Nach Rücktritt von Paul May: Wer wird neuer Trainer der TSG Schnaitheim?
Durch die 1:4-Niederlage bei der TSG Nattheim haben die Bezirksliga-Fußballer der TSG Schnaitheim den Negativ-Rekord des SC Hermaringen aus der Vorsaison eingestellt: neun Niederlagen in Folge. In Nattheim war Paul May allerdings nicht mehr Schnaitheimer Trainer. Nach der 6. Niederlage hatte Matthias Kolb, Spieler und Vorstand Sport bei der TSG Schnaitheim, gegenüber der Heidenheimer Zeitung betont: „Wir sind weit weg von einer Trainerdiskussion!" Wie kam es also zur Trennung?
Bereits nach der Niederlage im Kellerduell gegen den SV Lauchheim zog May selbst die Konsequenzen. Laut Vorstand trat Paul May kurz nach dem Schlusspfiff gegen Lauchheim auf dem Moldenberg beim obligatorischen Mannschaftskreis auf dem Rasen als Trainer der TSG zurück. „Es war sehr emotional, als Paul seinen Rücktritt bekannt gab, aber er wusste schlicht nicht mehr weiter", bedauert Kolb. „Er wollte einen neuen Impuls mit seinem Rücktritt reinbringen, er wird immer Schnaitheimer bleiben und auch kein neues Traineramt mehr annehmen", gibt Kolb die Worte seines ehemaligen Trainer wieder.
Und Kolb betont: „In einigen Sitzungen mit Spielern und Vorstand war klar, dass wir so lange mit Paul weiter machen, bis er von sich aus sagt, dass es nicht mehr geht. Wir hätten die Saison auf jeden Fall mit Paul May bis zum Ende durchgezogen." May genieße als Ur-Schnaitheimer im Verein ein hohes Ansehen.
Dass es letztlich dann doch so schnell ging, damit hatte Kolb letztlich nicht gerechnet. „Wir hatten am Donnerstag vor dem Spiel gegen Lauchheim noch ein gemeinsames Gespräch, deshalb kam der Rücktritt letztlich doch überraschend", erinnert sich Kolb, angesprochen auf die Reaktion von ihm und der Mannschaft. Die Spieler standen laut Kolb auf jeden Fall geschlossen hinter dem Trainer, was man an der Trainingsbeteiligung mit meistens 14 bis 15 Spielern deutlich habe sehen können.
Die Trainersuche läuft indes auf Hochtouren. Zusammen mit den anderen Vorstandsmitgliedern ist Matthias Kolb auf der Suche und hat natürlich einige Kandidaten auf dem Zettel. Für Kolb selber kommt das Traineramt überhaupt nicht in Frage. „Sportlicher Leiter, Spieler und Trainer würde meiner Meinung nach überhaupt nicht funktionieren", ist sich Kolb sicher. „Mit unserem Co-Trainer Max Grimmeisen haben wir ja jemanden, der es bis zur Trainerfindung erstmal weiterführt". Indes glaubt Kolb nicht an eine schnelle Trainerlösung. „Es wird sicher nicht einfach, jemanden zu finden für einen Bezirksligisten am Tabellenende mit 0 Punkten."
Zumindest hat Matthias Kolb in seiner jahrelangen fußballerischen Laufbahn einen derartigen Fehlstart noch nicht erlebt. „Wir müssen im Oktober auf jeden Fall punkten, sonst wird es im Hinblick auf den Klassenerhalt verdammt schwer", ist sich Kolb sicher, dass in den nächsten Spielen gegen Schwabsberg zu Hause und danach in Steinheim etwas Zählbares herausspringen muss. „Ich bin mir sicher, dass wir als Mannschaft um den Ernst der Lage wissen und alles versuchen, um den berühmten Bock umzustoßen", gibt sich Kolb am Ende kämpferisch.