Handball-Bezirksliga

Kreisderby im Handball: So setzte sich Oberkochen/Königsbronn gegen Schnaitheim durch

Eine weitere Überraschung wusste der Tabellenführer zu verhindern. Bei der TSG Schnaitheim gewann die HSG Oberkochen/Königsbronn mit 32:28. Was den Ausschlag gab und wie die beiden Trainer Thomas Feil und Tim Hoga das Spiel analysieren:

In der Vergangenheit war die TSG Schnaitheim die Mannschaft, gegen die sich Oberkochen/Königsbronn immer sehr schwergetan hat. Im Hinspiel konnte Schnaitheim dem Ligaprimus schon einen Punkt beim Unentschieden abknöpfen. Im Rückspiel musste Schnaitheims Trainer Thomas Feil allerdings relativ kurzfristig auf Lukas Früholz (Kreuzbandriss) und Christopher Braumann (Bänderverletzung) verzichten. „Uns haben im Spiel dann auch etwas die Alternativen aus dem Rückraum gefehlt“, so Feil, der seine Rückraumachse Krapf und Mühlberger fast durchspielen lassen musste. Am Ende kamen die beiden zusammen auch auf 16 Treffer. Sein Gegenüber Tim Hoga konnte dagegen personell aus dem Vollen schöpfen. Und dies merkte man auch, je länger das Spiel dauerte.

Eine stattliche Zuschauerkulisse: Knapp 400 Handballfans verfolgten das Kreisderby in der Ballspielhalle. Foto: Markus Brandhuber

Vor einer tollen Kulisse von fast 400 Zuschauern in der Ballspielhalle gab Schnaitheim zunächst den Ton an. Der Ball lief schön und man zwang die viel zu statisch spielenden Gäste zu Fehlern. „Unser Tempospiel kam da nicht zustande und wir haben uns in zu vielen Einzelaktionen verzettelt“, so die Erklärung von Gästecoach Tim Hoga. Für Thomas Feil waren die ersten 15 Minuten beim 9:6 mit das Beste, was seine Mannschaft diese Saison zeigte. „Der Ball lief und wir haben super agiert, zudem stand die Abwehr unglaublich gut.“ Die Gäste fingen sich aber im Stile einer Spitzenmannschaft wieder und glichen mit starkem Spielfluss wieder aus. Die Tore fielen jetzt wie am Fließband auf beiden Seiten und beim 16:18 wurden schließlich mit allen Chancen für Schnaitheim die Seiten gewechselt.

TSG-Flügelflitzer Kohler schaffte nach der Pause zunächst den Anschluss zum 17:18, aber die Gäste wachten jetzt auf. Ein 4:0 Lauf zum 17:22 versetzte die Schnaitheimer in einen kleinen Schockzustand. Bis zum 23:31 spielte sich der Tabellenführer in einen kleinen Rausch. „Da haben wir richtig schlecht agiert. Die Kontertore wollten wir eigentlich verhindern", so Feil zum kollektiven fünfminütigem Blackout seiner Jungs. Tim Hoga stellte da seine Abwehr auf 3:2:1 um, was sich auch sogleich auszahlte. „Dies gab meiner Mannschaft die Sicherheit, die vorher gefehlt hatte“, erklärte Hoga.

Die TSG Schnaitheim kommt noch einmal in Schlagweite

Schnaitheim kämpfte aber tapfer weiter und war tatsächlich nach tollen Angriffsaktionen auf einmal beim 31:34 in Schlagweite. Immerhin waren noch sechs Minuten zu spielen. Jetzt machten sich aber die fehlenden Alternativen auf der Schnaitheimer Bank bemerkbar. Die HSG nutzte die technischen Fehler der Hausherren gnadenlos aus und gewannen am Ende deutlich mit 32:38 Toren. Colin Schneider, der schnelle und wurfgewaltige Rückraumspieler der HSG weiß, warum man derzeit so gut agiert. „Mit Tim haben wir einfach einen tollen Trainer, der unter der Woche die Abläufe trainiert, wenn es mal nicht so gut läuft.“

Thomas Feil, Trainer der TSG Schnaitheim. Foto: Markus Brandhuber

Mit der Leistung seiner Mannschaft war Schnaitheims Trainer Feil zufrieden. „Wenn man die Umstände betrachtet, mit Verletzungen und der schlechten Trainingsbeteiligung unter der Woche, war es eine kämpferisch tolle Leistung.“ Auf den Gegner angesprochen meinte Feil: „Ich sehe die HSG ganz klar nächste Saison in der Landesliga, auch wenn sie heute nicht so souverän auftraten wie wir es erwarteten.“

Tim Hoga coacht die HSG Oberkochen/Königsbronn. Foto: Markus Brandhuber

HSG-Coachr Tim Hoga war nur teilweise zufrieden mit dem Spiel seines Teams: „Es war heute keine Superleistung, aber es hat gereicht, um zu gewinnen.“ Angesprochen auf die souveräne Ausgangslage meinte Hoga. „Jeder springt für jeden in die Bresche. Die Kaderstärke ist schon ausschlaggebend derzeit", sieht Hoga da seine Jungs in einer guten Lage Spiele zu entscheiden: „Wir geben weiter alles, um Erster zu bleiben.“ Bei der Spielstärke werden die HSGler es auch bis zum Saisonende bleiben.

Namen und Zahlen zum Kreisderby

TSG Schnaitheim: Schmeißer (1) und Brosi im Tor; Montag (1), Krapf (7), Mühlberger (9), L.Schmeißer (3), Gruschka (2), R.Schmeißer (1), P.Krafft, Hermann, Wagner (3), Kohler (4), L.Krafft (1), Benz (1), L.Schmeißer

HSG Oberkochen/Königsbronn: Ehresmann und Schweikert im Tor; Lumpp (3), Richardon (1), Eckardt (2), Hofmann (7/4), Hug (4/1), Hafner, Oltersdorf, Pharion (4), Engel (4), Grohsler (3), Schneider (6), Jäschke (4)

Zeitstrafen: TSG Schnaitheim 4 (Montag 2, Krapf, Benz) - HSG Oberkochen/Königsbronn 1 (Eckardt)

Strafwürfe: TSG Schnaitheim 1 (verworfen) - HSG 6 (5 verwnadelt)

Zuschauer: 400

Schiedsrichter: Paul und Sapper aus Steinheim

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