Mannschaft sieht sich in der Pflicht

„Wir fahren nach Hoffenheim, um zu gewinnen“ – FCH kämpft weiter gegen den Abstieg

Nach dem enttäuschenden 0:3 gegen Mönchengladbach will sich der 1. FC Heidenheim am Sonntag (17.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim ganz anders präsentieren. Das wird auch nötig sein, wenn das Schlusslicht im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt noch eine Chance haben will.

Die Situation: Vergangenes Wochenende rutschte der FCH auf den letzten Tabellenplatz ab, das stand für Frank Schmidt und sein Team aber nicht im Vordergrund, vielmehr ging es um die Leistung beim 0:3. „Wir haben die Art und Weise, wie wir gespielt haben, zum Anlass genommen, um noch einmal anders und ausführlicher mit der Mannschaft zu reden“, sagt der Heidenheimer Trainer. Dabei sei es nicht um einen Monolog gegangen, vielmehr wurden die Spieler ins Boot genommen. Schmidt: „So viel kann ich sagen, die Mannschaft hat eine Forderung an sich selbst gestellt.“

So viel kann ich sagen, die Mannschaft hat eine Forderung an sich selbst gestellt.

Frank Schmidt, FCH-Trainer

Der Gegner: In der Hinrunde gab es ein 0:0 zwischen Heidenheim und Hoffenheim, sogar mit leichten Vorteilen für den FCH. In der Folge hat sich bei den Kraichgauern aber einiges getan. Mit Christian Ilzer kam ein neuer Trainer, in der Winterpause wurde mit Gift Orban aus Lyon, Toptalent Bazoumana Traoré für den Flügel und Innenverteidiger Leo Ostigard (geliehen von Stade Rennes) weiter aufgerüstet.

Aus den jüngsten drei Spielen holte Hoffenheim sieben Punkte und setzte sich damit erstmals etwas ab. Die TSG hat jetzt acht Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz – immer noch nicht viel für einen Verein mit diesem Spieleretat, aber immerhin eine Beruhigung. „Sie sind sehr gefährlich im Umschalten, variabel im Ballbesitzspiel. Darin liegt aber vielleicht auch eine Chance für uns, wenn wir nach Ballgewinnen schnell umschalten“, so Schmidt. Wäre eine erneute Punkteteilung schon ein Erfolg? „Das ist nicht unser Ansatz, wir fahren nach Hoffenheim, um dort zu gewinnen“, macht der FCH-Coach klar.

Das ist nicht unser Ansatz, wir fahren nach Hoffenheim, um dort zu gewinnen.

Frank Schmidt, FCH-Trainer

Das Personal: Jan Schöppner kehrt nach seiner Gelbsperre in den Kader zurück und bei Niklas Dorsch, der gegen Gladbach schon im Kader stand, sieht es immer besser aus. „Er hat alles mittrainiert, aber es war für mich nicht das Spiel, um ihn beim Stand von 0:2 in diese Situation reinzujagen“, erklärt Schmidt. Es gibt vor der Partie in Hoffenheim allerdings auch einige Fragezeichen. So mussten Omar Traore, Mathias Honsak und Budu Zivzivadze zwischenzeitlich wegen Krankheit passen, ob es bis Sonntag wieder geht, wird sich zeigen. Julian Niehues fällt mit seiner muskulären Verletzung auf jeden Fall aus.

Die Aussichten: Für viele sind die Spiele in Hoffenheim und eine Woche später zu Hause gegen Tabellennachbar Kiel, so etwas wie die letzte Chance, um noch die Wende zu schaffen. „Nach diesen beiden Spielen wird noch keine Entscheidung gefallen sein“, sagt Schmidt, macht aber ebenso klar: „Wir müssen ehrlich in den Spiegel schauen, wir sind momentan die schlechteste Mannschaft der Liga.“

So kann es also nicht weitergehen und das soll es auch nicht. „Auf der anderen Seite sind es noch zehn Spiele und wir haben noch die Chance, uns da raus zu arbeiten, den Relegationsplatz zu erarbeiten und dann über zwei Spiele in die Verlängerung“, sagt Schmidt. Dies wird wohl das höchste der Gefühle sein, zum ersten direkten Nichtabstiegsrang fehlen schon sechs Punkte.

Das ist sehr wichtig für uns, gerade nach der Leistung gegen Gladbach ist das schön zu sehen und sollte der Mannschaft den allerletzten Push geben.

Frank Schmidt, FCH-Trainer

Immerhin, die Anhänger des FCH stehen weiter hinter der Mannschaft, bis Freitag hatten sich schon 1800 für das Spiel in Hoffenheim angemeldet. Für Kurzentschlossene: Es gibt am Sonntag auch eine Tageskasse für Gästefans. „Das ist sehr wichtig für uns, gerade nach der Leistung gegen Gladbach ist das schön zu sehen und sollte der Mannschaft den allerletzten Push geben“, so Schmidt.

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