Rassismus-Vorfall in der Kreisliga

Zuschauer beleidigt Spieler: Diese couragierte Reaktion zeigte der FC Härtsfeld

Beim 2:1-Sieg von Türkspor Heidenheim über den FC Härtsfeld am 22. Oktober wurde die Schlussphase des Spiels durch einen rassistischen Zuruf überschattet. Wie Spieler und Verantwortliche darauf reagierten.

Zuschauer beleidigt Spieler: Diese couragierte Reaktion zeigte der FC Härtsfeld

Das Spiel von Türkspor Heidenheim gegen den FC Härtsfeld in der Kreisliga A3 war ein umkämpftes, aber nach Angaben der Beteiligten auch faires Spiel. In der Schlussphase der Partie auf dem Dischinger Sportplatz führte Türkspor mit 2:1, bei einem Einwurf vor dem Zuschauerbereich soll Majidou Assoumanou, ein dunkelhäutiger Spieler bei Türkspor, von einem Zuschauer rassistisch beleidigt worden sein. So berichtet es Trainer Kemal Alizoroglu.

Alizoroglu stand während des Vorfalls zwar auf der anderen Seite des Spielfelds, aber seine Spieler trugen ihm kurz darauf den genauen Wortlaut zu. Laut deren Aussage soll der Zuschauer "Geh doch zurück nach Afrika!" in Assoumanous Richtung gerufen haben. "Ich kann nicht nachvollziehen, wie es dazu kam, denn eigentlich ist das Spiel sehr fair verlaufen", sagte der Coach der Heidenheimer.

Türkspor-Trainer Kemal Alizoroglu war von dem Vorfall überrascht. Markus Brandhuber

Nach rassistischer Pöbelei: Zuschauer muss Dischinger Sportplatz verlassen

Trotzdem will er die Aktion eines Einzelnen nicht auf alle anderen beziehen: "Die Härtsfelder sind nette Jungs", so der Heidenheimer Trainer, es gebe überall "ein paar Idioten". Nach der Pöbelei von außen habe es auch einen kleineren Tumult im Zuschauerbereich gegeben, weil die Umstehenden die Aussage nicht einfach hinnehmen wollten. Das galt aber nicht nur für die Zuschauer: Härtsfelds Max Trittel griff sofort ein, nahm den Störenfried zur Seite und verwies ihn von der Sportanlage. Das Spiel konnte nach kurzer Zeit fortgesetzt werden. Trittel, zudem Abteilungsleiter beim FC Härtsfeld, kann sich nicht mehr an den genauen Wortlaut der strittigen Aussage erinnern, "es war auf jeden Fall nicht in Ordnung", sagt er. Im Nachgang der Partie habe sich herausgestellt, dass der Zuschauer keinen Bezug zum Verein hatte, so Trittel. "Wir spielen Fußball wegen des Spaßes und weil wir alle das gleiche Hobby haben. Leider können wir nichts für die Leute, die uns dabei zuschauen", sagte er. Der Verein könne sich nur distanzieren und entschuldigen, so Trittel. Spieler und Fans hätten in dem Moment eine gemeinsame Reaktion und gutes Miteinander gezeigt.

Türkspor Heidenheim und FC Härtsfeld wollen gute Beziehung erhalten

Auch Matthias Hauf, der Trainer des FC Härtsfeld, berichtet von einem "eigentlich sehr fairem Spiel". Er könne nicht verstehen, warum es da zu der Beleidigung kommen musste. Die Beziehung der beiden Trainerteams zueinander und der Spieler untereinander sei trotz allem sehr gut, man habe auch nach dem Spiel nochmal miteinander über den Vorfall gesprochen.

Die Konsequenz für den unerwünschten Gast: Er ist fortan bei den Spielen des FC Härtsfeld nicht mehr erwünscht, zumindest wenn es nach Trittel geht. "Ich habe ihm gesagt, er soll gehen und auch nicht wiederkommen", so Trittel. Ein Ergebnis, das den Spielern und Verantwortlichen bei Türkspor wohl recht sein wird, denen eine freundschaftliche Beziehung zum FC Härtsfeld laut Trainer Alizoroglu sehr wichtig ist.