Wie schlägt sich Steinheim ohne den Kapitän?
Sebastian Kieser flüchtet sich nicht in die üblichen Floskeln und räumt klar ein, dass der Ausfall von Mewitz nicht so einfach wegzustecken ist. „Er ist ein wichtiger Spieler, war ja auch vergangene Saison wieder erfolgreichster Torschütze der Verbandsliga“, sagt der TV-Trainer. Zudem führte Mewitz die Mannschaft als Kapitän an. Der Rückraumspieler hatte nach einem Griff in den Wurfarm bereits im Heimspiel gegen Bad Saulgau Probleme mit der Schulter, in Köngen erwischte es ihn bei einem Stoß in die Lücke nun erneut und die Schulter war wohl kurz ausgekugelt. Was dabei genau passierte, ob eine Sehne gerissen ist, lässt sich bisher noch nicht sagen. Die Untersuchungen, die im Laufe dieser Woche vorgenommen wurden, müssen erst ausgewertet werden.
Genaue Diagnose steht noch aus
Aktuell kann Mewitz aber auf keinen Fall spielen und so muss Tabellenführer Steinheim (6:0 Punkte) sein Spiel etwas umstellen. Und das gerade vor der Partie gegen Verfolger Denkendorf (4:2). Der Verein aus dem Landkreis Esslingen zählt nicht zu den Topfavoriten, ist aber immer in der Lage, gegen jeden Gegner in dieser Liga zu gewinnen. Vor allem, nachdem Heiko Glatzel aus Reichenbach zurückgekehrt ist. Der Linkshänder ist ein gefährlicher Schütze aus dem Rückraum. Zudem hat Denkendorf gleich sieben Spieler aus der eigenen Oberliga-A-Jugend und einen weiteren starken Nachwuchsakteur dazubekommen.
Trainer bleibt zuversichtlich
Ein Vorteil für Steinheim ist, dass Neuzugang Nick Weinandt nun zur Verfügung steht, allerdings konnte dieser noch nicht oft mit der Mannschaft trainieren. „Es dauert natürlich eine Weile, bis die Abläufe und Laufwege sitzen, aber das entlastet uns natürlich. Zudem kann Lars Braun auf dieser Position spielen“, sagt Kieser, der neben Mewitz auch weiterhin Alexander Herbrik ersetzen muss. Trotz allem bleibt der Steinheimer Trainer zuversichtlich: „Wenn die Abwehr steht und wir wieder mit mehr Tempo nach vorn spielen, sollten wir zu Hause so ein Spiel auch gewinnen können.“
Auf solche Verstärkungen aus der eigenen Jugend, wie sie der nächste Gegner hat, können die Steinheimer gerade nur neidvoll blicken. Die vergangenen Jahre waren nicht einfach, die Zerstörung der Wentalhalle ist auch für die Nachwuchsarbeit sehr belastend. Aber es gibt Lichtblicke. Die Jugendspielgemeinschaft mit dem HSB funktioniert, vergangene Woche wurde dem Verein nun über die Volksbank Ulm ein Bus zur Verfügung gestellt, sodass die Eltern bei den ständigen Fahrten nach Gerstetten entlastet werden können. Große Hoffnungen setzt Kieser auf auf das Herbstcamp in zwei Wochen. „Da ist einiges geboten und die Spieler der ersten Mannschaft sind dabei – das ist für die Jungs immer toll.“