Der 1. FC Heidenheim imponiert in seiner ersten Saison in der Bundesliga nicht nur sportlich mit dem zehnten Tabellenplatz nach 19 Spieltagen. Auch was die Unterstützung durch seine Fans bei Auswärtsspielen angeht, hat der Aufsteiger eine enorme Entwicklung hingelegt. Die Zahl der „Auswärtsfahrer“, also der Anhänger, die den Verein auch bei Auswärtsspielen anfeuern, steigt kontinuierlich. In einer entsprechenden Auswärtsfahrertabelle des Internetportals „fussballmafia.de“ belegt der FCH den 12. Platz – noch vor dem 1. FC Union Berlin, dem FSV Mainz 05 oder dem FC Augsburg. Bislang wurden bei Auswärtsspielen im Durchschnitt 2454 FCH-Fans gezählt. Auf der einen Seite gab es die besonders „anziehenden“ Spiele bei Bayern München oder Borussia Dortmund bereits in der Hinrunde. Dafür steht das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart noch aus.
Auch bei der Partie bei der TSG Hoffenheim waren knapp 2500 Heidenheimer Fans im Stadion. Bereits vor Spielbeginn machten diese lautstark auf sich aufmerksam („Hier regiert der FCH“). Nach dem Anpfiff aber verstummten die FCH-Anhänger – die organisierte Fanszene wollte sich eigentlich dem von den organisierten Fanszenen Deutschlands ausgerufenen zwölfminütigen Stimmungsboykott zu Beginn eines Spiels anschließen, bestätigte der FCH auf HZ-Anfrage. Dadurch soll die ablehnende Haltung zu einem Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußballliga zum Ausdruck gebracht werden.
In Hoffenheim missachtete die organisierte Fanszene der TSG allerdings diese Vorgabe. Und so ergab sich zunächst ein ungleiches und auch verwirrendes Stimmungsbild. Während von der Südkurve Hoffenheim aus, der Heimat der Hoffenheimer organisierten Fanszene, die Mannschaft der Gastgeber von Anpfiff weg lautstark angefeuert wurde („Scheiß, Heidenheim. Scheiße, scheiße, Heidenheim“, durfte da wohl nicht fehlen), blieb es im Gästeblock zunächst ruhig.
Nach einigen Pfiffen der Heidenheimer Anhänger Richtung der Hoffenheim Ultras – und Beleidigungen gegen Dietmar Hopp, den großen Unterstützer und Mäzen der TSG Hoffenheim – beendeten auch die FCH-Anhänger den Stimmungsboykott frühzeitig. „Weil aber die Hoffenheimer Fanszene nicht mitgemacht hat, wollte man Hoffenheim in diesem Spiel den Vorteil der Unterstützung nicht einräumen. Daher hat unsere Fanszene zunächst ihren Unmut darüber kundgetan und im Anschluss unsere Mannschaft dann nach Kräften unterstützt“, heißt es hierzu von FCH-Seite.
Während sich die beiden Mannschaften 1:1 trennten, waren nach Schlusspfiff die FCH-Fans stimmgewaltiger. Ein Hinweis darauf, welches Team mit dem Punkt besser leben konnte.
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