Erster Sieg

So läuft's bei den Fußballerinnen des 1. FC Heidenheim in ihrer Premierensaison

Es ist ein Novum auf dem Schlossberg. Der 1. FC Heidenheim stellt in der kommenden Saison erstmals ein Frauen- und ein Mädchenteam. Die neue Trainerin Chantal Bachteler brachte auch Spielerinnen mit:

So läuft's bei den Fußballerinnen des 1. FC Heidenheim in ihrer Premierensaison

Es ist ein Novum auf dem Schlossberg. Der 1. FC Heidenheim stellt in der kommenden Saison erstmals
ein Frauen- und ein Mädchenteam. Die neue Trainerin Chantal Bachteler brachte auch Spielerinnen mit:

Es ist vollbracht. Die Fußballerinnen des 1. FC Heidenheim haben ihr erstes Spiel bestritten. In der ersten Runde des Verbandspokals gab‘s ein souveränes 6:0 bei der SG Ebnat/Waldhausen.

Frauenfußball beim FCH, einem bis dato rein männlichen Verein? Das ist keine Seltenheit mehr. In Deutschland stellen mittlerweile 17 der 18 Bundesligisten (bis auf Darmstadt) eigene Frauenteams. Und die meisten Vereine an der Spitze des europäischen Frauenfußballs tragen immer häufiger die Namen von Topklubs der Männer. Olympique Lyon, Chelsea London und der FC Barcelona sind hier zu nennen. Und die meisten dieser professionalisierten Teams feiern Erfolge, national wie international. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: Die finanziellen Gegebenheiten sowie die professionellen Bedingungen, die die Frauen hier vorfinden.

Auch der 1. FC Heidenheim möchte also diesen Weg künftig gehen. Zur kommenden Spielzeit werden auf dem Schlossberg neben den Männern und Jungs ein Frauenteam (Verbandsliga) sowie eine weibliche B-Jugend (in der Verbandsstaffel Nord) an den Start gehen. Dass beide Mannschaften nicht in den jeweils untersten Ligen beginnen müssen, wie dies bei einer Neugründung der Fall wäre, liegt an der Spielrechtsübergabe des FFV Heidenheim an den 1. FC Heidenheim.

Der FFV, dessen bisherige Verantwortliche im neuen Verein keine Funktionen übernehmen, war im Jahr 2011 mit dem Ziel, 2020 mit den Frauen in der Bundesliga zu spielen, gegründet worden. Mehr als ein Aufstieg von der Landes- in die Verbandsliga gelang in insgesamt zwölf Jahren aber nicht. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich der Heidenheimer Frauen- und Mädchenfußball nun unter dem Dach des Neu-Bundesligisten werden kann.

Trainerin aus der Regionalliga

Eine, die für den Erfolg sorgen soll, ist die zum Neustart verpflichtete Trainerin der Frauen, Chantal Bachteler. „Für mich ist ehrlich gesagt ein Traum in Erfüllung gegangen, erstmals unter solch professionellen Bedingungen arbeiten zu können“, so die B-Lizenz-Inhaberin, die bis zuletzt fünf Jahre als Trainerin und sportliche Leiterin für das Regionalligateam des SV Alberweiler zuständig war.

Die 36-Jährige, die weiterhin in Vollzeit ihrem gelernten Beruf nachgeht, schwärmt schon nach wenigen Wochen von den Gegebenheiten in ihrem neuen Verein. „Es ist schon seltsam, wenn man sich um das ganze Drumherum nicht mehr selber kümmern muss und Dinge, wie die Trikotwäsche, plötzlich vom Verein übernommen werden. Das muss man erst mal annehmen können, wenn man es bislang nicht gewohnt war“, gibt die ehemalige Zweitligaspielerin (für den TSV Crailsheim) einen Einblick hinter die Kulissen.

FCH-Trainerin Chantal Bachteler. Foto: Markus Brandhuber

Ziel im „ersten“ Jahr soll sein, die neu zusammen gestellte Mannschaft zu einer Einheit zu formen. Den Kern des Teams stellen die Ex-FFVlerinnen. Mit Tigidankay Bah, Hanna Michalsky, Lina Käppeler, Maria Seemann, Tabea Einfalt und Celine Fuchs brachte Bachteler sechs Spielerinnen aus Alberweiler mit. Zudem wechselten mit Dana Schulz, Leni Steinheber, Josephine Wild drei Crailsheimerinnen an die Brenz. Und auch Sabrina Kraus (vereinslos), Sina-Ann Mahler (FV Bellenberg) und Dominique Ziegler (Normannia Gmünd) tragen nun das FCH-Trikot.

„Natürlich haben wir auf dem Papier starke Spielerinnen, aber das muss am Ende eben auch gemeinsam auf dem Platz funktionieren. Das erste halbe Jahr werden wir brauchen, um uns zu finden“, bremst die in Ulm wohnhafte Chantal Bachteler, die in Heidenheim einen Vertrag bis Juni 2025 besitzt, ein wenig die Erwartungen.

Drei Mal die Woche trainieren die 30 Spielerinnen auf dem Schlossberg, wo auch die Heimspielstätte sein wird. In der Verbandsliga beginnt die Saison für die FCH-Fußballerinnen am 17. September mit einem Auswärtsspiel in Frommern.

Das sagt Robert Strauß, Bereichsleiter Sport beim 1. FC Heidenheim

Zu den bestehenden neun Teams kommen beim FCH mit den Frauen und Mädchen zwei weitere hinzu. Doch wieso dieser Schritt? Mit der Vorgabe der Deutschen Fußball-Liga, dass die Männer-Bundesligisten laut Lizenzierungsordnung den Frauenfußball fördern müssen, habe dieser Schritt nichts zu tun, betont Robert Strauß, der als Bereichsleiter Sport auch für die zwei weiblichen Teams des Vereins mitverantwortlich ist. „Die Kooperation zwischen dem FCH und dem FFV Heidenheim bestand ja schon länger, den Frauenfußball fördern wir also bereits seit Jahren. Für uns war jetzt der richtige Zeitpunkt. Mit dem Frauen- und Mädchenfußball wollen wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung für unseren Sport gerecht werden, gleichzeitig sehen wir aber auch weitere Wachstumspotenziale für den Verein – wirtschaftlich, aber beispielsweise auch in Sachen Mitglieder. Wir wollen einfach möglichst viele Menschen für den FCH begeistern.“

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