Auf die regelmäßigen Updates des Fußballportals transfermarkt.de warten nicht nur die Fußballfans in der Bundesliga sehnlichst, sondern auch die Verantwortlichen der Vereine. Denn der Marktwert der Spieler zeigt zum einen die Leistungsentwicklung, zum anderen dient er als mögliches Preisschild, sollte ein Verein Interesse an einem Kauf haben. Dass sich gute Leistung bezahlt macht, lässt sich beim 1. FC Heidenheim gut ablesen. Beim Update an diesem Mittwoch gehört der 1. FC Heidenheim im Ligavergleich mal wieder zu den Gewinnern, liegt aber insgesamt weiterhin im Hinterfeld. Von 50,15 auf 63,30 Millionen Euro wurde der Kader der Heidenheimer aufgewertet. Damit rangiert der FCH vor dem VfL Bochum, dem FC St. Pauli und Holstein Kiel auf dem viertletzten Rang. Ligaprimus ist standesgemäß der FC Bayern München, der mit 942 Millionen Euro knapp unter der Milliarden-Grenze liegt.
Ein Wert von 15 Millionen: Paul Wanner zieht mit Niklas Beste gleich
Einen historischen Sprung in der Bewertung machte Neuzugang Paul Wanner: Der Marktwert des 18-Jährigen steigt von acht auf 15 Millionen Euro, wodurch der Mittelfeldspieler die vereinsinterne Rekordmarke von Niklas Beste aus dem vergangenen März erreicht. Anhand des Mittelfeldspielers, der in dieser Saison vom FC Bayern München ausgeliehen ist, lassen sich die Kriterien der Wertbestimmung der Profis gut erklären. Die Marktwerte gelten laut „transfermarkt.de“ nicht pauschal als gezahlte oder zu zahlende Ablösesummen im Falle eines Transfers, sondern als Erwartungswerte, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Wanner hat wegen seines jungen Alters von erst 18 Jahren bei seinem Stammverein FC Bayern München eine vielversprechende Zukunftsperspektive. Für den FCH bringt er im Verein starke Leistungen und gilt auch wegen seiner Nominierung für die deutsche U-21-Auswahl mittelfristig als Kandidat für die Nationalmannschaft. Seit diesem Jahr spielt Wanner in der Bundesliga, und damit in einer der stärksten Ligen. Da er als großes Talent gilt, wird ihm ein hohes Entwicklungspotenzial zugeschrieben, wodurch er – wie schon in diesem Sommer – das Interesse vieler Vereine auf sich zieht. Zusammengenommen liefern diese und noch weitere Faktoren den besagten Erwartungswert, der der tatsächlich gezahlten Ablösesumme bei den jüngst stattgefundenen Transfers meist sehr nahegekommen war.
Neun Spieler des 1. FC Heidenheim wurden aufgewertet
Neu sind die Preisschilder auch bei weiteren FCH-Profis. Prozentual legten Maximilian Breunig und Leo Scienza am stärksten zu. Um 150 Prozent stieg der Marktwert des Duos, wodurch Breunig nun zwei Millionen Euro (zuvor 0,8) und Scienza 2,5 Millionen Euro (zuvor 1,0) wert ist. Ebenfalls Zuwächse dank guter Leistungen gab es für Marvin Pieringer (von 3 auf 4,5 Millionen), Omar Traoré (2,5 auf 3,5), Jan Schöppner (3,0 auf 3,5), Patrick Mainka (2,5 auf 3,0), Sirlord Conteh (1,0 auf 1,5) und Frank Feller (0,2 auf 0,35). Lediglich Mikkel Kaufmann, der bisher über gute Ansätze nicht hinauskam und noch ohne Treffer ist, wurde abgewertet (von 2,7 auf 2,0).
Die Aufwertung jenseits der 60-Millionen-Grenze ermöglicht auch eine Einordnung der Heidenheimer in die große Tabelle der Conference League – zumindest nach dem Mannschaftswert. Wie in der Bundesliga steht mit dem baldigen Gegner FC Chelsea London ein echtes Schwergewicht an der Spitze (954 Millionen Euro). Der FCH weist in dem Wettbewerb derweil den achthöchsten Marktwert auf, was den Europapokal-Neuling in das obere Viertel spült. Schlusslicht im Ranking ist der walisische Club The New Saints, dessen 29 Spieler lediglich mit 2,74 Millionen Euro bewertet werden. Somit sind die finanziellen Kräfteverhältnisse mehr als deutlich. Der FCH ist mit einem Fünfzehntel des Marktwerts der Londoner im direkten Vergleich Außenseiter, angesichts des 23-fachen Werts gegenüber den New Saints aber vielen Vereinen überlegen.
Weitere Faktoren für die Marktwertberechnung?
Gemessen am Marktwert des Teams sind die „Neuen Heiligen“ in der Conference League chancenlos. Doch dass der Marktwert nicht immer maßgeblich ist, zeigt der FCH seit vielen Jahren. Zwar bekleiden die wertvollsten Mannschaften in der Regel die Spitze der Tabelle, die Heidenheimer ließen in der Vorsaison aber zahlreiche „wertvollere“ Clubs hinter sich und stehen als aktuell Neunter deutlich besser da, als es ihr bloßer Marktwert vermuten ließe. Vielleicht sollten künftig noch weitere Faktoren in die Bewertung einfließen, die die Leistung und damit auch den Marktwert beeinflussen – wie Vereinsumfeld, Teamgeist und Wohlfühlfaktor.
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