Legende des AC Milan Heidenheim: Wie Darko Cuckovic als Unternehmer tickt und was er tippt
Über 630 Spiele waren es für den AC Milan Heidenheim. In die Ära von Darko Cuckovic fallen drei Aufstiege in die Bezirksliga. Allerdings gab es auch drei Abstiege. Bereits während der vergangenen Saison trat der langjährige Kapitän zurück und legte eine Pause ein. Zumindest eine kurze. Seit dieser Saison läuft der 33-Jährige für den Landesliga-Aufsteiger FC Srbija Ulm auf. Nachdem er an den ersten vier Spieltagen urlaubsbedingt gefehlt hatte, durfte Cuckovic gegen den SV Neresheim über 90 Minuten ran. „Danach haben die Probleme angefangen. Jetzt zwickt’s halt hier und da“, scherzt der Rechtsfuß.
Aufgrund einer Oberschenkelzerrung und Hüftproblemen muss Cuckovic gerade kürzertreten. Sportlich zumindest. Beruflich ist der Heidenheimer voll eingespannt – wie eh und je. Als selbstständiger Unternehmer. 2019 hatte Darko Cuckovic eine Reinigungsfirma gegründet und diese 2022 wieder abgegeben. Ein Jahr zuvor hatte er mit seinem Bruder Dusko (war auch Trainer beim AC Milan Heidenheim) das Unternehmen von Vater Teodor, den GSR Theo, Gipser- und Stuckateurbetrieb, übernommen. „Ich war auch mal im Angestelltenverhältnis. Das war aber nicht so meins, ich habe mich ausgebremst gefühlt und konnte meinen Ideen nicht freien Lauf lassen“, sagt Darko Cuckovic, der mit seinem Bruder zudem ein weiteres Bauunternehmen besitzt.
Über Ideenmangel kann er sich nicht beschweren. Seit 2020 dreht sich bei Darko Cuckovic auch vieles um Kaffeebohnen. Zusammen mit Aleksandar Glamoclija und einer weiteren Fußballlegende, Marc Schnatterer, gründete er die MAD Vending Group GbR. Über diese wird eine eigene Kaffeemarke vertrieben. „Davor habe ich nie Kaffee getrunken, aber die anderen beiden sind große Kaffeetrinker“, sagt Cuckovic.
Dabei blieb es aber nicht. Natürlich nicht. „Ich bin immer offen für neue Ideen und Projekte“, sagt er. 2021 gab’s eine Schnapsidee. Und das im wortwörtlichen Sinn. Im Mai 2021 kam die Überlegung auf, eigenen Schnaps und Likör zu kreieren. Gesagt, getan. Seit Februar dieses Jahres bietet „Dadi-Tasting“ (Dadi ist der Spitzname von Darko Cuckovic) sechs Sorten (Pflaume, Aprikose, Apfel, Birne, Quitte und Kaffee) im Online-Vertrieb, bei Getränke Maier in Schnaitheim und bei Rewe in Heidenheim an. „Ich trinke gerne guten Schnaps. Einen, der schön brennt. Das ist eine Leidenschaft von mir. Und ich bin bei der Herstellung gerne dabei“, sagt Darko Cuckovic.
Schnaps und Likör werden aus Serbien importiert. Vater Teodor stammt aus Kroatien, Mutter Milosava aus dem jetzigen Bosnien. Beide sind aber Serben, wie Darko Cuckovic erklärt. 1971 kam Vater Teodor Cuckovic nach Deutschland. Die Verbindung zum Geburtsland, ist aber nie abgerissen.
Der Schnaps stammt aus einer Brennerei im serbischen Stara Pazova. „Von der Idee vom Kaffeelikör und -schnaps haben sie dort noch nie gehört“, erzählt Darko Cuckovic. Ein Jahr habe es gedauert, bis das Produkt auf den Markt kommen konnte. „Das ist mit sehr viel Papierkram verbunden“, weiß der Unternehmer. Cuckovic beschreibt sein Produkt als hochpreisig. „Es ist kein Sechs-Euro-Schnaps, sondern einer zum Genießen.“ Er selbst mag die Geschmacksrichtungen Kaffee, Aprikose und Birne am liebsten.
Vier Unternehmen. Wird das irgendwann nicht zu viel? Darko Cuckovic schüttelt mit dem Kopf. „Es geht um Zeitmanagement, man muss halt gut organisieren.“ Und bleibt überhaupt da Zeit für Entspannung? „Ich reise sehr gerne um die Welt“, beantwortet Cuckovic die Frage auf seine Weise. Mexiko (Tulum, eine Maya-Stätte), London, Paris, Mailand, Dubai, Südtirol, Malediven. In Südtirol hat er im Februar „seiner“ Mirjana Pavicar einen Heiratsantrag gemacht. Die Hochzeit ist fürs kommende Jahr geplant.
Darko Cuckovic glaubt fest an die schönen Seiten der Zukunft. Kein Wunder also, dass sein Likör „Das Beste liegt vor uns“ heißt. Fußballerisch möchte er erst einmal wieder fit werden und spätestens nach der Winterpause wieder richtig angreifen. Und das gilt auch im Berufsleben. Kommt also ein weiteres Unternehmen dazu? „Für 2024 habe ich noch die eine oder andere Idee, die verwirklicht werden soll“, kündigt Cuckovic an. „Ich habe täglich zwei, drei neue Geschäftsideen und möchte das Maximum herausholen.“ So möchte Darko Cuckovic mit seinem Bruder Dusko und einem Freund im kommenden Jahr ein kulinarisches Projekt starten. „Wir werden vielen Leuten etwas Gutes für den Magen tun und erwarten viele Gäste“, sagt er. Und das mitten in Heidenheim. Mehr möchte er aber noch nicht verraten.
So tippt Darko Cuckovic den 11. Spieltag
Seine Fußball-Expertise kann Darko Cuckovic beim HZ-Tippspiel zur Bezirksliga jetzt schon unter Beweis stellen (Spiele mit Beteiligung von Teams aus dem Landkreis Heidenheim).
TV Steinheim – TSG Schnaitheim (Tipp: 2:1)
„Ich wünsche mir einen Sieg für Steinheim. Vor allem wegen Trainer Nico Schuska, mit dem ich gut befreundet bin. Auch Manuel Gül spielt noch mit, dem ich auch die Daumen drücke.“
TSG Nattheim – FV Sontheim (2:2)
„Eigentlich müsste ich einen Nattheimer Sieg tippen, da ich dort sehr viele Freunde habe“, sagt Darko Cuckovic. Franz Fischer sei mit einer der besten Freunde im Fußball. „Wir sind quasi zusammen aufgewachsen. Nur eine Straße (in Heidenheim) voneinander getrennt. Und wir haben zusammen in der Nattheimer A-Jugend gespielt. Zudem ist Fabian Horsch gut drauf und auch Patrick Brümmer schlägt langsam wieder ein.“ Doch warum dann nur ein Unentschieden? „Ich muss ehrlich zu mir selbst sein. Sontheim hat eine Top-Mannschaft, die sehr kompakt ist“, sagt Cuckovic.
TV Neuler – SG Heldenfingen/Heuchlingen (0:2)
„Ohne Joe Colletti ist Neuler einfach schwächer. Und Heldenfingen hat ein sehr diszipliniertes Team mit einem super Sturmduo Hering/Acikgöz. Ich denke, dass beide treffen werden.“
So tippte Michaela Fahrner den 10. Spieltag
Michaela Fahrner spielte einst selbst erfolgreich Fußball (2. Liga mit dem SV Jungingen, Aufstieg mit dem FFV Heidenheim in die Verbandsliga). Inzwischen hat es der 43-Jährigen das Laufen und Krav Maga angetan. Bei ihren Tipps zum 10. Spieltag bewies die Schnaitheimerin gute Kenntnisse. Dreimal lag sie richtig, bei einem Tipp stimmte auch die Tordifferenz (Bettringen - Nattheim 3:4; Fahrner tippte auf ein 1:2).