Fußballer blicken voraus

So geht’s bei der TSG Schnaitheim nach der offenen Kritik von Trainer Erdal Kalin weiter

Nach einer Horrorsaison steigt die TSG Schnaitheim aus der Fußball-Bezirksliga ab. Trainer Erdal Kalin erklärt, woran es gelegen hat, und verrät, warum ihm das Herz geblutet hat. Drei Abgänge stehen bereits fest, Leistungsträger wie Matthias Kolb machen aber weiter:

Die Bilanz ist einer TSG Schnaitheim nicht würdig: 36 Tore haben die Bezirksliga-Fußballer vom Moldenberg in 28 Spielen erzielt – und damit die wenigsten der Liga. 88 Treffer haben sie kassiert – die meisten der Liga. Als Tabellenvorletzter wird die TSG in die Kreisliga A3 absteigen.

Erdal Kalin ist sich auch seiner Verantwortung bewusst. Der 52-Jährige hatte die Schnaitheimer am 10. Spieltag als Trainer übernommen. Zu diesem Zeitpunkt standen sie nach neun Spieltagen noch ohne Punkt da. „Wir hatten trotzdem genügend Zeit, um die Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Ich nehme mich da nicht raus“, sagt Kalin, der bereits im Winter seine Zusage für die kommende Saison – unabhängig von der Liga – gegeben hatte. Er habe dann auch Anfragen von Vereinen aus dem Bezirk Donau/Iller erhalten, diese aber abgelehnt. „Ich stehe zu meinem Wort“, betont der Heidenheimer.

Da tut mir das Herz weh.

Erdal Kalin, Trainer der TSG Schnaitheim

„Wir haben in Schnaitheim ein tolles Umfeld und tolle Bedingungen. Wir waren wochenlang Tabellenletzter und trotzdem hatten wir 18 bis 22 Spieler im Training. Die Jungs ziehen mit, das macht Spaß“, begründet Kalin seine Entscheidung. „Da tut mir das Herz weh, wenn die Jungs trotz dieses Engagements absteigen müssen.“

Die TSG Schnaitheim habe allerdings immer wieder Fehler wiederholt, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. „Da war teilweise Unvermögen dabei, teilweise haben wir die Qualität nicht abgerufen. In manchen Spielen waren wir einfach sehr schwach. Das habe ich auch den Jungs gesagt, dass sie sich an die eigene Nase fassen müssen“, sagt Kalin. Und er fügt hinzu: „In vielen Spielen hat auch die richtige Körpersprache gefehlt.“ Er wiederum erwarte ebenfalls Feedback von seinen Spielern.

Erdal Kalin bleibt Trainer bei der TSG Schnaitheim. Foto: Markus Brandhuber

Für Kalin ist es der zweite Abstieg aus der Bezirksliga innerhalb eines Jahres – bereits mit dem VfL Gerstetten, auch diesen hatte er während der Saison übernommen – schaffte er den Klassenerhalt nicht. „Das ist natürlich nicht schön, dazu muss ich stehen. Ich hatte bei beiden Vereinen genug Spiele, um die notwendigen Punkte zu holen.

Nun gelte es aber, den Blick nach vorne zu richten. Der Großteil der Schnaitheimer Mannschaft bleibe zusammen. Leistungsträger wie Matthias Kolb (12 Tore in 28 Einsätzen, der 38-Jährige ist Top-Torjäger der TSG), Markus Braig oder Hannes Hommel machen weiter. Nach einer möglichst sehr guten Saisonvorbereitung möchte Kalin mit seinem Team die Favoritenrolle in der Kreisliga A3 annehmen und versuchen, wieder aufzusteigen, wie er sagt.

Zuvor gelte es aber, sich aus der Bezirksliga gebührend zu verabschieden. So ist die TSG Schnaitheim am Sonntag, 26. Mai, bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen zu Gast (15 Uhr). Ihr vorerst letztes Heimspiel in der Bezirksliga bestreitet die TSG am Samstag, 1. Juni, gegen die SF Lorch (15.30 Uhr).

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Drei Abgänge bei der TSG Schnaitheim bereits fix

Zur kommenden Saison werden Torhüter Kevin Bauder (zum FV Unterkochen) sowie Lukas Laible und Christian Lux (beide zum TV Steinheim) die TSG Schnaitheim verlassen.

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