Vor 25 Jahren gelang ihm in der 16. Minute per Strafstoß das 1:0 für die Alemannia. Teil der Videoanalyse vor der Partie wird die Szene aber sicherlich nicht sein.
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