Was erwartet die Heideköpfe in Dohren?
Zunächst einmal ein völlig unbekanntes Feld, in Dohren spielten die Heidenheimer noch nie. Es dürfte aber klar sein, dass die Atmosphäre eher ländlich, der Platz eher holprig ist. Dazu erwartet sie ein Gegner, der den Sieg im zweiten Spiel in Heidenheim frenetisch feierte – war es doch der erste Erfolg der Wild Farmers in den Play-offs überhaupt – und damit sicher Selbstbewusstsein tankte.
Dabei sind die “Landwirte” aus dem hohen Norden gar nicht so ländlich besetzt, es spielen fast ausschließlich ausländische Akteure, die schon irgendwo in der Welt Profierfahrung sammeln durften. Vor allem die beiden Starting Pitcher Edvardas Matusevicius (Litauen) und Roldan Ochoa Diaz (Venezuela) haben eine hohe Qualität, am Schlag ragen der deutsche Nationalspieler Maik Ehmke und Lou Davolio heraus.
Dohren oft wechselhaft
Dennoch kam Dohren in der Regular Season der Nordgruppe nur auf 13:17 Siege, feierte auf der einen Seite Erfolge gegen Meisterschaftsfavorit Bonn und Paderborn, verlor aber auch einige Partien gegen die deutlich schwächeren Teams aus Köln und Berlin. In Heidenheim spielten die Wild Farmers vor allem am Sonntag sicher an der oberen Leistungsgrenze, trotzdem sollten sich die Heideköpfe nicht darauf verlassen, dass jetzt wieder eine Schwankung erfolgt. Mit dem Heimvorteil im Rücken und einer nun sicherlich vorhandenen Euphorie könnte das Team des erfahrenen Trainers Pedro Fernando Ruiz durchaus an die Spiele im Hellensteinenergie-Ballpark anknüpfen.
Dennoch wäre es jetzt falsch, den Nord-Vierten stärker zu reden als er ist. “Wer Meister werden will, muss diesen Gegner schlagen”, sagt auch Heidenheims Trainer Klaus Eckle. Sein Team war vergangenes Wochenende nach der langen Pause noch nicht ganz im Wettkampfmodus und sollte in der Breite besser aufgestellt sein, vor allem im Bereich der Werfer.
Spiel drei als Schlüssel?
“Vielleicht war es auch ein Warnschuss zur rechten Zeit”, so Eckle, der den Schlüssel zum Einzug ins Halbfinale (es wäre das 17. seit 2006) in Spiel drei sieht. Bei einem Sieg könnte man eine weitere Gala von Ochoa Diaz verkraften, denn in einer möglichen fünften Begegnung sollte der HSB die besseren Pitcher haben. Andererseits stehen die Chancen auch in Spiel vier nicht schlecht, zumal Heidenheims Werfer Jared Mortensen die Niederlage vom vergangenen Sonntag sicher nicht auf sich sitzen lassen will.
Personell sieht es ganz gut, zwar schleppen die Spieler der HSB-Baseballer wie immer einige Blessuren mit sich herum, es sollte am Wochenende aber nahezu der gesamte Kader einsatzfähig sein. Mit dabei sind auch Simon Liedtke, Luca Hörger und Kilian Redle, die anschließend gleich zur U-23-Europameisterschaft weiter reisen. Als Werfer wollen Sven Schüller, Mike Bolsenbroek, Jared Mortensen, Drew Janssen, Luca Hörger, Simon Liedtke, Konstantin Schiele, Timo Plitz und Patrick Seyfried den Grundstein zum Einzug in die nächste Runde legen.
Saison geht auf jeden Fall weiter
Der Sieger der Serie trifft dann ab dem 19. August im Halbfinale auf die Regensburg Legionäre, die ihr Viertelfinale gegen Hamburg mit 3:1 gewannen. Das andere Semifinale bestreiten Bonn und Paderborn. Sollten die Heideköpfe am Wochenende scheitern, wäre die Saison noch nicht beendet. Dann ginge es im neuen Pokalwettbewerb – zunächst gegen die Hamburg Stealers – um den zweiten Startplatz im Champions-Cup.
Drei Siege müssen her
In der Viertelfinalserie zwischen den Heidenheim Heideköpfe und den Dohren Wild Farmers steht es 1:1, es wird also auf jeden Fall noch zwei weitere Spiele geben. Zunächst stehen sich die Teams am Samstag ab 14 Uhr gegenüber, weiter geht’s am Sonntag ab 12 Uhr. Sollte es dann 2:2 stehen, wird im Anschluss eine fünfte Partie ausgetragen. Die findet auch in Dohren statt, die Heideköpfe hätten aber “Heimrecht”, also die letzte Chance am Schlag.